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Grütze und Kleinholz im Schwarzwald

DEG kommt weiter nicht vom Fleck

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Das 2:5 in Schwenningen ist die achte Niederlage im zehnten Saisonspiel für die Düsseldorfer Eishockeyprofis. Deren Kapitän wird nach der Begegnung deutlich – und der beste DEG-Profi des Abends zerlegt sein Arbeitsgerät.

Interne Geschlossenheit demonstrieren und den Zusammenhalt mit dem gesamten Umfeld beschwören. Bei der Düsseldorfer EG fühlten sie sich nach nur sechs Punkten aus neun Spielen und dem hörbaren Lauterwerden der kritischen Stimmen in den vergangenen Tagen zu Statements berufen, die es in dieser Form und mit dieser Message in der Vergangenheit äußerst gelten gab. Doch was nützt all das, wenn die nackten Resultate auf dem Eis weiterhin unbefriedigend sind?

Am Freitagabend kassierte die DEG bei den Schwenninger Wild Wings ihre achte Niederlage im zehnten Saisonspiel. Durch das 2:5 (1:2, 0:0, 1:3) bleibt die Mannschaft von Thomas Dolak bei jenen neun Punkten und damit auch Tabellenletzter der Deutschen Eishockey Liga. „Es muss einfach alles besser werden. Von jedem Einzelnen muss mehr kommen“, sagte der Cheftrainer, dem in den Pressekonferenzen dieser Tage deutlich anzumerken ist, wie sehr die aktuelle Situation an ihm nagt.

In Schwenningen gelangen den Düsseldorfern zum achten Mal in zehn Begegnungen wieder nicht mehr als zwei eigene Treffer. Das Toreschießen bleibt ein zentrales Problem der Mannschaft, die sich in vielen Phasen der bisherigen Saison fast schon auf tragische Weise ins eigene Knie schießt und weiterhin nicht den Eindruck vermitteln kann, dass der so dringend benötigte Turnaround unmittelbar bevorsteht.

Disziplinarstrafe für Haukeland

Nicht zum ersten Mal in dieser Saison fing sich die DEG einen frühen Rückstand ein. 71 Sekunden nach dem ersten Bully rissen die Fans der Wild Wings zum ersten Mal die Arme hoch. Kyle Platzer traf mit einem perfekten Schuss an Henrik Haukeland vorbei zum 1:0. Am Norweger lag es am Freitagabend gewiss nicht, dass man einmal mehr mit leeren Händen den Mannschaftsbus bestieg und die Heimreise antrat. Der 28-Jährige hielt seine Farben mit mehr als einem halben Dutzend Paraden lange im Spiel.

Foto: Birgit Häfner

Die in hervorragender Form in die Saison gekommenen Wild Wings erhöhten durch Sebastian Uvira (12.) auf 2:0, doch schon 15 Sekunden später folgte die Antwort der DEG durch Philip Gogulla. Das 1:2 aus Düsseldorfer Sicht hatte lange Bestand und nach dem zweiten Uvira-Tor für die Schwarzwälder (46.) brachte Kohen Olischefski (48.) seine Mannschaft schnell wieder heran. Es schien etwas möglich – aber am Ende war alles wie (fast) immer.

Aus Frust über das trotz des verschobenen Tores gegebene 2:4 durch Tylor Spink (59.) zertrümmerte Haukeland mit einem Engagement, von dem seine Mitspieler sich zumindest auf der Ebene der Entschlossenheit etwas abschauen dürfen, sein Arbeitsgerät und kassierte an einem wieder einmal ernüchternden DEG-Abend eine Zehn-Minuten-Strafe. Alexander Karachun (60.) sorgte per Empty-Net-Goal dann noch für den 5:2-Endstand aus Schwenninger Sicht.

Deutliche Worte des Kapitäns

„Grundsätzlich sind wir in einer unglaublichen schwierigen Situation und wissen, dass wir derzeit absolute Grütze spielen. Ich habe vor zwei Wochen gesagt, dass wir zusammenhalten müssen. Das Powerplay ist eine Katastrophe, das Unterzahlspiel ist eine Katastrophe. Aber wir glauben an uns und wir glauben an das Trainerteam. Es gibt nur einen gemeinsamen Weg daraus“, sagte Gogulla. „Sonntag gegen Bremerhaven müssen wir drei Punkte holen. Egal wie!“

Ansonsten könnten sie in der Chefetage der DEG möglicherweise bald das Bedürfnis verspüren weitere Statements zu verfassen. Was auch immer die Inhalte dann sein mögen.

Statistik: Schwenninger Wild Wings – Düsseldorfer EG 5:2 (2:1, 0:0, 3:1)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Ebner, Ankert – Akdag, McCrea – Mebus, Green – Geitner; Angriff: Gogulla, Svensson, Clark – Agostino, Varone, Ehl – Üffing, Olischefski, Roßmy – Eham, Blank, Borzecki
Schiedsrichter: Gofman/Cespiva
Tore: 1:0 (1:11) Platzer (Marshall), 2:0 (11:29) Uvira (Trivellato, Tyson Spink), 2:1 (11:44) Gogulla, 3:1 (45:57) Uvira (Trivellato/5-4), 3:2 (47:07) Olischefski (Roßmy, Akdag), 4:2 (58:35) Tylor Spink (Marshall, Hungerecker/5-4), 5:2 (59:14) Karachun (Görtz, Boyle/5-6)
Zuschauer: 4654
Strafminuten:
8 – 8 plus 10 Disziplinar (Haukeland)
Torschüsse: 37:27

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