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Emil und die Freiwurf-Stärke

Mit Team- und Kampfgeist siegen die ART GIants beim Heimdebüt

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die ART Giants Düsseldorf haben ausgerechnet gegen den favorisierten Bundesliga-Absteiger BBC Bayreuth nicht nur ein Spiel mit 96:89 gewonnen, was bereits Anfang des dritten Viertels verloren schien. Das Team um Emil Marshall hat auch das Publikum im CASTELLO Düsseldorf beim ersten Saison-Heimspiel mit großartigem Willen und Kampfgeist davon überzeugt, dass in dieser Saison vielleicht sogar mehr als eine Saison „nur“ ohne Abstiegsgefahr möglich sein könnte. 

Es lief im ersten Viertel recht wenig bei den ART Giants zusammen. Die Mannschaft, die noch mitten im Findungsprozess steckt, musste den ersten Abschnitt mit 16:24 an den Favoriten abgeben. „Man hat da gesehen, dass wir uns noch nicht zu 100 Prozent harmonieren“, erklärte Emil Marshall. Düsseldorfs Shooting Guard hatte zu Beginn des Spiels relativ wenig Spielzeit erhalten und deutliche Probleme, Akzente zu setzen. Am Ende zählte er neben CJ Anderson und dem besten Schützen, Raiquan Clark, zu den entscheidenden Spielern auf dem Parkett.

In den ersten beiden Abschnitten vergeigten die Gastgeber fast alle Würfe von der Freiwurf-Linie. Nach der Pause sah das anders aus, und gerade Marshall bewies in dieser Phase seine Nervenstärke und versenkte seine sechs Freiwürfe, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ja, manchmal fallen sie und manchmal nicht“, erklärte er lakonisch das Pech seiner Teamkameraden in den beiden ersten Vierteln und seine sicheren Treffer nach der Pause.

Für Trainer Florian Flabb war Emil Marshall während des Spiels ein wichtiger Ansprechpartner. Foto: Kenny Beele

Aber auch zu Beginn des dritten Abschnitts hatte nichts danach ausgesehen, als würden die ART Giants das Feld als Siegerteam verlassen. Drei erfolgreiche Dreier der Gäste in kurzer Folge ließen den Rückstand der Düsseldorfer auf 49:61 anwachsen. „Diesmal haben wir einen großen Lerneffekt erzielt und sind nach einem höheren Rückstand nicht auseinandergebrochen, sondern zusammengeblieben“, erklärte Florian Flabb, der Trainer der ART Giants. „Die Mannschaft hat großartig füreinander gekämpft. Darauf wollen wir für die nächsten Wochen aufbauen.“

Dass das Spiel umgebogen wurde, und die Mannschaft zum 96:81-Zwischenstand eine Serie von 17:0 Punkten hinlegen konnte, war auch der überzeugenden Abwehrarbeit nach einer Taktikänderung in der Defensive zu verdanken. Und dabei spielte Emil Marshall mit seinem körperbetonten und kraftvollen Spiel ein große Rolle. „Wir haben als Team heute bewiesen, dass wir mehrfach zurückkommen konnten“, sagte er. „Wir haben Herz gezeigt und auch bei zehn oder mehr Punkten Rückstand nicht aufgegeben.“ Das sei ein psychologischer Faktor gewesen, der die Bayreuther letztlich verzweifeln ließ und dem sie letztlich nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Allerdings hatte dann bei Düsseldorfs Korbjägern nahezu alles geklappt, und auch das Publikum hat seinen Teil dazu beigetragen, die Wende zu schaffen. Erneut haben die ART Giants eindrucksvoll bewiesen, dass Basketball in Düsseldorf immer ein Spektakel und ein Besuch wert ist.

Ein sicherer Schütze, auch aus der Distanz: Emil Marshall. Foto: Kenny Beele

Dass die Mannschaft noch mitten im Entwicklungsprozess steht, wurde allerdings zweifellos ebenfalls sichtbar. Florian Flabb beschrieb nach der Partie die letzten Tage vor dem Anwurf, an denen seine Mannschaft nicht ein einziges Mal komplett wegen diverser kleinerer und größerer Verletzungen trainieren konnte. „Die Abstimmung wird sich sicherlich noch verbessern“, bekannte der Trainer. Dass noch mehr möglich ist, meint auch Emil Marshall: „Ja, wir wollen das hier bereits nächste Woche beweisen, wenn uns hoffentlich noch mehr Fans gegen Nürnberg an gleicher Stelle unterstützen werden“, sagte er. „Wir machen Riesenschritte von Woche zu Woche. Also das, was wir heute gespielt haben, war das Beste, was wir bisher zeigen konnten.“ Alle hätten gesehen, dass das neue Team zusammenhält und gut harmoniert. Jetzt gelte es, weiter an den Feinheiten zu arbeiten und im Entwicklungsprozess voranzuschreiten.

Statistik:
ART Giants: Clark (21), Lecesne (18), Smith (16), Anderson (11), Marshall (10), Richardson (9), Fleute (9), Möller (2), Dizdar

„Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Nach zwei harten Niederlagen zum Saisonstart wollten wir zeigen, was in uns steckt. Ich denke das ist uns zumindest phasenweise gelungen.“

Florian Flabb, Trainer der ART Giants Düsseldorf

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