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Gegen HSV zurück zu alter Heimstärke

Fortuna setzt auf "3. Besetzung" der Abwehrzentrale

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Es ist mal wieder die viel zitierte „Letzte Chance“ für Fortuna Düsseldorf, noch in den Aufstiegskampf der 2. Bundesliga eingreifen zu können. Beim Heimspiel in der MERKUR SPIEL-ARENA morgen Abend gegen den Hamburger SV darf die Mannschaft von Daniel Thioune nicht verlieren, um oben dranzubleiben und sich in den restlichen neun Spielen noch Chancen auf einen Wechsel ins deutsche Fußball-Oberhaus ausrechnen zu können. Die beste Lösung für Fortuna gegen den nächsten Angstgegner, gegen den man noch nie in der 2. Bundesliga gewinnen konnte, wäre natürlich ein Dreier.

Der letzte Erfolg der Hamburger überhaupt in Düsseldorf liegt, wie die Fortuna-Statistiker nachgerechnet haben, allerdings ebenfalls lange zurück – insgesamt 41 Jahre. Und, wo es gerade um Statistik geht, Daniel Thioune und der mit ihm mehr als bekannte Steffen Baumgart standen sich viermal als Trainer auf unterschiedlichen Seiten gegenüber. Zweimal gewann der eine, zweimal der andere Trainer bisher. Doch für Fortunas aktuellen Coach zählt an diesem Freitagabend nur eines: Er will mit seiner Mannschaft die drei Punkte unbedingt vor ausverkauftem Haus in Düsseldorf behalten. Dass er mit der Fortuna nicht nur irgendwann einmal sondern am liebsten morgen den ersten Erfolg gegen einen Topklub in dieser Saison und seit längerer Zeit einfahren möchte, ist ebenfalls kein Geheimnis.

Wo wir gerade bei den Dingen sind, die eher für jeden bekannt sein dürften, hielt sich Daniel Thioune überraschenderweise auch mit der Nennung seiner Aufstellung bis auf vielleicht zwei Positionen nicht zurück. Vor allem der Innenverteidigung mit Tim Oberdorf und Joshua Quarshie sprach er vor laufender Kamera und geöffneten Mikrophonen exemplarisch das Vertrauen aus. „Die beiden werden von Beginn an in der Innenverteidigung spielen. Auch Tim Oberdorf hat uns viel gegeben in dieser Saison“, sagte Thioune, der sich darüber ärgert, dass der talentierte, aber noch sehr junge Joshua Quarshie von außen so kritisch gesehen wird. Jamil Siebert wird allerdings auch wieder im Kader stehen. Doch den gerade wieder im Training befindlichen Innenverteidiger möchte Fortunas Cheftrainer  (nur) dann bringen, wenn es nach hinten heraus eng wird und ein Teil der derzeit ersten Besetzung in der Defensivzentrale eventuell mit den Kräften am Ende ist.

Joshua Quarshie, hier im Zweikampf mit einem Rostocker, hat das volle Vertrauen des Trainers. Foto: Kenny Beele

Nicolas Gavory verteidigt wieder auf der linken Seite und wird es mit Bakery Jatta zu tun bekommen. Allerdings ist er diesmal deutlich fitter als noch im Hinspiel, als er auf verlorenem Posten gegen den schnellen und trickreichen Außenspieler der Hamburger stand. Diesmal muss auch Christos Tzolis noch mehr nach hinten arbeiten, um die starke rechte Seite der Hamburger nicht ins Spiel kommen zu lassen. Aber auch Ao Tanaka und Fortunas Sechser Yannik Engelhardt werden genügend Arbeit haben, um die Kreise von Laszlo Benés einzuengen, der im Hinspiel für das einzige Elfmeter-)Tor bei der 0:1-Niederlage der Rheinländer gesorgt hatte und bester Hamburger war. Von der Verletztenliste konnte zudem Shinta Appelkamp nun doch gestrichen werden. Mit ihm kann man nach einer Einwechslung in der zweiten Hälfte durchaus rechnen.

Im Siegesfall ist es nur noch ein Punkt zum Relegationsplatz

Die Kritik war immer da, dass die Fortunen gegen Topteams nicht gewinnen können. Das soll jetzt unbedingt anders werden. „Es wird Zeit, dass wir die engen Spiele auf unsere Seite ziehen“, sagt der Trainer, der allerdings auch bemerkte, dass die Fortuna nicht nur Gegentore in den letzten Minuten schlucken musste, sondern auch andersherum Spiele in der letzten Phase noch für sich entscheiden konnte. „Bislang war es sehr knapp in diesen Partien, und oft haben die Kleinigkeiten über das Ergebnis entschieden“, sagt Daniel Thioune. „So ein Sieg kann dann auch etwas mit einer Mannschaft machen und genau dafür wollen wir arbeiten.“ 

Trainer und Spieler der Fortuna schauen inzwischen doch ausführlicher auf die Tabelle und die noch ausstehenden Spiele. Im Siegesfall wäre es nur noch ein Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz, egal wie die Konkurrenz punktet. „Das ist eine Riesenchance und wir wollen diese Herausforderung erfolgreich bestehen. Wir werden morgen Abend alles dafür tun, nach dem Abpfiff dafür beglückwünscht zu werden, eine Mannschaft aus den Top-Sechs geschlagen zu haben.“

Der Respekt Thiounes ist groß vor dem Gegner, dem Trainer, den Spielern, sei es der beste Torjäger der Liga, Robert Glatzel, oder Benés, Jatta sowie Jonas Meffert und Sebastian Schönlau. „Wir werden hoch attackiert werden, und dafür müssen wir uns Lösungen überlegen. Es ist aber nicht nur unsere Idee, Räume zu schließen, sondern wollen auch selbst aktiv werden“, verspricht der Trainer und hofft darauf, dass die Mehrheit in Rot und Weiß auf den Rängen in der MERKUR  SPIEL-ARENA der Mannschaft den Rücken stärken und auch Verständnis dafür haben wird, dass Fortuna kein Harakiri ohne Absischerung gegen diesen Gegner spielen wird. Immer noch gehört Fortuna Düsseldorf in der Liga zu den Top-3 bei der Passquote (85,7 Prozent) und der Top-5 beim Ballbesitz. „Und wir haben immer noch die meisten Tore der Liga erzielt“, erklärte Thioune. „Der HSV müsste daher auch alles in die Waagschale werfen, um uns komplett kontrollieren zu wollen.“

Wahrscheinliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Quarshie, Gavory – Engelhardt – Klaus, Tanaka, Johannesson, Tzolis – Vermeij
Kader: Niemczycki – Uchino, Siebert, Niemiec, Jastrzembski, Daferner, Appelkamp, Mustapha, King Manu
Es fehlen: Hoffmann, Suso, Sobottka, Iyoha, de Wijs, Bunk

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