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Schritt für Schritt nach oben

Rams wollen unter die Top-4

Fotos: Klaus Wenner

von Bernd Schwickerath

Jahrelang waren die Düsseldorf Rams eine Fahrstuhlmannschaft. Nun haben sie sich wieder in der Skaterhockey-Bundesliga etabliert und haben für die neue Saison hohe Ziele. Zum Start gab es gleich mal einen Kantersieg.

Der Auftakt war schon mal vielversprechend. Und das ist eigentlich eine gehörige Untertreibung: Mit einem 17:2-Sieg gegen den IHC Atting sind die Düsseldorf Rams in die neue Saison der Skaterhockey-Bundesliga gestartet. Nun sind die Niederbayern gerade im Umbruch, kamen mit einer jungen Mannschaft in den Sportpark Niederheid, aber 17 Tore muss man trotzdem erst mal schießen. Vor allem im zweiten Drittel dominierten die Düsseldorfer nach Belieben, schossen gleich zehn Tore.

So soll es an diesem Samstag (18 Uhr) weitergehen. Dann kommen die Rhein Main Patriots aus Assenheim unweit von Frankfurt in Holthausen vorbei. Ein „anderes Kaliber“ und ein „unangenehmer Gegner“ sei das, sagt Rams-Trainer Markus Winzen. Zwar sind die Patriots gerade erst wieder in die erste Liga aufgestiegen, aber 2022 gewannen die Hessen noch in Düsseldorf und waren danach eher unglücklich abgestiegen. Nun sind sie zurück in der Bundesliga und „auf gar keinen Fall zu unterschätzen“, sagt Winzen. Was er aber auch sagt: „Wir spielen zu Hause. Wir sind eine starke Mannschaft. Und wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir gewinnen.“

„Am liebsten eine Runde weiter als in der Vorsaison“

Die Ziele: den berühmten „nächsten Schritt gehen“. Genauer: ein Platz unter den ersten Vier der Tabelle. Diese Saison sollen es nicht nur die Play-offs sein, die Düsseldorfer wollen dort auch Heimrecht haben. „Und am liebsten kommen wir dann eine Runde weiter als in der Vorsaison“, sagt der Coach, der damit aber nicht andeuten will, dass er mit dem Abschneiden 2023 unzufrieden war.

Colin Dehnke war gegen Atting bester Laune.

Auch da kamen die Rams recht klar in die Play-offs, landeten auf Rang sieben mit acht Zählern Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz. Im Viertelfinale war dann aber Schluss gegen die Moskitos Essen – und es war hauchdünn, im entscheidenden Spiel verloren die Düsseldorfer erst im Penaltyschießen. Das war ebenfalls schon ein nächster Schritt, jahrelang waren die Rams eine klassische Fahrstuhlmannschaft, pendelten zwischen erster und zweiter Liga.

Damit sollte Schluss sein, als Markus Winzen das Team 2022 übernahm. Und er hat es geschafft. Die aktuelle ist die dritte Saison am Stück in der ersten Bundesliga. Und vor allem hat das Team nun deutlich mehr Tiefe. Vorbei sind die Zeiten, in denen Christian Schmidt mehr oder weniger den Alleinunterhalter in der Offensive gab.

Mehr Tiefe im Kader

„Er hatte so ein bisschen das Gefühl: Ich muss alles machen und das Spiel an mich reißen. Wenn ich gut bin, gewinnen wir. Wenn wir schlecht spielen, verlieren wir“, sagt Trainer Winzen. Jetzt sei das anders: „Wir haben drei gleichstarke Reihen, die alle Tore schießen können.“

Das war bereits vergangene Saison zu sehen, in denen Schmidt lange Zeit verletzt gefehlt hatte und Dominic Doden gar Topscorer der ganzen Liga wurde, am Ende schaute er auf 66 Punkte in 17 Spielen. Auch jetzt ist er gut drauf, machte gegen Atting fünf Scorerpunkte, Tim Deschka und Luc Mansfeld jeweils vier, Colin Dehnke schoss drei Tore.

Dominic Doden macht gegen Atting fünf Punkte

„Die Last ist verteilter“, sagt der Trainer. Was aber nicht bedeutet, dass Christian Schmidt nun eine Nebenrolle spielt. Auch er machte beim Auftakt vier Scorerpunkte. Seine Verletzung ist nicht mehr zu spüren, er sei „auf guter Betriebstemperatur“ und nach wie vor „der kompletteste Spieler, was Einsatz, Leidenschaft und Punkte angeht“, sagt Winzen.

Also ist diese Saison vielleicht der ganz große Wurf drin? Können die Rams an ihre großen Zeiten Ende der 1980er und Anfang der 1990er anknüpfen, als sie eine Meisterschaft nach der anderen gewannen? So weit will niemand gehen. „Man muss realistisch bleiben“, sagt auch Vereinssprecherin Julia Heuer. Zumal das Team immer noch jung und in Teilen unerfahren sei, sagt Trainer Winzen.

Verteidiger Ginsberg fällt erst mal aus

Zudem gibt es wieder neue Ausfälle. Manche können aus beruflichen Gründen nur eingeschränkt trainieren, andere sind verletzt, wie Verteidiger Henk Ginsberg. Der wurde kürzlich erst am Knie operiert, wird wohl erst im August wieder eingreifen können.

Nicht nur deswegen werden andere Teams genannt, wenn es um die Favoriten geht. Vor allem Titelverteidiger Kaarst, aber auch Krefeld und Essen wird einiges zugetraut. Von denen sind die Düsseldorfer noch ein gutes Stück entfernt. Aber sie wollen den Abstand dieses Jahr verkürzen, der Auftakt war schon mal verheißungsvoll.

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