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Fortunas fast perfektes Spiel

Rösler-Team unterstreicht Aufstiegsambitionen

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Sieben Spiele, sechs Siege und ein Unentschieden ist eine Bilanz, die sich nach den vergangenen acht Begegnungen mehr als sehen lassen kann. Fortuna Düsseldorf ist nach dem 3:0-Auswärtssieg in Aue offensichtlich auf dem richtigen Weg, im Aufstiegskampf ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Es war fast ein perfektes Spiel. Wäre da nicht der Fehler von Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier und der folgende Lattenkopfball vom Auer Steve Breitkreuz gewesen, hätte der Auftritt der Düsseldorfer im Erzgebirge als Anschauungsunterricht für eine taktische Meisterleistung bei einer der stärksten Heimmannschaft der Liga ins Lehrbuch eingehen können. Die defensive Disziplin, das gute Umschalten und das Erkennen der entscheidenden Situationen in der Offensive waren sicherlich das, was sich Cheftrainer Uwe Rösler von seiner Mannschaft im Idealfall vorstellt.

„Ich kann nur ein Riesenkompliment an meine Mannschaft weitergeben, wie sie die Wetterbedingungen angenommen und dieses Spiel mutig für sich entschieden hat“, sagte Fortunas Trainer, der allerdings noch das Haar in der Suppe fand und bemängelte, dass seine Spieler die Partie nicht früher entschieden hatten. „Mit der Art und Weise bin ich aber sehr zufrieden.“ Falls jetzt noch ein erfolgreiches Spiel gegen Fürth folgt, wäre Rösler sogar sehr glücklich mit der Hinrunde, in der die Fortuna bereits 30 Punkte auf dem Konto sicher hat.

In diesem Spiel war die gezeigte Leidenschaft nicht zu verkennen

Es gab zu Beginn der Spielzeit immer mal wieder den Vorwurf, die Mannschaft würde nicht mit Herz und Leidenschaft an ihre Aufgaben herangehen. Das war exemplarisch in Aue zu sehen, dass dies inzwischen nicht mehr den Tatsachen entspricht. Den Gastgebern wurde mit einer Zweikampfstärke und Entschlossenheit begegnet, die vor dem Spiel vielleicht eher dem FC Erzgebirge zugebilligt worden wäre. Zudem war das defensive Stellungsspiel – vieleicht bis auf zwei Szenen in den 94 Minuten – sehr gut. So kam der Gegner schon im Ansatz nicht zu den Möglichkeiten, um die Fortuna in Verlegenheit zu bringen.

„Meine Mannschaft hat sich absolut stabilisiert und macht weitere Schritte nach vorne“, sagte Uwe Rösler, der sich sogar gratulieren lassen durfte, dass er seinen Topstürmer Rouwen Hennings zunächst auf der Bank gelassen hatte. Denn dessen „Ersatz“ Dawid Kownacki erzielte nach starker Vorarbeit des besten Fortunen, Alfredo Morales, das wichtige 1:0. So fiel auch die Antwort auf das eher enttäuschende Auftreten beim 0:0 in Braunschweig am vergangenen Montag sehr positiv aus. Denn der größere Mut

Zur Zweikampfstärke gehörte auch das rustikale Spiel der Abwehrspieler. Hier sah Kevin Danso die Gelbe Karte. Foto: Wolff

im Spiel nach vorne und der spürbare Wille, unbedingt drei Punkte zu holen,  wurde belohnt.

In dieser Verfassung ist Fortuna eine Spitzenmannschaft

Ein großes Lob bekam auch Shinta Appelkamp von seinem Coach. Das große Fortuna-Talent hatte erstmals linken Seite gespielt und gezeigt, wie wichtig er auch dort für seine Mannschaft ist. „Er hat eine hohe Spielintelligenz und sehr großes Potenzial, weil er sehr fokussiert ist“, sagte Rösler über den Deutsch-Japaner, der sich wie seine Mitspieler im 4-4-2-System sehr wohl fühlt.

Ob die Fortuna wirklich bereits eine Spitzenmannschaft ist, wird sich in den kommenden beiden Spielen wohl zeigen. „Wir sind in Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. In den direkten Duellen mit Fürth und Hamburg wollen wir da sein“, sagte Abwehrchef Andre Hoffmann. „Es wird aber auch dann darum gehen, den Kampf anzunehmen – so wie heute.“ Gelingen mindestens vier Punkte, wären die Voraussetzungen, tatsächlich um den Aufstieg mitzuspielen, durchaus gegeben. Und Fortuna hat den Vorteil, dass sich die Mannschaft ihre Krise bereits am Anfang der Spielzeit genommen hat.

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