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Fortunas erste Nullnummer der Saison

Elf von Daniel Thioune verpasst nach guter erster Hälfte den Dreier

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat das Spiel bei Jahn Regensburg trotz guter Chancen nicht gewinnen können. Immerhin blieb die Thioune-Elf beim 0:0 in der 2. Fußball-Bundesliga unter dem neuen Trainer ohne Niederlage und kassierte erstmals seit dem 12. September und dem 1:0 in Aue kein Gegentor.

Die Mannschaft aus Düsseldorf ist am Samstag zum schweren Gang nach Regensburg aufgebrochen. Nicht unbedingt, weil der Gegner so eminent stark ist, sondern weil das Spiel angesichts des Krieges in der Ukraine nur dritt- oder viertrangig sein konnte. Erst nach einer blau-gelben Gedenkminute ging es im Jahnstadion mit Trauerflor und Fußball los.

Der neue Fortuna-Trainer stellte erstmals direkt auf drei Positionen um und setzte auf ein System mit einem zentralen Stürmer, der von zwei Außenstürmern flankierte wurde. Felix Klaus, neben Khaled Narey einer der beiden Flügelstürmer, rückte für den gelbgesperrten Rouwen Hennings in die Mannschaft, Ao Tanaka kam für Shinta Appelkamp und Andre Hoffmann traute es sich mit Spezialmaske zu, das Spiel durchzustehen und ersetzte Christoph Klarer.

Die Regensburger, die aus den vergangenen elf Spielen nur zweimal gewinnen konnten, wollten unbedingt einen weiteren Absturz vermeiden, nachdem die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic nach acht Spieltagen noch Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga gewesen war. Entsprechend engagiert und kampfbetont gingen die Oberpfälzer zur Sache. Doch die erste Chance hatte Daniel Ginczek für die Fortuna (6. Minute), als der Innenstürmer nach einem Fehler des Gegners zunächst allein auf Regensburgs Keeper Alexander Meyer zulief, dann aber doch noch gestört wurde, weil er sich nicht frühzeitig zum Abschluss entschieden hatte.

Fortuna spielt sich in der ersten halben Stunde fünf guten Chancen heraus

Die erste strittige Szene gab es in der neunten 9. Minute, als sich Narey in den Strafraum drehte und von den Beinen geholt wurde. Das Foul, das Schiedsrichter Gerach nicht ahndete, war aber wohl auch außerhalb der Sechzehners. Fortuna war auf jeden Fall besser im Spiel in der ersten Viertelstunde. Und Marcel Sobottka hätte für sein Team nach Vorarbeit von Kuba Piotrowski das 1:0 (13.) erzielen müssen. Aber völlig frei verzog er den Ball aus zehn Metern, der am rechten Pfosten vorbeiflog.

Erstmalig wurde der Jahn gefährlich als Innenstürmer Andreas Albers prallen ließ und Benedikt Gimber abzog, der mit dem Ball zum Glück aus Fortuna-Sicht aber das Tor verfehlte (17.). Fortuna blieb aber trotz dieses fast erfolgreichen Konters des Gegners ihrer Taktik treu und setzte auf frühes Pressing. In der 23. Minute hätte sich die aggressive Spielweise fast ausgezahlt, als erst Ginczek an Meyer scheiterte und im Nachschuss Piotrowski aus kurzer Entfernung nur den Rücken von Scott Kennedy traf.

Eine klare Chance hatten die Fortunen noch, – Piotrowski hätte nach Vorarbeit von Klaus per Kopf treffen müssen (27.) – bevor die Regensburger immer besser ins Spiel kamen. Das Tor nach einem Freistoß von Fortuna-Schreck Max Besuschkow wurde vom Kölner Videokeller allerdings aberkannt (36.). Bis zur Pause blieb es beim torlosen Remis, was das Fazit nach sich zog, dass die Gäste angesichts der klaren Möglichkeiten zur Pause deutlich führen mussten und dann noch Glück hatten, das das Tor des SSV Jahn aus Abseitsposition zustande gekommen war.

Nach der Pause läuft bei Fortuna wenig zusammen

Unverändert ging es in die zweite Hälfte. Die Regensburger hatten zunächst bessere Antworten auf das Spiel der Fortuna als zu Beginn der Begegnung. Die Gäste kamen nicht mehr so gefährlich vor das Tor des Gegners, der allerdings auch kaum Chancen hatte und über Ansätze nicht hinauskam. Doch in der 58. Minute hätte es klingeln können, als Albers in eine Besuschkow- Flanke reingrätschte und der Ball von ihm getroffen über das Tor flog. 

Fortunas Spiel war um eine Klasse schlechter als vor der Pause, die Ideen fehlten nun, und die Platzherren hatten sich auf das Spielsystem der Gäste besser eingestellt. Auch der Wechsel von Klaus, der Kristoffer Peterson weichen musste, zahlte sich zunächst nicht aus. Sollte die Elf von Daniel Thioune mit dem einen Punkt zufrieden sein? Fortuna ging weniger Risiko, um zumindest den Teilerfolg mitzunehmen, mit dem offensichtlich auch die Regensburger nicht unzufrieden waren.

Zehn Minuten vor dem Ende wachten die Fans der Fortuna noch einmal auf, als Shinta Appelkamp und Emmanuel Iyoha eingewechselt wurden und Tanaka endlich mal einen Abschluss hatte. Auf ihre Kosten kamen die Zuschauer auf beiden Seiten allerdings nicht mehr. Unter Preußer hätten jetzt alle Fortunen die Befürchtung gehabt, dass in den Schlussminuten das Spiel noch verloren wird. Immerhin blieb die defensive Konzentration bei den Gästen hoch und der Punkt war schließlich in trockenen Tüchern.

Statistik:
Regensburg: Meyer – Saller, Breitkreuz, Kennedy, Wekesser – Gimber, Besuschkow – Beste (61. Shipnoski), Boukhalfa (67. Otto), Singh (61. Makridis) – Albers
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, de Wijs, Gavory – Sobottka, Tanaka (90. +2 Klarer) – Narey (90. +2 Bozenik), Piotrowski (80. Appelkamp), Klaus (61. Peterson) – Ginczek (80. Iyoha)
Kader Fortuna: Wolf – Hartherz, Klarer, Oberdorf, Bozenik, Prib
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Zuschauer: 6.319
Tore:
Gebe Karten: Boukhalfa, Wekesser / –
Spielnote: 4
Beste Spieler: Sobottka / Breitkreuz, Besuschkow
Spielfazit: Fortuna hätte das Spiel vor der Pause entscheiden können, sogar entscheiden müssen. Nach einer Stunde schien es so, als wären die Gäste mit dem 0:0 zufrieden. Ohne Hennings war im Sturm zu wenig Action.
Fortunas Formkurve: Das Thioune-Team hat defensiv erneut große Stabilität gezeigt. In der Offensive war die Effizienz der vergangenen beiden Spiele nicht zu sehen.


Reaktionen:
„Obwohl wir heute nicht gewonnen haben, war heute ein Aufwärtstrend zu erkennen. Als Kette haben wir uns gut abgesichert. Ich finde schon, dass wir stabil waren und die starken Standardsituationen des Gegners gut abgewehrt haben. Es war ein hartes Stück Arbeit, und wir machen da weiter, wo wir mit dem neuen Trainer angefangen haben.“
Andre Hofffmann, Abwehrspieler der Fortuna

„Es ist schwierig zu sagen, warum es zwei so unterschiedliche Hälften gegeben hat. Im zweiten Durchgang hatten wir zwar noch die Kontrolle, aber vorne keinen Punch mehr. Kurz nach dem Spiel war die Enttäuschung groß, mit etwas Abstand war der Punktgewinn okay.“
Marcel Sobottka, Mittelfeldspieler der Fortuna

„Es war kein Unterschied zu den guten Heimspielen zu sehen. Wir waren sehr aktiv und auch mit dem Ball gut unterwegs. Wir haben in der ersten Halbzeit eine Menge liegen gelassen, was uns auf die Siegerstraße hätte bringen können. Das müssen wir uns vorwerfen lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenige Bälle mit Qualität nach vorne gebracht.“
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

 

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