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Fortunas desolater Jahresabschluss

Große Enttäuschung nach 0:1 gegen Sandhausen

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf legte einen enttäuschenden Auftritt hin und verlor völlig verdient gegen ein äußerst effizientes Team des SV Sandhausen mit 0:1 (0:1). Ohne Tempo, mit wenig Ideen und offensiv absolut harmlos unterlag die Mannschaft von Christian Preußer und schloss an die vielen bemerkenswert schlechten Heimauftritte der Hinrunde an. 

Es war keine Überraschung, dass Christian Preußer auch in diesem Spiel der Aufstellung vertraute, die schon gegen St. Pauli zumindest lange Zeit überzeugt hat. Fortunas Trainer blieb also bei der Dreierkette und der Besetzung der zentralen Position in dieser Abwehrreihe mit Dragos Nedelcu. Der Rumäne war bis zuletzt ein Wackelkandidat gewesen, da seine Leistung gegen den Tabellenführer nicht gerade als optimal zu bezeichnen war. Viel besser waren die 45 Minuten gegen Sandhausen auch nicht. Zur Pause musste der Rumäne in der Kabine bleiben.

Im Kader gab es die Veränderung, dass Shinta Appelkamp wieder dazugehörte und auch Matthias Zimmermann einen Platz auf der Bank bekam. Auf die Tribüne wurde Florian Hartherz versetzt, während Robert Bozenik auf eine vielleicht letzte Einwechslung hoffen konnte.

Das Spiel begann mit sehr auf Pressing eingestellten Sandhäusern und eher zurückhaltend agierenden Platzherren, die offensichtlich erst einmal schauen wollten, was der Gegner taktisch anzubieten hat. So zurückhaltend anzufangen, wurde dann auch prompt bestraft. Beim 0:1 (7. Minute) sah die Abwehr der Fortuna schlecht aus, als Pascal Testroet leicht im Strafraum angespielt werden konnte. Dragos Nedelcu ließ sich vom Routinier vernaschen, der den Ball geschickt zum Fühgrungstreffer in die lange Ecke schob.

Miserable Zweikampfbilanz nicht nur für Fortunas Offensivspieler

Auch gegen den Tabellenvorletzten blieb die Null also nicht stehen und erneut lag die Fortuna (zunächst) hinten. Der Auftritt der Fortuna wirkte in den ersten 20 Minuten irgendwie blaß und unkonzentriert. Gute Konter-Ansätze wurden durch zu langes Zögern vergeben. Viele Missverständnisse der rot gekleideten Fortunen erinnerten an die oft so trostlosen Heimauftritte in dieser Saison, was Ballverluste und Fehler im Aufbau anging. Nach 23 Minuten schickte Fortunas Trainer seine Auswechselspieler zum Warmmachen.

Bei der Zweikampfbilanz dürfte sich die Waage Mitte der ersten Hälfte bereits eindeutig zu Gunsten der Gäste gesenkt haben. Richtiges Wehren sieht anders aus, eher beschwerten sich die Fortunen über die robuste Gangart des SVS. Immerhin hatte Rouwen Hennings mal eine Schusschance, er wurde abgeblockt. Und auch die Ecken wurden gefährlicher, aber ein gutes Spiel zeigte die Fortuna in der ersten Hälfte nicht mehr. Dazu fehlten Tempo und Ideen. Nach einer halben Stunde gab es dann auch die ersten Pfiffe von den Rängen, weil die Fans deutlich mehr von ihrer Mannschaft sehen wollten als die vielen Pässe ins Nichts.

Der Druck auf die Sandhäuser Abwehrkette erhöhte sich zwar, aber große Probleme, die Fortuna vor dem Strafraum abzufangen, oder die halbherzigen Flanken in die Box zu entschärfen, hatte der Tabellenvorletzte nicht. Die Fortunen hatten aber inzwischen festgestellt, dass sie mehr dagegenhalten müssen, um nicht komplett zu enttäuschen. Nach einem Sandhäuser Fehler von Arne Sicker lief Hennings allein auf Tor des Gegners zu. Es passte aber zu diesem Tag, dass er sich zu spät entschloss, zu schießen und noch entscheidend von Erik Zenga gestört wurde.

Ein Wechsel bei Fortuna zur zweiten Halbzeit

Die Pausengespräche dürften diesmal etwas „anregender“ gewesen sein, denn das Pfeifkonzert beim Halbzeitpfiff klang den Fortunen bestimmt noch in den Ohren nach ganz schwachen 45 Minuten. Tatsächlich schnürte der Gastgeber, der auf Vierkette umgestellt und Kris Peterson für Nedelcu gebracht hatte, den Gegner sofort in der eigenen Hälfte ein und machte den Versuch, mit mehr Tempo zu agieren und die Zuschauer mitzunehmen. Es fehlten aber die Ideen, um den tief in die eigene Hälfte zurückgerückten Abwehrblock der Sandhäuser mal auseinanderzuziehen, um zu Chancen zu kommen. 

Harmlos und ideenlos schob sich das Spiel der Fortuna von der einen auf die andere Seite, ohne dass es zu einem Abschluss kam. Den ersten halbwegs gefährlichen Torschuss hatte Peterson in der 69. Minute (!) und gleich danach Khaled Narey, der Patrick Drewes im Tor der Gäste prüfte. Pech hatte dann wieder eine Minute später Emma Iyoha mit einem Schlenzer, der knapp am linken Winkel vorbeisegelte.

Der Druck war nicht groß genug, um ein Tor gegen Sandhausen zu erzielen. Foto: Wolff

Langsam lief den Fortunen die Zeit weg, mit der die Platzherren vor der Pause so verschwenderisch umgegangen waren. Auch Narey Kopfball (77.) fand das Ziel nicht. Dann keimte noch einmal Hoffnung auf, als der Schiedsrichter nach längerem Zögern auf Handelfmeter für die Fortuna entschied, durch den Video-Assistenten aber zurückgepfiffen wurde. Ex-Fortuna Charly Benchop hatte den Ball eindeutig mit der Brust abgewehrt.

So blieb es trotz aller Bemühungen der Fortunen bei der nicht ganz unverdienten Niederlage, weil die Mannschaft es nicht geschafft hat, klare Möglichkeiten herauszuspielen. Man hatte den Eindruck, dass es mal wieder so ein Tag war, an dem die Fortuna noch Stunden hätten spielen können, ohne das Tor zu treffen. Und nebenbei hat die Preußer-Elf noch einen Abstiegskandidaten stark gemacht.

Statistik:
Fortuna: Wolf – Klarer, Nedelcu (46. Peterson), Oberdorf – Narey, Tanaka (76. Lobinger), Sobottka, Koutris – Piotrowski (63. Appelkamp) – Iyoha (84. Klaus), Hennings (84. Bozenik)
Fortunas Kader: Kastenmeier – Prib, Pledl, Zimmermann
Sandhausen: Drewes – Diekmeier (70. Bachmann), Höhn, Zhirov, Okoroji – Zenga, Sicker (68. Benchop) – Ajdini, Esswein (90. +1 Kinsombi), Soukou – Testroet
Schiedsrichter: Harm Osmers (Bremen
Zuschauer: 10.543
Tore: 0:1 (7.) Testroet
Gelbe Karten: – / Zenga
Beste Spieler: Oberdorf / Testroet, Okoroji
Spielnote: 5
Spielfazit: Fortuna hat nie die Form und die Möglichkeiten gefunden, die nötig gewesen wäre, um dieses Spiel zu gewinnen.
Fortunas Formkurve: Die Preußer-Elf zeigte die wohl schlechteste Saisonleistung vor eigenen Fans. Das sagt alles.

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