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Fortunas Befreiungsschlag mit toller Leistung

Mit Kampfgeist und Spielkunst zum verdienten 3:1 Erfolg

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf hat mit einer starken Leistung gezeigt, was eigentlich in ihr steckt. Der Griff in die Taktikkiste und der erste Auftritt mit Dreierkette war ein voller Erfolg. Am Ende stand ein verdienter 3:1 (2:0)-Erfolg gegen überforderte Darmstädter. 

Christian Preußer hatte den Mut, in Darmstadt mit einer Dreierkette zu starten. Das hatte er einmal mit anderer Besetzung in einem Testspiel in der Vorbereitung beim Sieg gegen Limassol ausprobiert. Adam Bodzek rückte in die Mitte der Kette, neben ihm spielten die etatmäßigen Innenverteidiger Christoph Klarer und Tim Oberdorf (links). Im Mittelfeld gab es im Zentrum auch eine Art Dreierkette mit Marcel Sobottka, Kuba Piotrowski und Ao Tanaka. Am Sturm änderte Fortunas Trainer nichts, dort spielten Rouwen Hennings und Emmanuel Iyoha. So standen nur zwei neue Spieler gegenüber der Heimpartie gegen Heidenheim (0:1) im Team. Beide Mannschaften spielten mit Trauerflor wegen des Todes von 54-Weltmeister Horst Eckel.

Mit leidenschaftlichem Kampf und kompakter Defensive wollten die Gäste die beste Offensive der Liga (37 Tore) unter Kontrolle halten. Doch die Lilien legten direkt mit Tempo los und hatten innerhalb der ersten zwei Minuten drei Ecken und einen Kopfball an den Außenpfosten von Klaus Gjasula. Die Fortuna benötigte ein wenig für die Antwort, die dann fast Emma Iyoha mit dem 1:0 geliefert hätte. Nach einer Flanke von Khaled Narey traf Fortunas Stürmer den Ball nicht gut genug, so dass das Spielgerät am langen Pfosten vorbeiflog (10. Minute).

Hennings erzielte seine Saisontore sieben und acht

Die Fortunen wirkten in dieser Phase sehr ballsicher und hielten gut dagegen. Und es deutete sich an, dass die Gäste daraus auch Kapital schlagen können. Über Piotrowski, Narey und schließlich Sobottka kam der Ball zu Hennings, der schneller als sein Gegenspieler im Strafraum am Ball war und mit rechts in die untere rechte Ecke des Darmstädter Tores zum 1:0 für Düsseldorf traf – sein siebter Saisontreffer

Viel besser wurde das Spiel der Gastgeber nicht, auch weil die Fortuna im Mittelfeld sehr viel Präsenz bewies. Mehr mit Härte als mit Spielkunst begegneten die Darmstädter dem meist überlegten Spiel der Fortuna. Erst im letzten Drittel der ersten Hälfte kamen die 98-er etwas druckvoller in ihre Angriffe. Die ballsichere Mannschaft auf der anderen Seite blieb ruhig und versuchte weiterhin den Ball laufen zu lassen.

Endlich wieder Jubel für die Fortunen. Foto: Wolff

 

Das sah richtig gut aus, was die Fortuna spielte. Sie hatte zwar nicht alle zwei Minuten Möglichkeiten, aber auch das Spiel nach vorne sah überlegt aus. Und die hilflos wirkenden Darmstädter spielten mehr foul als den Ball. Das bestrafte die Fortuna erneut in Person von Rouwen Hennings der nach einem aus dem Strafraum abgewehrten Ball ideal stand, abzog und zum 2:0 traf, auch weil der Ball vor Torwart Schuhen noch einmal abgefälscht worden war. Bevor es aber in die Pause ging, musste aber auch die Fortuna noch einmal aufpassen, als Wolf den Ball abklatschen ließ und Klarer noch so eben eingreifen konnte. Die Gäste gingen aber mit dem absolut verdienten 2:0-Vorsprung in die Pause.

Fortuna-Keeper Wolf steht im Mittelpunkt

Während es für Fortuna keinen Grund zum Personal-Wechsel in der Pause gab, brachte Thorsten Lieberknecht zwei neue Spieler. Emir Karic sollte Fabian Holland ersetzen, der ins zentrale Mittelfeld rückte und mehr Kreativität ins Darmstädter Spiel bringen sollte. Mathias Honsek blieb draußen. Die Gastgeber suchten jetzt die Lücke in Fortunas Defensive mit mehr Risiko und mehr Abschlüssen aus der Entfernung, weil sie im Strafraum zu keinen Chancen kamen. Und dabei musste Wolf mehrfach auf dem Posten sein. In der 57. Minute lenkte Fortunas Keeper einen Schuss von Philipp Tietz mit tollem Einsatz an den Pfosten.

Bitter für das Preußer-Team war dann die 67. Minute, als Kapitän Adam Bodzek an den Rippen verletzt den Platz verlassen musste (67.), weil ihn Luca Pfeiffer unterlaufen hatte. Doch Fortuna war nicht geschockt, und Marcel Sobottka hatte nach einer Ecke, die Chance zum 3:0, als er volley abzog. Aber Marcel Schuhen konnte diesmal abwehren. Fortuna versuchte wieder mehr Spielanteile zu bekommen, wehrte sich energisch gegen die Angriffsversuche der Darmstädter und fand dann tatsächlich auch den Weg zum dritten Tor. Narey setzte sich energisch vor der Abwehr durch und zog mit links ab. Schuhen streckte sich vergeblich, und nicht nur Christian Preußer durfte über das 3:0 eine Viertelstunde vor Schluss jubeln.

Einziger Makel war das Gegentor der Darmstädter, das letztlich Raphael Wolf verschuldete, weil er gegen Fabian Holland zu spät kam. Den Elfmeter von Tietz konnte Fortunas Keeper nicht abwehren. So mussten die Gäste noch sechs Minuten überstehen, weil die Darmstädter noch einmal ihre Chance witterten. Doch es blieb beim Sieg mit zwei Toren Abstand trotz der fünf Minuten Nachspielzeit.

Ja, so stellt man sich das Spiel der Fortuna vor: selbstsicher, geschickt, zweikampfstark und effektiv. Das war eine richtig runde Leistung, und es hat sicherlich jedem Fortuna-Fan Spaß gemacht, dieses Spiel zu betrachten. So kann das Preußer-Team auch gegen eine Spitzenmannschaft der 2. Bundesliga gewinnen, die allerdings einen sehr schwachen Tag hatte. 

Statistik:
Darmstadt: Schuhen – Bader (52. Ronstadt), P. Pfeifer, Isherwood, Holland – Kempe (73. Seydel), Gjasula – Manu (46. Mehlem, Honsak (46. Karic) – Tietz, L. Pfeiffer
Fortuna: Wolf – Klarer, Bodzek (68. Nedelcu), Oberdorf – Narey, Piotrowski, Sobottka, Tanaka (90.+2 Prib), Koutris (90.+2 Hartherz) – Hennings (78. Lobinger), Iyoha
Kader Fortuna: Eisele – Peterson, Bozenik, Klaus, Pledl
Schiedsrichter: Arne Aarnik (Nordhorn)
Zuschauer: 12.400
Tore: 0:1 (16.) Hennings, 0:2 (41.) Hennings, 0:3 (76.) Narey
Gelbe Karten: L. Pfeiffer, Mehlem / Oberdorf (2.)
Beste Spieler: Holland  / Bodzek, Heninngs
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna hat völlig verdient gewonnen, weil sie in einer wichtigen Phase das 1:0 vorgelgt hat und dann mit großer Ballsicherheit aufgetreten ist und danach mit großem Kampfgeist dagegen gehalten hat.
Fortunas Formkurve: Die Preußer-Elf spielte wie ausgewechselt, war ballsicher und kampfstark. So hat man sich das Spiel der Mannschaft von Saisonbeginn an vorgestellt.

Reaktionen:
„Es war eine gute Mischung, in der ersten Hälfte waren wir spielerisch stark, im zweiten Durchgang haben wir großartig gekämpft. Das soll aber nur ein Anfang gewesen sein, wir werden in der Woche wieder hart arbeiten, um gegen St. Pauli ebenfalls gut auszusehen.“
Christian Preußer, Trainer der Fortuna

„Wir haben in der ersten Häflte sehr gut Fußball gespielt und wenig zugelassen. Nach der Pause ist es uns nicht mehr so gut gelungen, hinten raus zu kommen. Wir hätten gerne zu Null gespielt. Beim ersten Tor war es ein Super-Spielzug, beim zweiten Treffer habe ich auf den abgewehrten Ball spekuliert.“
Rouwen Hennings, zweifacher Torschütze der Fortuna

„Ich haben uns das nötige Quäntchen Glück heute erarbeitet. Heute wollte jeder den Ball haben, wir haben mutig gespielt. Das Gefühl, mal wieder gewonnen zu haben, tut richtig gut.“
Marcel Sobottka, Abwehrspieler der Fortuna

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