Fortuna will Euphoriewelle nutzen

Daniel Thioune hat es wohl noch nicht erlebt, was es heißt, wenn Verein, Mannschaft und Fans von Fortuna Düsseldorf so geschlossen wie nach dem Punktgewinn in Paderborn zusammenstehen. Daher freut sich der Cheftrainer des Traditionsklubs nun sehr auf eine gut gefüllte MERKUR Spielarena an diesem Samstag, wenn ausgerechnet sein Ex-Klub Hamburger SV kommt und in Fortunas Sinne drei Punkte dort liegenlässt. Über 30.000 Anhänger wollen dem Team und dem Trainer helfen, vielleicht schon alle Abstiegsängste zu verdrängen.

Daniel Thioune fand die passende Formulierung, als er sagte, dass der Punkt in Paderborn viel mehr wert gewesen ist als nur ein Zähler in der Tabelle. Auch er hat aus der Ferne, vor dem Fernseher in Osnabrück, mitbekommen, was dieser Zusammenhalt der Fans und der Mannschaft bewirkt hat. „So eine Situation hat oft mehr Bedeutung als nur das reine Ergebnis“, sagt Fortunas Cheftrainer. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass alle, die irgendwie beteiligt und in Paderborn dabei waren oder von zuhause aus die Daumen gedrückt haben und die Fans, die uns so brutal unterstützen konnten, belohnt wurden.“ Für ihn war das Fußball mit Herz.

Mit den Beinen sei hingegen nicht alles optimal gewesen. „Daher ging das Unentschieden am Ende auch in Ordnung“, äußert sich Thioune sehr fair auch über den Anteil des Gegners, der erst in der Schlussphase alles gegeben hatte. „Jedenfalls haben wir eine Mentalität auf dem Platz wiederentdeckt, die die Fortuna auszeichnet.“ Das waren nicht nur für ihn besondere Momente.

Nun sei aber die ganze Sache schwierig zu bewerten. „Ob und wie ich die Jungs so wieder so auf den Platz schicke, weiß ich noch nicht so recht“, erklärt Fortunas Cheftrainer. Das bedeutet auch, dass er nicht 100prozentig einschätzen kann, wie fit und einsatzbereit die Rückkehrer aus der Quarantäne in Fortunas Kader sein werden. Aber Spieler wie Matthias Zimmermann, Andre Hoffmann, Jordy de Wijs, Daniel Ginczek und Kristoffer Peterson können sicherlich die Qualität der Mannschaft aufwerten. Wahrscheinlich zunächst nur auf der Bank sitzt dann Rouwen Hennings, weil er erst am Freitag wieder ins Training einsteigen konnte.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Fortuna eine ähnliche Mannschaft auf dem Rasen haben wird, die gegen Ingolstadt das Spiel mit 3:0 klar für sich entscheiden konnte. In Paderborn fehlte Marcel Sobottka gleich aus doppeltem Grund, weil er gelbgesperrt und an Corona erkrankt war. Er gehört neben Tony Pledl zu den Spielern, die noch über Symptome klagen und sich nicht im Laufe der Woche freitesten konnten.

Ansonsten stehen dem Cheftrainer und seinem inzwischen wieder kompletten Staff wieder viele Spieler zur Verfügung. „Auf Kuba Piotrowski müssen wir verzichten, weil er sich die fünfte Gelbe Karte in Paderborn eingefangen hatte“, sagte Thioune, der möglichweise auch „Matchwinner“ Florian Hartherz und Tim Oberdorf auf der Bank lassen wird. Felix Klaus ist nach seiner Muskelverletzung noch nicht wieder soweit – ebensowenig wie Adam Bodzek (Aufbau nach Rippenverletzung).

Mit dem Thema Wiedersehen mit dem HSV geht Daniel Thioune „ganz normal“ um. „Ich habe nicht nur die Zeit in Osnabrück in positiver Erinnerung, das gilt auch für die Dauer meiner Arbeit in Hamburg“, erklärt Fortunas Cheftrainer. „Ich glaube, dass ich dort keine verbrannte Erde, sondern auch ein paar Fußstapfen hinterlassen habe.“ Er freue sich auf bekannte Gesichter und ehemalige Weggefährten. „Aber es ist ein Fußballspiel, und darauf werde ich das Wiedersehen reduzieren.“ Es sei angerichtet für ein tolles Spiel mit einem interessanten Gegner und einer herausfordernden Aufgabe.

Mögliche Aufstellung der Fortuna:
Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, de Wijs, Gavory – Prib – Narey, Tanaka, Appelkamp, Peterson – Ginczek
Kader: Wolff – Oberdorf, Uchino, Köther, Hennings, Lobinger, Hartherz, Bozenik, Koutris

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