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Fortuna will Aufschwung fortsetzen

Liga-Sieg so wichtig wie das Pokal-Weiterkommen

Foto: Kai Kuczera

von Norbert Krings

Auch nach dem Pokalerfolg in Regensburg darf sich die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf nicht zurücklehnen. Eine Niederlage an diesem Sonntag in Karlsruhe in der 2. Fußball-Bundesliga würde den Abstand auf die Spitzengruppe wohl noch weiter erhöhen. Trainer Daniel Thioune ist zuversichtlich, dass sein Team das verinnerlichen und entsprechend gegen den derzeit etwas angeschlagenen Gegner ankämpfen kann.

Personell hat sich die Lage eher verschlechtert, denn verbessert. Zwar ist noch nicht 100-prozentig sicher, dass Felix Klaus nach seiner Verletzung – eine starke Fußprellung – aus dem Pokalauftritt beim KSC ausfallen wird. Aber in bester körperlicher Fitness wird das dann auch nicht der Fall sein. Am Freitag konnte er jedenfalls nicht mittrainieren. Ansonsten hat sich auch kein bisher verletzter Spieler zurückgemeldet. Da die Fortuna im süddeutschen Raum geblieben ist, konnte sich daran auch nicht viel ändern. Immerhin musste sich die Mannschaft nicht doppelten Reisestrapazen aussetzen.

Dass Fortuna einen Vorteil haben könnte, weil die Karlsruher im Pokal in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen gehen mussten, sieht Fortunas Trainer nicht. Schließlich sei das Spiel seiner Mannschaft noch später zu Ende gegangen. „Es ist ein Heimspiel für den KSC, wir müssen anreisen. Ich denke, es ist so kein Vorteil für irgendwen entstanden.“ Doch die schmerzliche Niederlage in Sandhausen könnte auf die Psyche der Karlsruhe drücken, die allerdings auch jetzt in der Liga um den Anschluss nach oben kämpfen. Der KSC liegt auf Platz neun, eine Position hinter der Fortuna.

Vorsicht ist geboten, vor allem, was die Offensiv-Qualitäten der Badener angeht. „Die Karlsruher haben ein spielstarkes Zentrum. Der KSC ist anhand der Daten das Team mit den meisten Abschlüssen, den meisten Flanken und den meisten Ecken“, sagte Thioune über den offensivstarken Gegner. „Sie haben auch schon ein paar Tore geschossen, und wir müssen uns auf anstrengende Verteidigungsarbeit einstellen.“ Offensiv solle sein Team an die Leistung von Regensburg anknüpfen. „Fußballerisch können wir bestehen, aber wir müssen auch alle konzentriert gegen den Ball arbeiten.“

Adam Bodzek bleibt im Kader für Karlsruhe

Es war die Überraschung am Mittwoch, als Adam Bodzek auf dem Rasen in Regensburg auftauchte, sich warm spielte und am Ende tatsächlich noch eingewechselt wurde. Was weder der Gegner noch die Berichterstatter wussten, war die Tatsache, dass Tim Oberdorf nicht gänzlich fit war. So stand kein direkter Ersatz für den Ausfall eines Sechsers oder eines Innenverteidigers zur Verfügung, wenn man einmal den unerfahrenen Nico Vukancic ausnimmt. „Tim Oberdorf ist nach wie vor ein wenig angeschlagen. Adam ist als ehemaliger Kapitän ein wichtiger Teil der Truppe.“ An der Situation hatte sich dann auch wenig verändert, weil Oberdorf immer noch leicht angeschlagen ist.

Die Stimmung insgesamt ist gut, was aber nicht allein an dem „Kurztrainingslager“ zwischen den Spielen lag, weil die Mannschaft nicht nach Hause gereist war. „Das ist natürlich vor allem auf den Erfolg im Pokal zurückzuführen“, erklärte Daniel Thioune, der seine Spieler am Donnerstag zur Regeneration lange schlafen gelassen und am Nachmittag frei gegeben hatte. Am Freitagmorgen gab es den örtlichen Wechsel von Bad Gögging nach Karlsruhe, wo es auch ein leichtes Training am Nachmittag gegeben hatte. 

Daniel Thioune hat einen insgesamt souveränen Auftritt seiner Mannschaft gesehen. Foto: Christof Wolff

Mit dem Rückblick auf den Vortrag seiner Mannschaft während der 90 Minuten in Regensburg äußerte Fortunas Trainer durchaus seine Zufriedenheit. Er musste aber auch einräumen, dass die zehn Minuten vor dem Treffer von Emma Iyoha zum 3:0 nicht ganz nach seinem Geschmack waren, weil da der Gegner zu großen Chancen gekommen war. „In Regensburg ist es manchmal wie auf einem Flugplatz, da fliegt alles Mögliche über die Köpfe hinweg. Und dann können auch mal Angriffe gefährlich werden“, sagte Thioune, der sich allerdings auf eine andere Qualität der Offensive in Karlsruhe einstellt. „Insgesamt würde ich dann aber über eine souveränen Pokal-Auftritt sprechen. Das war nicht unbedingt so zu erwarten.“

Aus einer guten Mannschaft heraus bekamen zwei Spieler für ihren Auftritt im Pokalspiel noch ein Sonderlob. Dawid Kownacki ist in den Augen des Trainers als Spieler und Mensch gereift. „Er ist in Regensburg bei sich geblieben, nachdem er zwei große Chancen liegenlassen und dann den Kopfball vollendet hatte“, sagte Thioune. „Er wird zum zweiten Mal Vater und ist im Kopf derzeit sehr stabil.“ Darüber hinaus sieht ihn der Trainer als Teamspieler und führte dafür als Beispiel die Vorarbeit zum Tor von Iyoha an. Und Thioune war froh, dass er seinen zuletzt arg „strapazierten“ Stürmer dann nach der 60. Minute auch eine Pause ermöglichen konnte.

Bester Spieler im Team der Fortuna war aber Michal Karbownik. „Ich finde, Michal hat ein gutes Spiel gemacht“, sagte Thioune. „Zu positiv will ich das aber auch nicht bewerten. Es ist zwar unfassbar, was er an Tempo mit ins Spiel gebracht hat und das in jedem Spiel macht.“ Der Gegner werde sich jedoch darauf einstellen. Man sollte aus Trainersicht das Spiel von Karbownik gar nicht verändern wollen. „Ich werde ihm noch ein paar Optionen mehr an die Hand geben. Vielleicht kann er mehr die Linie nutzen, statt ins Zentrum zu ziehen und in die Tiefe gehen.“ Er solle auch aktiv ohne Ball sein. So könnte Karbownik auch in Karlsruhe ein Faktor sein, um dieses wichtige Spiel auf die Seite der Fortuna zu bringen.  

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