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Fortuna erreicht souverän das Achtelfinale

Tolle erste Hälfte reicht zum sicheren 3:0-Erfolg

Foto: Imago

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat mit einer starken spielerischen Leistung das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Das Team von Daniel Thioune siegte mit 3:0 (3:0) beim SSV Jahn Regensburg und darf sich über eine zusätzliche Einnahme und ein gewachsenes Selbstvertrauen für das Liga-Spiel am Sonntag in Karlsruhe freuen.  

Daniel Thioune hatte angekündet einige Änderungen vorzunehmen, die völlig unabhängig von der angeblichen Auswärtsschwäche oder der Personalnot begründet seien. Er habe nur die Konsequenzen aus der enttäuschenden Vorstellung gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) ziehen wollen. Doch aus dieser Ankündigung wurde nicht viel. Es gab nur eine Änderung: Für Shinta Appelkamp stand Kristoffer Peterson in der Startelf der Fortuna. Ansonsten versuchten es die Gäste mit einer flachen Raute und Sobottka als Sechs und Tanaka etwas weiter vorne im zentralen Mittelfeld.

Im Kader gab es allerdings eine Überraschung. Adam Bodzek machte die Reise in die Oberpfalz mit, die ja erst in Karlsruhe enden wird, weil die Mannschaft von Regensburg nicht nach Haus fährt, sondern noch einen Tag in Bad Göging bleibt, bevor es dann nach Karlsruhe geht. Der Routinier, der „nur“ noch in der U23 der Fortuna spielt, sollte dem jungen Kader eine gewisse Sicherheit geben.

Spieltaktisch gesehen ging die Fortuna sofort ins Pressing und versuchte schnell den Ball zu erobern. Beim frühen Führungstor zum 1:0 der Gäste profitierte die Mannschaft von Daniel Thioune aber von einem krassen Torwartfehler. Den Schuss aus 18 Metern von Peterson bugsierte Dejan Stojanovic sich den Ball selbst ins Netz. In der 9. Minute hätten die Gäste gegen die schockierten Regensburger nachlegen müssen. Doch diesmal reagierte Stojanovic glänzend, nachdem Emma Iyoha den Ball punktgenau zu Dawid Kownacki gepasst hatte. Der Pole schaffte es nicht, den Ball aus sechs Metern vor dem Tor besser zu platzieren.

Karbownik leitet alle drei Tore vor der Pause mit seinen Aktionen ein

Die Düsseldorfer blieben dran, verlagerten das Spiel fast vollkommen in die Hälfte der Platzherren, die lange nicht richtig ins Spiel kamen. Thioune an der Seitenline hoffte, dass seine Mannschaft, die Schwäche des Gegners nutzen würde. Den Gefallen tat ihm seine Mannschaft tatsächlich. Nach einer präzisen Flanke von Michal Karbownik, der auch bereits das 1:0 aufgelegt hatte, zirkelte Kownacki per Kopf den Ball in die lange Ecke zum 2:0 für die Fortuna. So erstaunlich es klingt, aber bereits zu diesem Zeitpunkt war dieser Vorsprung durchaus verdient.

Im Stadion waren nur die 500 (!) Fans der Fortuna zu hören, auf dem Feld hatte auch eindeutig ihr Team das Sagen. Nach etwas mehr als 20 Minuten kamen die Regensburger endlich auch zu einigermaßen durchdachten Angriffen. Doch gefährlicher waren weiterhin die in schwarzen Trikots spielenden Gäste. Und wäre Kownacki an das Peterson-Zuspiel besser herangegangen, hätte es nach 29 Minuten 3:0 stehen können.

Fortuna konnte danach nur noch selten den Raum nutzen, um gefährliche Aktionen vorzutragen. So musste dann auch Florian Kastenmeier in der 40. und 41. Minute zweimal sehenswert retten und kurz danach hatte Karbownik noch ein Bein reingestellt, so dass der Ball noch so eben am Pfosten vorbeitrudelte. Auch wenig später hatten die Gäste noch einmal Glück, dass der Ball genau auf Kastenmeier kam.

Als Fortuna bedenklich wackelt, erhöht Iyoha auf 3:0

Fortuna hatte kurz gewackelt, aber schlug in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch einmal zu. Und es war ein herrlicher Angriff: Karbownik hängte auf der linken Seite seinen Gegenspieler leichtfüßig ab, legte den Ball zu Peterson. Der wie aufgedreht spielende Schwede sah Kownacki. Der Pole leitete mit der Hacke weiter in den Lauf von Iyoha. Und dessen Schuss zischte durch die Beine von Stojanovic zum 3:0 in die Maschen.

Emma Iyoha – links im Bild – setzt sich durch. Foto: Imago

Dennoch saß Daniel Thioune mit seinen Co-Trainern noch kurz auf der Bank, um die Taktik für die zweite Hälfte zu besprechen, bevor er in die Kabine eilte, um seinem Team für eine starke erste Hälfte zu gratulieren und sie gleichzeitig vor dem Ansturm und dem erhöhten Risiko der Regensburger nach der Pause zu warnen. Fortuna kam personell unverändert wieder raus.   

Fortuna versuchte im zweiten Durchgang immer wieder das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, um dem Gegner den Rhythmus zu nehmen. Weil auch die Gäste immer wieder den Vorwärtsgang einlegten, dachte niemand mehr an das 4:3 der Regensburger, als die Fortuna letztmalig mit 3:0 beim SSV Jahn in Führung gelegen hatte. Adam Bodzek und der nach 52 Minuten eingewechselte Rouwen Hennings waren im Februar 2018 noch dabei gewesen.

Das Spiel hatte sich insgesamt beruhigt. Fortuna ließ wenig zu, spielte auch nicht mehr so konsequent nach vorne. So wollte man auch offensichtlich ein wenig Kraft für die nächste AufgabeIn Karlsruhe sparen, ohne in Regensburg allerdings noch Probleme zu bekommen. Marcel Mansfeld kam dann auch für Kownacki. Der Gegner hatte offensichtlich erkannt, dass an diesem Tag nicht viel geht. Die fünf guten Minuten vor der Pause waren zu wenig. So brachte Fortuna nach einer überzeugenden ersten Hälfte den Sieg sicher über die Zeit – auch mit der Unterstützung von Adam Bodzek, der in den letzten sieben Minuten mitwirken durfte und ein überraschendes Comeback feierte.

Statistik:
Regensburg: Stojanovic – Mees, Elvedi, Breitkreuz, Günther (64. Faber) – Idrizi, Thalhammer (80. Saller) – Viet, Caliskaner (64. Vizinger), Makridis (86. Gouras) – Albers (63. Owusu)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Karbownik (85. Gavory) – Sobottka – Klaus (52. Hennings), Tanaka, Peterson (85. Bodzek) – Kownacki (72. Mansfeld), Iyoha (85. Appelkamp)
Kader Fortuna: Wolf – Bodzek, Baah, Gavory, Fernandes Neto, Vukancic, Appelkamp
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Zuschauer: 7.829
Tore: 0:1 (5.) Peterson, 0:2 (16.) Kownacki, 0:3 (45.) Iyoha
Gelbe Karten: Elvedi / –
Beste Spieler: Idrizi, Mees / Karbownik, Peterson
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna hat einen Blitzstart hingelegt, dann ein zweites Tor vorgelegt. Nach einer kurzen Druckphase des Gegners kurz vor der Pause war das 3:0 der Deckel auf dem Spiel, das das Thioune-Team verdient gewonnen hat.

Reaktion:
„Der Torwartfehler kam uns natürlich entgegen. Das 1:0 hat uns das Spiel erleichtert. Nach dem 2:0 haben wir zu früh den Fuß vom Gas genommen. So etwas müssen wir besser machen. Mit dem schön herausgespielten 3:0 haben wir den Deckel drauf gemacht. Dass wir auswärts gewinnen können, wussten wir auch vorher. Der Fokus liegt jetzt auf der Regeneration.“
Marcel Sobottka, Kapitän der Fortuna

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