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Nur 1:1 – Enttäuschung in der Nachspielzeit

Verletzung von Hoffmann macht alles andere zur Nebensache

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat in  der Nachspielzeit zwei Punkte verloren. Gegen Hannover reichte es trotz einer ansprechenden Leistung nicht zu mehr als einem 1:1 (1:0)-Unentschieden, das sich aber auch die Gäste verdient hatten. Andre Hoffmann wurde mit Verdacht auf Kiefer- und Halswirbelbruch in die Uni-Klinik gebracht.

Christian Preußer hatte es schon angekündigt, dass Shinta Appelkamp nach seiner Quarantäne wieder zur Verfügung steht. Und tatsächlich stand das große Talent des Vereins auch satt Jakub Piotrowski direkt in der Startaufstellung gegen Hannover 96 – auch weil jeder weiß, dass sich Appelkamp für seine Fortuna zerreißt. Zudem hatte sich der Trainer für Felix Klaus und gegen Kristoffer Peterson entschieden. Anstonsten bekam die Mannschaft, die in Rostock kläglich und willenlos aufgetreten war, eine Chance zur Wiedergutmachung. Dafür fehlten im Aufgebot Dragos Nedelcu und Leo Koutris. Bei beiden Spielern war Preußer nicht zufrieden mit den Trainingsleistungen unter der Woche. Dafür saßen dann insgesamt sechs Offensivspieler auf der Ersatzbank.

Fortuna begann entsprechend motiviert und hatte nach drei Minuten bereits zwei Torschüsse, und nach 4:49 Minuten lag der Ball dann auch das erste Mal im Netz des Gegners. Die Ecke von Khaled Narey geschlagen, landete  zum 1:0 im Tor. Der Kopfball von Christoph Klarer schien für 96-Keeper Martin Hansen nicht ganz unhaltbar gewesen zu sein.

Hoffmann wurde verletzt in die Uni-Klinik gebracht

Fortuna marschierte weiter nach vorne, wurde dann aber durch einen heftigen Zusammenprall zwischen Sebastian Ernst und Andre Hoffmann ausgebremst. Dabei verletzte sich der Düsseldorfer Abwehrchef  so schwer, dass er per Trage vom Platz gebracht werden musste. Offenbar war er aber ansprechbar auf dem Weg in die Uni-Klinik zur Abklärung der Verletzung. Für ihn kam Tim Oberdorf in die Partie. Ernst kam ohne Gelbe Karte davon, Schiedrsrichter Kampka hatte es wohl als unglücklichen Zusammenprall gewertet. 

Das bremste die Offensivbemühungen der Gastgeber nicht, sondern es schien eher Motivation für noch mehr Kampfgeist zu sein. Die Fortuna-Fans unterstützten dabei ihre Mannschaft großartig und trieben sie nach vorne. Aber auch in den Defensiv-Zweikämpfen hatten die Fortunen ein deutliches Übergewicht. Die Gäste liefen viel, aber ohne großen Effekt. Fortuna spielte kontrolliert und hatte wenig Fehler im Spiel.

Doch nach 35 Minuten wurden die Gäste besser, hatten mehr Intensität im Spiel und ein leichtes Übergewicht. Doch die Fortunen hielten dagegen, mussten danach aber wieder eine Schrecksekunde verkraften, als Shinta Appelkamp benommen zu Boden sank. Doch er konnte wenig später weitermachen und mit seinem Team den Vorsprung über die sechs Minuten Nachspielzeit in die Pause bringen.

Mit einem Schlenzer trifft Muslija zum 1:1

Während die Gäste einen weiteren Stürmer in Hendrik Weydandt brachten, kamen die Fortunen unverändert aus der Kabine. Die Hannoveraner führten zunächst weiter das Kommando und hatten durch Sebastian Kerk eine guten Möglichkeit, der sich aber Oberdorf mit seiner Schulter erfolgriech in den Weg stellte. Danach ging es wieder in die andere Richtung. Khaled Narey hatte das 2:0 auf dem Fuß, aber er drosch aus sechs Metern links vom Tor den Ball über die Latte des Gäste-Tores (56.).

Das Spiel wogte hin und her, die Hannoveraner drangen auf den Ausgleich, die Fortunen hielten dagegen, so dass es zu einem offenen Schlagabtausch kam mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Schusschance von Appelkamp war in der 68. Minute davon noch die beste. Martin Hansen im Tor der Gäste reagierte aber gut.

Das Spiel lebte in der letzten Viertelstunde von der vorherrschenden Spannung, weil auf beiden Seiten ein Tor möglich war. Fortuna versuchte das Spielgerät in der Hälfte der Gäste zu halten, was aber nicht immer möglich war, weil die Niedersachsen mehr und mehr riskierten, um zum Ausgleich zu kommen. Zu oft wurde der Ball vom Preußer-Team nur noch zur Befreiung nach vorne geschlagen. Das Publikum musste helfen, um den insgesamt verdienten Erfolg über die Zeit zu bringen. Doch das reichte nicht. Der eingewechselte Florent Muslija erzielte mit einem Schlenzer den 1:1-Ausgleich. Und auch der Videobeweis wenig später fiel gegen die Fortuna aus. Der eingewechselte Sulejmani war nicht entscheidend genug mit der Hand am Ball. So blieb es letztlich bei einem unbefriedigenden Remis.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Hoffmann (15. Oberdorf), Hartherz – Bodzek (88. Piotrowski) – Narey, Sobottka, Appelkamp (70. Bozenik) , Klaus (70. Peterson) – Hennings (88. Iyoha)
Kader: Wolf – Tanaka, Shipnoski, Lobinger
Hannover: Hansen – Muroya, Franke, Krajinc, Hult (82. Muslija) – Kaiser, Ondoua (86. Sulejmani)- Stolze (46. Weydandt), Ernst (69. Ochs) – Kerk, Beier (69. Maina)
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Zuschauer: 22.343
Tore: 1:0 (5.) Klarer, 1:1 (90. +2) Muslija
Gelbe Karten: Bodzek (1.) / Kaiser
Beste Spieler: Narey, Klarer/ Kerk, Ondoua
Spielnote: 3
Spielfazit: Fortuna hätte sich den Sieg durch ihren Kampfgeist verdient. Aber mehr als ein Unentschieden gegen einen stark dadgegen haltenden Gegner sprang nicht heraus.
Formkurve: Die Preußer Elf schloss leistungsmäßig zwar an die gute Heimvorstellung gegen Karlsruhe an und zeigte sich in allen Mannschaftsteilen deutlich verbessert und wesentlich engagierter und konzentrierter als zuletzt in Rostock. Aber insgesamt fehlte die letzte Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor, um das 2:0 nachzulegen.

„Wir nehmen nach einer guten zweiten Hälfte den Punkt gerne mit. Ich drücke Andre Hoffmann die Daumen, dass er schnell wieder gesund wird. Das ist heute das Wichtigste.“
Jan Zimmermann, Trainer von Hannover 96

„Wir mussten heute richtig einstecken und Nehmer-Qualitäten zeigen. Wir hätten das 2:0 nach einem sehr guten Spiel machen können. Ein kleiner Schritt zu spät und ein tolles Tor haben uns dann bestraft. Die schlimmsten Sachen konnte man bei der Verletzung von Andre Hoffmann inzwischen zum Glück ausschließen.“
Christian Preußer, Trainer der Fortuna

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