D.SPORTS

Home of Sports

Der Goldschmied aus dem Schwarzwald

U20-Bundestrainer äußert sich

Foto: imago

von Jan Wochner

Vor dem Länderspiel der neuen U20-Nationalmannschaft im Rahmen des Tag des Handballs in Düsseldorf am Sonntag äußert sich Bundestrainer Martin Heuberger zur Situation des deutschen Nachwuchses.

Mit Gold bei der U19-Europameisterschaft im Sommer in Kroatien feierte Martin Heuberger seinen fünften Titel als DHB-Nachwuchs-Bundestrainer. An diesem Wochenende steht die neue U 20 erstmals auf dem Feld – zweimal gegen den Nachwuchs von Ungarn, zunächst am Samstag (16 Uhr) in Bielefeld-Jöllenbeck, dann am Sonntag (12.30 Uhr) beim Tag des Handballs im PSD BANK DOME in Düsseldorf. Vor diesem Länderspiel-Doppelpack äußert sich der Schwarzwälder zu den aktuellen Fragen rund um den deutschen Handball-Nachwuchs.

Martin Heuberger über …

… die Länderspiele an diesem Wochenende:

„Wir freuen uns alle darauf, wieder Länderspiele mit Publikum erleben zu können. Das gilt für die Partie in Jöllenbeck sowie den Tag des Handballs in Düsseldorf. Es ist ein Kompliment für jede U-Nationalmannschaft, Teil eines solchen Events sein zu dürfen.“

… den EM-Titel im Sommer in Kroatien:

„Ich habe viele Turniere erlebt, aber das war die größte Herausforderung, die ich jemals hatte. Das war ein einmaliges Erlebnis, denn diese Goldmedaille spricht für die gute Nachwuchsarbeit und Kommunikation von DHB, Landesverbänden und Vereinen, sonst wäre dieser Titel nicht möglich gewesen. Wir hatten nur 20 Tage Vorbereitung, um das Team auf Kurs zu bringen. Das war die spannendste Aufgabe, die ich jemals übernommen habe. Einige Leistungsträger hatten abgesagt, es gab einige Verletzte während des Turniers, aber die Mannschaft hat das souverän weggesteckt, Charakter gezeigt und schließlich Gold gewonnen.“

… den Übergang in den Seniorenbereich:

„Jetzt folgt der Zeitpunkt, wo die Jungs sich unter Profibedingungen im Seniorenbereich messen können und sollen. Ich hoffe, dass alle Spieler nun auch ihre Einsatzzeiten bekommen, speziell natürlich in den entscheidenden Phasen eines Spieles, dass sie dann auf dem Feld stehen, wenn es drauf ankommt. Die Talente sammeln Erfahrung im Training und in den Spielen, und es ist für jeden wichtig, sich im Seniorenbereich durchzusetzen, sich in jedem Training gegen gestandene Bundesliga- und Nationalspieler zu bewähren.“

… das Jahrzehnt des Handballs:

„Das ist eine ganz besondere Motivation für die aktuellen Talente. Was der DHB geschafft hat, ist einmalig, so viele internationale Turniere an Land zu ziehen. Gerade die U21-WM 2023 ist die Perspektive für die aktuellen Junioren. Was gibt es Schöneres als solche Ziele, eine WM im eigenen Land zu spielen?“

… das „Vorspielen“ von Talenten im A-Team von Alfred Gislason im Oktober-Lehrgang und jetzt beim Tag des Handballs:

„Das sind tolle Gelegenheiten für die Jungs. Sie erleben hautnah, wie der Anschluss des Nachwuchsbereichs an die Nationalmannschaft funktioniert, wie kurz im DHB der Weg sein kann. Ich bin mir sicher, dass sich alle optimal präsentieren können. Natürlich geht es kurz- und mittelfristig um den Kader für die EM 2022, aber langfristig schauen wir beim DHB bis 2027 und 2028.“

… die internationale Konkurrenz:

„Wir sind im Nachwuchs so erfolgreich, dass wir die Trends setzen und wir uns nicht vor anderen Ländern verstecken müssen. Natürlich sollte man immer die Entwicklungen in anderen Ländern verfolgen, speziell, was eine Zentralisierung betrifft, aber wir sind international auch sehr gut aufgestellt. Aber: Die Spieler sind in der Jugend sehr gut und mit führend in Europa und der Welt, aber beim Übergang in den Seniorenbereich überholen uns oftmals andere Länder, weil die Spieler dort viel früher und viel öfter in der ersten Liga eingesetzt werden und dort Verantwortung übernehmen können. Daran müssen wir wie gesagt arbeiten. 

… seinen Wunsch für die Zukunft:

„Ich hoffe, dass die jungen Spieler auch in den Vereinen genauso weiterarbeiten können, um neben gestandenen Spielern ihre Rolle zu finden. In unseren Strukturen haben wir sie weiterentwickelt, nun wartet die nächste Stufe.“

… die U21-Heim-WM im Jahr 2023:

„Unsere aktuelle Mannschaft hat mit dem EM-Titel die Messlatte natürlich extrem hochgelegt. Ich bin selbst gespannt, wie das weitergeht. Gerade in dieser Altersklasse gibt es aber leistungsbedingt oftmals noch viele Wechsel im Kader, einige Spieler machen in ihrer Entwicklung einen Sprung, andere stagnieren. Wir haben gerade in diesen Jahrgängen einen extrem breit aufgestellten Kader. Es kann sein, dass in zwei Jahren sechs, sieben andere Spieler dabei sind als jetzt, oft kommen diese auch aus dem jüngeren Jahrgang.“

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter