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Fortuna ist mit Thioune auf dem richtigen Weg

Die bisherigen zehn Punkte waren lebenswichtig

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

ANALYSE: Vier Spiele unter Daniel Thioune – zehn Punkte. Die Bilanz des neuen Trainers kann sich wirklich sehen lassen. Wenn man darauf achtet, wie die Mannschaften aus dem unteren Tabellen-Drittel punkten, waren diese Zähler auch ungemein wichtig, um nicht ganz in den Abstiegsstrudel hineingezogen zu werden. Schade nur, dass Corona ausgerechnet jetzt Trainer Daniel Thioune erwischt hat. Auch der PCR-Test war positiv.

Die direkten Abstiegsplätze dürften fast vergeben sein, elf Punkte Vorsprung von Fortuna Düsseldorf vor Platz 17 sollten die Gewähr dafür sein, dass da in dieser Hinsicht nicht mehr anbrennen sollte. Doch zum Relegationsplatz sind es nur vier Punkte. Ausruhen, Beine hochlegen und in Sicherheit wiegen, ist absolut nicht angebracht. In Paderborn am kommenden Wochenende kann man verlieren, gegen den HSV einen Spieltag später zuhause auch – da ist ein Vorsprung schnell wieder zusammengeschmolzen.

Allerdings sind zwei Niederlagen in Folge nach dem überzeugenden Auftritt gegen Ingolstadt beim 3:0-Erfolg kaum vorstellbar. Trainer und Mannschaft wirken absolut fokussiert und konzentriert. Kleinere Fehler und Unaufmerksamkeiten gibt es immer noch, werden aber meist schnell ausgebügelt. Und alles, was durch die Mitte kommt, wird vom Duo Andre Hoffmann und dem bärenstarken Jordy de Wijs auf dem Weg zum Fortuna-Tor aufgehalten.

Erfahrung aus Hamburg ist für Thioune offenbar eine wichtige Hilfe

Die Mannschaft zeigt Selbstvertrauen, hat die schwache zweite Hälfte in Regensburg gut weggesteckt. Und auch der Wunsch des Trainers, dass sich andere Spieler als Khaled Narey und Rouwen Hennings an den Torerfolgen beteiligen, hat sich erfüllt. Fortuna spielt noch keinen idealen Fußball, hat sich diesem aber inzwischen deutlich mehr angenähert als unter Christian Preußer, der die Vision hatte, so Fußball spielen zu lassen, wie er derzeit unter seinem Nachfolger in großen Teilen zu sehen ist.

Es ist schon viel darüber gesprochen und geschrieben worden, warum es plötzlich unter Daniel Thioune so anders und so viel besser läuft. Der neue Trainer hat seinem Vorgänger einiges an Erfahrung in diesem Job voraus. Er hat in Hamburg gelernt, unter äußerst schwierigen Bedingungen zu arbeiten. Er trifft in Düsseldorf den Ton und hat offensichtlich auch die Spieler auf dem richtigen Fuß erwischt. In großen Teilen setzen sie das um, was der Trainer vorgibt. Andererseits muss man sich fragen, warum die Leidenschaft erst jetzt in diesem Maß zu sehen ist, das nötig ist, um in dieser Liga zu bestehen.

Ein vorsichtig optimistischer Blick in die Zukunft. Foto: Kenny Beele

Es gibt im Fortuna-Spiel derzeit so etwas wie Kontinuität. Diese Riesen-Schwankungen in einem Spiel oder zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten sieht man unter Thioune nicht mehr – obwohl er erst seit etwas mehr als drei Wochen für die Fortuna tätig ist. Mit seiner Art hat er auch die Fans in seinen Bann gezogen. Er macht trotz teilweise markiger Worte keine Versprechungen oder wirkt wie ein Blender.

Die Hoffnung auf eine bessere Saison im nächsten Spieljahr hat Thioune geweckt

Was der Trainer sagt, hat Hand und Fuß. Und er hat Erfolg, was in dieser Form nach den Vorleistungen der Mannschaft nicht zu erwarten war. Daniel Thioune passt nach Düsseldorf. Es ist vorstellbar, dass es in der Spielzeit nach dem Klassenerhalt weiter nach oben gehen könnte. Das Potenzial ist wohl vorhanden, und der Trainer hat es auch nutzbar gemacht. Eine Zukunft mit Thioune könnte dahin führen, wo alle Fortunen so schnell wie möglich wieder hinkommen wollen. Aber dazu müsste schon alles passen – auch das, was Thioune nicht in der Hand hat. Aber vor dem Träumen muss erst einmal der Klassenerhalt endgültig gesichert werden…

POSITIVE CORONA-TESTS – auch von Trainer Daniel Thioune

Bitter für die Fortuna, dass nun ausgerechnet Cheftrainer Daniel Thioune und zudem Spieler Robert Bozenik sowie Athletiktrainer Andreas Gross einen positiven Corona-Schnelltest am Montagmorgen hatten und sich in Quarantäne begeben mussten. Die Ergebnisse der  PCR-Tests standen noch aus.

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