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Fortuna erarbeitet sich ersten Sieg 2024

Thioune-Team besiegt Rostock 2:0 und hält die Null

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat endlich im sechsten Anlauf den ersten Sieg im Jahr 2024 geschafft. Das 2:0 (2:0) gegen Hansa Rostock war aber alles andere als überzeugend, obwohl das Thioune-Team bereits nach 16 Minuten für einen klaren Vorsprung gesorgt hatte. In der zweiten Hälfte konnten die Gastgeber nicht glänzen, weil sie den Sieg sicher nach Hause bringen wollten.

Daniel Thioune hatte sich für eine Taktik mit zwei Spitzen entschieden. Christoph Daferner rutschte in die Startaufstellung und an die Seite von Vincent Vermeij. Im Mittelfeld musste dafür ein Spieler auf die Bank. Diesmal traf es Isak Johannesson. Den Ausfall von Andre Hoffmann kompensierte Fortunas Trainer mit dem Einsatz von Joshua Quarshie, Tim Oberdorf saß nur auf der Bank. Dort wurde Emmanuel Iyoha vermisst, für den ein Einsatz nach seiner Muskelverletzung dann doch offensichtlich noch zu früh kam. Zudem hatte er sich eine leichte Blessur im Abschlusstraining zugezogen.

Die Fortuna hatte nur ein Ziel, unbedingt die drei Punkte gegen Hansa Rostock zu Hause zu behalten und den ersten Heimsieg des Jahres zu landen. So kam die Taktik mit zwei Stürmern auch nicht ganz überraschend gegen einen Gegner, der in der MERKUR SPIEL-ARENA dann doch nicht mit einer Dreierkette antrat, sondern auf eine Viererkette setzte. Doch für die Fortuna begann das Spiel nicht unbedingt optimal, weil die Rostocker nach 48 Sekunden schon zum vermeintlichen 1:0 getroffen hatten. Es dauerte dann sogar etwas länger, bis Schiedsrichter Markus Burda aus dem Kölner Keller die „Entwarnung“ bekam, dass Torschütze Junior Brumado im Abseits gestanden hatte.

Danach spielte sich das Geschehen erst einmal in Richtung des Hansa-Tores ab. Angesichts der hochstehenden Defensive der Fortuna sahen die Konter der Gäste nicht ungefährlich aus. Die erste Beruhigung erfolgte in der 16. Minute, als die Fortuna die zweite gute Möglichkeit zum 1:0 verwerten konnte. Eine Flanke von links nutzte Felix Klaus in der 16. Minute nach einer Kopfballverlängerung von Daferner, indem er den Fuß geschickt in die Flanke hielt und den Ball perfekt in den rechten oberen Winkel beförderte. Nur zwei Minuten später hieß es bereits 2:0. Endlich einmal hatte sich Ao Tanaka aus einer guten Schussposition getraut, abzuziehen. Der Ball schlug aus Düsseldorfer Sicht flach am rechten Pfosten ein, unhaltbar für Hansa-Keeper Markus Kolke.

Ao Tanaka lässt sich für das Tor zum 2:0 feiern. Foto: Kenny Beele

So konnte es gerne weitergehen, allerdings hatten die Rostocker etwas dagegen und kamen gegen aufgerückte Fortunen nicht selten zu schnell und kombinationssicher vorgetragenen Kontern. In der 22. Minute fand Nils Fröling eine Lücke zum Abschluss, aber auch Florian Kastenmeier auf dem Posten. Die Platzherren ließen es jetzt ein wenig ruhiger angehen und pressten nicht mehr ganz so hoch. Die Aufmerksamkeit der Fortunen litt allerdings, denn in der 34. Minute hätte der Anschlusstreffer fallen müssen, als Junior Brumado aus fünf Metern völlig frei vor Kastenmeier an den Ball kam, abschloss und nur den schnell nach unten tauchenden Kastenmeier traf.

Die 2:0-Führung drückte sich nur im Ergebnis aus, die Fortuna schaffte es nicht, das Ganze souverän runterzuspielen und geduldig auf weitere Möglichkeiten zu warten. Zu oft sahen sich die beiden Innenverteidiger allein den beiden ballführenden und schnellen Stürmern der Rostocker gegenüber. Als dann auch noch Svante Ingelsson sich gegen Jordy de Wijs durchsetzen konnte, gab es den nächsten gefährlichen Abschluss. Der Schuss des Schweden in Diensten der Rostocker landete am Pfosten (43.).

Es ging also etwas glücklich mit dem 2:0 für die Fortuna in die Pause. Rostock hätte sich mindestens einen Treffer verdient. Die Defensive der Platzherren hatte diesmal das Glück auf ihrer Seite. Immerhin versuchte das Team von Daniel Thioune nicht, sich auf dem Vorsprung in der zweiten Hälfte auszuruhen. Die personell unveränderte Fortuna hatte nach einer Minute durch Vermeij die nächste Möglichkeit, die aber Hansas Keeper vereitelte. Der Gegner benötigte etwas Anlaufzeit, um zielgerichtet auf den Anschlusstreffer zu spielen. Allerdings arbeiteten sie daran, die Ballbesitzquote von 39 Prozent aus der ersten Hälfte deutlich zu verbessern. Und Fortuna spielte deutlich verhaltener und vorsichtiger als zuvor.

Die Bemühungen der Gastgeber, die Offensive zu suchen, fielen nun also deutlich weniger risikoreich aus. Trotzdem war die Vorstellung der Rot-Weißen alles andere als souverän. Die Angriffe waren auch gegen weiter vorne verteidigende Rostocker nicht gefährlich, zu selten ging es es dann mal schnell durchs Mittelfeld. Und dann wurde es auch oft genug ungenau. Immerhin kam Klaus noch einmal (71.) zum Abschluss. Wieder war Kolke zur Stelle. Auf der anderen Seite versuchten es die Gäste mit Schüssen aus der Ferne.

Es schien nicht so, als wolle die Mannschaft nur noch das 2:0 über die Zeit bringen und hatte auch durch Tzolis noch eine gute Möglichkeit, das Ergebnis auszubauen. Erneut war Kolke zur Stelle. Hansa macht komplett auf und riskierte alles, um noch das Ergebnis zu verändern. Fortuna kam nicht mehr ernsthaft in Gefahr, konnte aber die Überzahlsituationen in den letzten Minuten bei den Kontern nicht nutzen. So blieb es beim wichtigen Erfolg, der nicht nur bei Trainer und Mannschaft für große Erleichterung sorgte.

Statistik:
Düsseldorf
: Kastenmeier – Zimmermann, Quarshie, de Wijs (58. Oberdorf), Gavory – Engelhardt – Klaus (88. Niemiec), Tanaka (88. King Manu), Tzolis (88. Mustapha) – Daferner (68. Johannesson), Vermeij
Fortunas Kader:
Niemczycki – Uchino, Jastrzembski
Rostock:
Kolke – Bachmann, Hüsing, Roßbach, Schumacher – Fröling (78., Guojohansen) Dressel, Rhein (88. Singh), Ingelsson (88. Kinsombi) – Perea (78. Pröger), Junior Brumado (78. Strauß)
Schiedsrichter:  Max Burda (Berlin; Note: 2, leitete das Spiel ohne Probleme und hatte ein gutes Auge für die Situation)
Zuschauer: 31.188
Tore:
1:0 (16.) Klaus, 2:0 (18.) Tanaka
Chancen:
9:5
Gelbe Karten:
Quarshie / –
Spielnote:
3
Beste Spieler:
Tanaka, Klaus / Rhein, Kolke
Besonderheit des Spiels: Das waren die beiden schnell aufeinanderfolgenden Tore der Fortuna, die das Spiel früh für die Gastgeber in die richtige Richtung gelenkt haben.
Spielfazit: Fortuna legte schnell zwei Tore vor und hätte gerade in der Schlussphase das Ergebnis deutlicher gestalten müssen. Dazwischen gab es viele Aktionen, die überhastet und nicht überlegt waren. Deutlich wurde, dass die Fortuna sehr gewillt war, das Spiel letztlich ohne Gegentor über die Bühne zu bringen.

Noten der Fortuna-Spieler:
Kastenmeier 3 – Zimmermann 2,5, Quarshie 3,5, de Wijs 3,5, Gavory 3 – Engelhardt 3 – Klaus 2,5, Tanaka 2,5, Tzolis 3 – Vermeij 3,5, Daferner 3,5 /Oberdorf 3,5

Reaktionen:
„Wir starteten gut und haben dann zweimal gepennt. Diesmal hat Fortuna ihre Chancen genutzt. Wir hatten die Möglichkeiten, den Anschlusstreffer zu erzielen. Am Ende haben wir alles aufgemacht und hätten noch einen dritten Treffer kassieren können. Der Gegner das letztlich routiniert und clever zu Ende gespielt.“
Mersad Selimbegovic, Trainer von Hansa Rostock

„Ich wünsche der Hansa viel Glück. Das hatten wir am Anfang des Spiels. Ich war froh, dass der Treffer der Rostocker in der ersten Minute nicht gezählt hat. Die beste Phase war die Phase um unsere erzielten Tore herum. Wir habe dem Gegner dann aber zu viele Räume gegeben und das Spielfeld sehr groß gemacht. Nach der Pause haben wir dann wirklich auf das Ergebnis gespielt und dem Gegner das Spiel mehr überlassen. Es war sehr viel Arbeit, aber am Ende sind wir mit dem 2:0 maximal zufrieden. Mit dem Aufwand haben wir uns für die Leistungen der vergangenen Wochen belohnt. „
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

„Es war bestimmt nicht alles gut, aber wir haben als Mannschaft überzeugt und zu Null gespielt. Ich bin sehr froh, dass nun endlich einmal das Ergebnis zur Leistung gepasst hat, auch wenn es sicherlich kein perfektes Spiel war.“
Yannik Engelhardt, Mittelfeldspieler der Fortuna

„Wir haben kein Gegentor erhalten. Also können wir uns nicht beschweren. Es geht bei unserer und meiner Leistung immer weiter nach oben. Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier reinbeißen möchte. Das Feiern vor den Fans war richtig geil – ein echter Gänsehautmoment und macht etwas mit einem.“
Joshua Quarshie, Innenverteidiger der Fortuna

„Die Art und Weise, wie wir gespielt haben war sehr gut. Wenn wir so zusammenrücken als Mannschaft, dann ist es schwer, uns zu schlagen. Am Ende hätten wir aber das 3:0 machen müssen. Die Umstellung nach der Pause hat uns gut getan. In der ersten Halbzeit hatten wir hinten schon Probleme. Jetzt wollen wir versuchen, wieder eine Heimmacht zu werden.“
Matthias Zimmermann, Verteidiger der Fortuna

„Erstmal ist es eine große Erleichterung, wir hatten wirklich eine Scheißserie. Mein Tor hat dem Team sehr gut getan und wir konnten direkt nachlegen. In der Halbzeit haben wir uns zusammengesetzt und uns beschworen, kein Gegentor zu bekommen. So bin ich sehr stolz auf das Team, dass wir das geschafft haben.“
Felix Klaus, Torschütze der Fortuna zum 1:0

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