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Fortuna braucht großen Rückhalt der Fans

Thioune-Team will englische Woche mit einem Erfolg beginnen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf freut sich über mehr als 30.000 Zuschauer, wenn der FC St. Pauli an diesem Samstag als Gegner in der MERKUR SPIEL ARENA seine Visitenkarte abgibt. Für das Team von Daniel Thioune wird es der Auftakt zu einer wichtigen, vielleicht vorentscheidenden englischen Woche sein. Von den neun zu vergebenden Punkten sollte die Mannschaft in zwei Heim- und einem Auswärtsspiel mindestens sechs, wenn nicht sogar sieben Zähler holen, um den Anschluss an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga halten zu können.

In dieser Saison sind es erstmals so viele Zuschauer bei einem Heimspiel Gäste der Fortuna. „Ehre, wem Ehre gebührt“, sagt der Trainer und darf stolz darauf sein, was sein Team in den vergangenen drei Auswärtspartien gezeigt hat. „Wir haben viel dafür getan, das Stadion so zu füllen.“ Jetzt wolle man dranbleiben, damit die Fans auch im letzten Heimspiel der Hinrunde und vor der langen Winterpause gegen den 1. FC Kaiserslautern am kommenden Freitag in großer Zahl ihre Mannschaft unterstützen. Und sowohl gegen Pauli als auch gegen die Pfälzer muss mehr Stimmung von den Rängen kommen als zuletzt, weil beide Vereine viele Anhänger mit nach Düsseldorf bringen werden.

Große Unterstützung von den Rängen ist am Samstag gefragt. Foto: Kenny Beele

Es sollte also jeweils eine echte Heimspiel-Atmosphäre herrschen, und da darf sich niemand zu fein sein und sich in stiller Zurückhaltung üben. „Es wird laut werden, dafür werden auch unsere Gäste sorgen“, sagt Daniel Thioune, der daher hofft, dass seine Spieler davon beflügelt werden und eine neue Serie im eigenen Haus starten. 

Personell sieht es nach den Ausfällen von Ao Tanaka (Kapselverletzung) und Marcel Sobottka (Gelb-Rot-Sperre) nicht ganz so rosig aus, obwohl Andre Hoffmann und Takashi Uchino wieder im Training sind und die Optionen für die Vierer- oder Dreierkette etwas vergrößern. „Ich bin froh, dass Andre als Führungsspieler wieder dabei ist“, sagt der Trainer.

Auch die zum Wochenbeginn angeschlagenen Dawid Kownacki, Michal Karbownik und Tim Oberdorf werden zur Verfügung stehen und gegebenenfalls auf die Zähne beißen. Rouwen Hennings wird wohl beginnen, um auch zum Beispiel Emma Iyoha eine Pause in einer harten Woche zu gönnen. Dafür wird Fortunas Trainerteam wieder auf Kristoffer Peterson setzen, der offensichtlich derzeit einen guten Lauf hat, was auch die sehenswerte Vorbereitung des 1:0-Führungstreffers in Kiel unterstrichen hat.

Hennings soll auch deshalb gegen seinen alten Verein spielen, weil er sicherlich für Respekt beim Gegner sorgen wird. Denn gegen seine vorherigen Klubs hat der Stürmer oft getroffen. „Es ist wirklich eine Überlegung wert, dass er von Beginn an spielt. Ich kenne seine Quote gegen den FC St. Pauli“, sagt sein Trainer, der die Gerüchte entkräftet, dass Hennings zuletzt sehr unzufrieden mit seiner Situation gewesen sei. „Von mir gibt es sogar ein großes Kompliment an Rouwen, der nach den Einwechslungen jedem Ball hinterherjagte und sich völlig in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“ Jetzt wolle er natürlich wieder mehr Spielzeit haben. „Ihn auf dem Platz zu haben, hilft immer“, lobte Thioune den Routinier.

Ein Tor zur Belohnung seiner zuletzt starken Leistungen wünschen sich nicht nur die Fans für Michal Karbownik. Foto: Kenny Beele

Generell will Fortunas Cheftrainer nicht die große Rotation anwerfen. Er habe trotz der zwischenzeitlich großen Personalnot keine übermäßigen Kräfteverschleiß oder Müdigkeit bei dem einen oder anderen Spieler bemerkt. Das würden auch die Leistungs-Daten bei der Auswertung unterstreichen. „Wir haben in der Vorbereitung und zuletzt gut gearbeitet“, sagt Thioune. „Wir haben aber aktuell sowieso kaum Zeit, irgendwelche Wehwehchen aufkommen zu lassen.“

Als Norddeutscher hat Daniel Thioune einige Erfahrungen aus den Spielen mit dem FC St. Pauli mitgenommen. „Als Spieler ging es öfter gegen die Zwote von St. Pauli, später auch gegen die erste“, sagte er. „Als Trainer habe ich gegen den FC St. Pauli noch nicht gewinnen können, aber auch noch kein Heimspiel verloren.“ Die Leistung des Gegners misst Thioune nicht unbedingt am Tabellenstand und der aktuellen Situation. „Dass sie über große Qualität verfügen, wissen wir alle“, sagt der 48-Jährige voller Respekt. Immerhin hat kein Team aus den Top-Fünf bislang in dieser Saison gegen die Hamburger gewinnen können. „Dann wird das eben der Sechste, also wir, schaffen“, verheißt Daniel Thioune.

Und ein Erfolg gegen St. Pauli wäre für Fortuna unglaublich wichtig, um den Anschluss nach oben zu halten. Das gilt aber auch für die weiteren Spiele dieser englischen Woche. Und sechs, sieben oder gar neun Punkte würden die lange Winterpause so versüßen, dass die Fortuna mit ausgeruhtem und dann auch wieder hoffentlich komplett fitten Personal im Januar weiter angreifen kann. Denn das Saisonziel möchte man genauso wie das Spitzentrio weiterhin im Blick behalten.

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Karbownik – Hendrix – Klaus, Appelkamp, Peterson – Kownacki, Hennings
Kader: Wolf – Bodzek, Hoffmann, Baah, Böckle, Uchino, Iyoha, Mansfeld, Fernandes Neto
Es fehlen: Ginczek und Gavory (beide Sehnenverletzungen), Tanaka (Kapselverletzung), Sobottka (Sperre), de Wijs (Rippenverletzung)

Zusammenhalt auf und neben dem Platzn ist gefragt. Foto: Kenny Beele

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