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Endlich: Auswärtssieg für zehn Fortunen

Aber wieder Platzverweis und Elfmeter

Wieder durfte Luka Krajnc über einen Treffer jubeln. Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat sich einen wichtigen Dreier fürs Selbstvertrauen erkämpft und damit für den weiteren Verlauf der Saison einen ganz wichtigen Erfolg gesichert. Nach einer lange Zeit souveränen Vorstellung und einer 2:0-Führung kam der Sieg noch in Gefahr – wegen des achten Elfmeters und des fünften Platzverweises gegen das Rösler-Team. Am Ende reicht es zum 2:1 (1:0)-Erfolg und zum Happy End eines turbulenten Fortuna-Wochenendes.

Dass Uwe Rösler beim zuletzt viermal siegreichen Team aus Karlsruhe mit einer Viererkette antrat, war nach den Problemen der Dreierkette gegen Darmstadt keine Überraschung. Neben Matthias Zimmermann (rechts), Andre Hoffmann und Kevin Danso agierte Luka Krajnc wieder auf der linken Seite. Alfredo Morales rutschte für Adam Bodzek auf die Sechs, Kristoffer Peterson spielte links, Shinta Appelkamp orientierte sich nach rechts, Edgar Prib sollte das Zentrum bespielen – hinter Kenan Karamn und Rouwen Hennings.

Florian Kastemneier hatte, bevor die Spieluhr die vierte Minute erreichen konnte, bereits zweimal eingreifen müssen. Und beim zweiten Mal, in der vierten Minute, musste Düsseldorfs Torhüter schon einiges aufbieten, um den Schuss von Marvin Wanitzek aus kurzer Entfernung per Fuß abzuwehren. Danach stockte es bei den Gastgebern, die Fortuna bekam etwas mehr Sicherheit und in der zwölften Minute auch die erste Ecke. Edgar Prib gab sie von links herein, und Luka Krajnc brachte seine Mannschaft erstmals in dieser Saison auswärts in Führung. Er war ohne große Gegenwehr des Gegners zum erfolgreichen Kopfball gekommen.

Fortuna spielt sich gute Chancen heraus

Diesmal waren es nicht die Fortunen, die geschockt reagierten, sondern die Badener. Das Tor von Florian Kastenmeier kam zunächst nicht großartig in Bedrängnis. Allein bei den Flankenläufen von Philipp Heise, dem Ex-Fortunen, kam so etwas wie Gefahr auf. Auf der Gegenseite zeigte Peterson erstmals richtig gute Ansätze, und auch seine Mitspieler hatten wesentlich weniger Abspielfehler als in den vergangenen Begegnungen. Das machte die Abwehrarbeit deutlich einfacher.

Der Schwede hatte zudem die nächste Chance, als er einen präzisen Appelkamp-Pass aufnahm. Er entschied sich aber zu schießen, statt am langen Pfosten Hennings anzuspielen. Der Ball trudelte dann am Tor vorbei (36.). Das nächste Mal – drei Minuten später – war es Fortunas Toptorjäger, der knapp am Tor vorbeischoß. Diesmal hatte Peterson ihn sehr gut bedient. Dagegen kamen die Platzherren nicht mehr so gut zurecht und mussten dem Ball meist hinterherlaufen. Fortuna schaffte es meist, den Ball im eigenen Besitz zu halten.

Karaman verpatzt die Riesenchance zum 2:0 vor der Pause

Und dann hatte die Fortuna die Riesen-Chance, das 2:0 zu erzielen. Prib spielte Karaman großartig frei. Doch der türkische Nationalspieler scheiterte eine Minute vor der Pause frei an KSC-Keeper  Marius Gersbeck, der ihm den Ball abluchste. Shinta Appelkamp hätte sicher das 2:0 erzielt, doch Karaman hatte den frei mitgelaufenen Deutsch-Japaner nicht angespielt.

Kristoffer Peterson erzielt geschickt das 2:0. Foto: Wolff

Fortuna ging mit der selben Elf den zweiten Durchgang an. Die Karlsruher auch, aber sie erhöhten deutlich das Risiko. Wanitzek prüfte Kastenmeier aus dem Rückraum mit einem Fernschuss, im Anschluss scheiterte Groiß gleich zweimal am erneut stark reagierenden Keeper. Das machte dann Kristofer Peterson nach einer knappen Stunde deutlich besser, als er seinen Gegenspieler auswackelte und mit einem Schlenzer ins lange Eck das 2:0 erzielte. Der Jubel bei den Mitspielern über das erste (Saison-)Tor des Schweden für Fortuna war riesengroß.

Bitter für die Mannschaft von Uwe Rösler, dass Karaman nicht eine Minute später das Spiel bereits entschieden hatte. Denn der Türke scheiterte erneut frei am gegnerischen Torhüter, nachdem er wieder glänzend frei gespielt worden war.  Karaman agierte ja nicht schlecht, hatte auch das 2:0 vorbereitet, aber inzwischen wäre die Partie bereits gelaufen, hätte er seine Chancen genutzt. Und auch Appelkamp (66.) traf das Tor nicht, weil wieder KSC-Keeper Gersbeck großartig reagierte.

Kastenmeier erweist seiner Mannschaft einen Bärendienst

Die beiden besten Fortunen verließen dann den Platz, und nur wenig später kassierte Fortuna den Elfmeter Nummer acht. Florian Kastenmeier hatte bei einer Faustabwehr (70.) Daniel Gordon getroffen. Doch das war nicht alles. Er kassierte dafür auch die Gelbe Karte. Philipp Hofmann trifft zum 1:2, und Kastenmeier schießt aus Wut den Ball ins Seitenaus. Schiedsrichter Reichel sah sich gezwungen, dem Fortunen die zweite Gelbe zu zeigen. So gab es nicht nur den achten Elfmeter, sondern auch den fünften Platzverweis.

Die letzte Viertelstunde mussten die Gäste also mit zehn Mann verteidigen, und Raphael Wolf stand fortan im Tor. Hennings verließ für ihn den Platz. Fortan wurde es zu einer reinen Abwehrschlacht für die Gäste, wobei sich die Karlsruher nicht besonders clever anstellten. Tony Pledl hätte sogar noch das 3:1 bei einem Konter erzielen können. Klar war, wie das ausging: Gersbeck war wieder zur Stelle. Dann gab es auf Düsseldorfer Seite nur noch das Zittern bis zum Abpfiff. Fünf Minuten Nachspielzeit waren aber auch schwer zu ertragen. Warum muss es diese Mannschaft den Fans es immer so schwer machen? Schließlich reichte es, weil Wolf noch einmal großartig reagierte…

„Wir hätten das Spiel längs viel früher im Kasten haben müssen. Über das, was da alles passiert ist, werden wir uns intern unterhalten. Aber man muss in solchen Situation öfter mal den Kopf einschalten.“

Uwe Rösler

Statistik
Karlsruhe: Gersbeck – Thiede (88. Bormuth), Gordon, Kobald, Heise – Fröde – Kother (61. Batamaz), Groiß (61. Gueye), Wanitzek, Lorenz- Hofmann
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Danso, Hoffmann, Kranjnc – Morales – Prib (80. Sobottka), Appelkamp (69. Zimmer) – Peterson (69. Pledl), Hennings, (73. Wolf), Karaman (80. Kownacki)
Kader: Wolf, Klarer, Bodzek, Piotrowski, Sobottka, Kownacki, Ofori
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
Zuschauer: 0
Tore: 0:1 (12.) Krajnc, 0:2 (58.) Peterson, 1:2 (72., FE) Hofmann
Gelbe Karten: Bormuth / Wolf
Gelb-Rot: Kastenmeier
Beste Spieler: Gersbeck / Appelkamp, Peterson
Spielfazit: Endlich konnte die Fortuna mal spielerisch überzeugen und hätte viel deutlicher führen können. Und dann kommt es wieder zu den bekannten Disziplinlosigkeiten. Immerhin bringt das Rösler-Team den Sieg mit Kampfgeist über die Zeit.

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