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Ein schneller Mann für Fortunas Flügel

Christos Tzolis ist der dritte Neuzugang, Isak Johannesson folgte

Foto: F95

von Norbert Krings

Endlich hat der Kader Zuwachs bekommen. Christos Tzolis ist da, trainierte am Sonntagmorgen bereits mit und erhielt dann auch am selben Tag die Spielberechtigung für die Fortuna. Somit ist der dritte Neuzugang unter Dach und Fach und soll den Abgang von Kristoffer Peterson ausgleichen. Der 21 Jahre alte Grieche wurde von Norwich City aus der Premier League ausgeliehen, nachdem er in der vergangenen Saison zum niederländischen Erstligisten Twente Enschede ausgeliehen war. Dann schlug die Fortuna noch einmal auf dem Transfermarkt zu und verpflichtete Isak Bergmann Johannesson aus Island – auch weil Elione Fernandes Neto den Verein verlassen hat.

Tzolis freut sich, endlich wieder spielen zu können, nachdem man in Norwich nicht unbedingt mit seinen Leistungen zufrieden war. So wurde auch der junge Grieche in England nie richtig glücklich. In den Niederlanden kam er in den sechs Monaten seiner Leihe dorthin immerhin auf 15 Einsätze und erzielte drei Tore für das Team von Ex-Fortune Lars Unnerstall, der dort dafür sorgt, dass seine Mannschaft die beste Defensive der Liga stellt. Das uneingeschränkte Vertrauen von Trainer Ron Jans hat Tzolis allerdings auch nicht erhalten. So kehrte er nach Norwich zurück und stand etwas zwischen den Stühlen. Umso dankbarer ist er nun, einen neuen Anlauf in Düsseldorf nehmen zu können. „Ich bin jedenfalls bereit“, sagt er.

Fortunas sportliche Leitung habe ihm das Projekt Fortuna aufgezeigt und ihm viel Vertrauen entgegengebracht. „Das war für mich ausschlaggebend für die Zusage“, sagt der 21-Jährige, für den es auch eine Kaufoption (5 Millionen Euro) geben soll. Fortunas Trainer Daniel Thioune hat zugestimmt und hofft, dass Tzolis nicht nur richtig ankommt, sondern sich mit seiner Schnelligkeit und körperlichen Gewandtheit zu einer echten Angriffs-Alternative entwickeln wird. Die linke Seite soll sein Haupt-Betätigungsfeld werden. Dort muss er allerdings erst einmal an Emmanuel Iyoha vorbei, der zwar keinen optimalen Saisonstart erwischt, aber das absolute Vertrauen seines Trainers hat. Allerdings könnte Emma auch als zweiter, etwas hängender Stürmer agieren. So oder so hat Fortunas Trainer jetzt mehr Optionen in der Offensive.

Christos Tzolis ist in Düsseldorf bester Laune. Foto: Krings

Bei Paok Saloniki startete Tzolis seine Profikarriere. Dort traf er regelmäßig als 18- und 19-Jähriger in der ersten griechischen Liga und spielte zudem im Europapokal. Er wurde für fast 12 Millionen Euro nach Norwich transferiert, wo er in der der Saison 2021/22 14 Mal zum Einsatz in der Premier League kam, aber in keiner dieser Partien über 90 Minuten auf dem Platz stand.  Es gelang dem zuvor so treffsicheren Stürmer kein einziges Tor in dieser Zeit und er wurde zweimal in die zweite Mannschaft abgeschoben.

Zu Beginn der Saison 2022/23 entschieden sich die Verantwortlichen in England dazu, Tzolis in die Niederlande auszuleihen. Dort traf er zweimal in der Conference League für Twente und einmal in der Eredivisie, wo er zehn Spiele absolvierte (eines über 90 Minuten) und einen Treffer erzielen konnte. In der Rückrunde ging es zurück nach Norwich, wo Tzolis nur noch selten zum Einsatz kam und nur einen Treffer markierte. So ist es fast schon eigentümlich, dass Norwich eine so hohe Kaufoption aussprach, als Fortuna sich beim Abschluss des Leihgeschäftes um eine solche Lösung bemüht hat.

Als Jugendlicher hat er in Frankfurt gelebt

„In England war es eine schwierige Zeit, wobei auch meine Knie-Verletzung eine Rolle gespielt hat“, sagte er. „Deshalb hoffe ich hier in Düsseldorf auf einen Restart und eine gute Zeit.“ Für eine kurze Zeit hat Tzolis bereits in Deutschland, in Frankfurt mit seiner Familie gelebt. „Aber ich bin mir sicher, dass Düsseldorf eine deutlich schönere Stadt ist.“ Er weiß also offensichtlich, wie man sich Sympathien erwerben kann. „Ich möchte ein guter Mitspieler sein, werde auf jeden Fall 100 Prozent geben und möchte möglichst viele Tore sowie Assists zu unserem Erfolg beisteuern.“ Große Versprechungen oder „big Words“, wie er es ausdrückte, möchte er nicht zu Beginn seines Engagement machen. Immerhin möchte er am Ende des Jahres die Interviews mit den Medienvertretern auf Deutsch führen.

Freunde, die in Düsseldorf leben, haben Tzolis geraten, zur Fortuna zu kommen. Er liebt die griechische Lebensart und weiß inzwischen, dass es eine große griechische Gemeinde in und um Düsseldorf gibt. Er liebt auch die heimische Küche und kocht gerne – allerdings nicht so gerne Gyros. Er ist ein Sportfan, spielt selbst gerne Tennis und zuletzt hat er sogar in Düsseldorf Padel gespielt – eine Mischung aus Squash und Tennis.

Doch zurück zur Fortuna. Auf die Frage, ob es ein Schritt zurück oder ein Abstieg sei, aus der Premier League in die 2. Bundesliga zur Fortuna zu kommen, gab er eine klare Antwort: „Norwich spielt ja auch nicht mehr in der höchsten englischen Spielklasse“, sagt der 21-Jährige, der irgendwie Kris Peterson ähnlich ist. Zumindest sein Lächeln könnte man glatt mit dem des Schweden und Ex-Fortunen verwechseln. „Und so groß ist der Unterschied zwischen der Premier League und der 2. Bundesliga in Deutschland auch nicht. Für mich ist das wie ein Neustart.“

Er will endlich zeigen, dass seine überaus erfolgreiche Zeit in Griechenland kein Zufall war. Spielen kann er in der Offensive alles, er ist also nicht auf die Außenposition festgelegt. Ein großartiger Kopfballspieler sei er allerdings bei einer Körpergröße von knapp unter 1,80 Meter nicht. Und auch das Defensivverhalten, wie es sein neuer Trainer sehen will, muss er noch mehr verinnerlichen. Das hat Daniel Thioune mit ihm schon vor zwei Wochen am Telefon besprochen. Auch er freut sich auf den neuen Spieler sehr und sieht ihn nicht nur als Kader-Ergänzung. Mal sehen, ob Tzolis diesen Ansprüchen gerecht werden kann. 

Johannesson ist der nächste Zugang der Fortuna

Fortuna Düsseldorf hat sich mit Isak Bergmann Johannesson verstärkt. Der isländische Mittelfeldspieler wird für ein Jahr vom FC Kopenhagen aus der dänischen Superligaen ausgeliehen. Die Fortuna besitzt eine Kaufoption. Im Sommer 2021 hatte er sich dem dänischen Rekordmeister FC Kopenhagen angeschlossen und in 61 Pflichtspielen sieben Tore erzielt. Im November 2020 feierte er sein Debut in der A-Nationalmannschaft Islands und bestritt seitdem 19 Länderspiele und feierte drei Torerfolge. „Ich freue mich sehr darüber, jetzt bei der Fortuna zu sein, und als Isländer nach einem so großen Spieler wie Atli Edvaldsson ebenfalls in Düsseldorf zu spielen“, sagte  Isak Johannesson bei seiner Vorstellung.

Dafür hat Elione Fernandes Neto den Verein in Richtung Salzburg verlassen. Fortuna wäre den Weg mit dem großen Talent gerne weitergegangen. Allerdings war die Höhe der Ablösesumme so „überzeugend“, dass man dem Wechsel keinen Stein in den Weg gelegt hat. Das Geschäft soll ein Volumen von weit über 3 Millionen Euro haben. 

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