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Doppeltes Handball-Highlight

BHC und HC Motor spielen nacheinander im PSD BANK DOME

Fotos: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Handball-Fans bekommen an diesem Sonntag in Düsseldorf etwas Großartiges geboten. Im PSD BANK DOME empfängt der Bergische HC zunächst den THW Kiel zum Bundesliga-Topspiel um 14 Uhr, und anschließend gegen 17.30 Uhr feiert der in dieser Saison in Düsseldorf beheimatete ukrainische Meister HC Motor Zaporizhzhia auf der großen Bühne sein letztes Heimspiel in der 2. Handball-Bundesliga gegen den HSC Coburg und wird von seinen Fans nach einer erlebnisreichen Zeit dann in die Heimat verabschiedet.

Für die Spieler des BHC 06 ist es immer noch etwas Besonderes im PSD BANK DOME anzutreten und dann auch noch auf den THW Kiel zu treffen. Aber auch das nachfolgende Spiel des HC Motor in der 2. Bundesliga will sich der Tross aus dem Bergischen unbedingt ansehen, um auch diesem Spiel einen würdigen Rahmen zu geben. Und die Hoffnung besteht, dass dies auch viele der erwarteten 7.000 Zuschauer tun werden, die sich zuvor das Topspiel der ersten Liga gegen die Kieler anschauen. Das Ganze hat natürlich auch eine emotionale Komponente, weil die deutschen Handball-Spieler und Fans dieses Sports ihre Solidarität mit den ukrainischen Sportlern und ihren Familien zeigen möchten.

Aufopferungsvolle Abwehrarbeit soll Tabellenführer Kiel ausbremsen

„Gerade im PSD BANK DOME haben wir noch mehr Möglichkeiten als in der Mitsubishi Electric HALLE, wo wir uns allerdings auch sehr wohlfühlen“, erklärt Thorsten Hesse, der Sprecher des BHC. „Es macht unseren ehrenamtlichen Helfern noch mehr Spaß, in diesen Event-Locations alles auf- und abzubauen, als in den alten Hallen.“ Da das Spiel auch das Topspiel im Fernsehen sein wird, ist der Rahmen drumherum noch einmal etwas größer als bei einem normalen Ligaspiel. „Die Vorfreude ist also auch in sportlicher Hinsicht riesig.“

Die Hanball-Bundesliga schaut auf den BHC, der den Tabellenführer aus Kiel schlagen will. Foto: Kenny Beele

Denn das Ziel für die Bergischen ist eindeutig. Erstmals soll es einen Erfolg oder einen Punktgewinn gegen die Kieler geben, die selbst noch als Tabellenführer sehr gute Aussichten auf den Titel haben und in dieser Spielzeit erst vier Niederlagen zu Buche stehen haben. „Sportlich sind die Rollen klar verteilt, denn Kiel braucht auch jeden Punkt im Kampf um die Meisterschaft“, sagt der BHC-Sprecher. Gerade mit einer großen Kulisse zuhause und mit dem Bewusstsein, dass man in Magdeburg ganz nahe dran war, einen weiteren Großen der Liga zu schlagen, nach dem Erfolg gegen die Füchse aus Berlin, will man dieses Topspiel bestimmt nicht abschenken.

„Zudem haben wir das Ziel, einen einstelligen Platz in der Bundesliga zu verteidigen“, sagt Hesse. Der BHC steht derzeit auf Rang neun in der Bundesliga und kann sogar noch auf Rang sechs schielen. „Uns hat stark gemacht, dass wir mit viel Power in der Verteidigung spielen, und das soll auch Kiel zu spüren bekommen“, sagt der BHC-Sprecher. Die individuelle Stärke des Gegners sollte sich dann nicht entfalten können.

Würdiger Abschied noch einmal vor großer Kulisse

Sportlich ist die Saison für den HC Motor Zaporizhzhia mehr oder weniger gelaufen. Zwei Spieltage vor dem Saisonende steht das ukrainische Team auf dem 17. Platz der 20 Mannschaften umfassenden 2. Bundesliga und hat auch durch die guten Leistungen im Europapokal viele neue Freunde in Deutschland und speziell in Düsseldorf gewonnen. Jetzt geht die Reise an der Stelle zu Ende, wo sie auch zum Saisonstart begonnen wurde – im PSD BANK DOME. Das Spiel gegen Coburg wird ein Abschied, der die Handball-Fans bewegen wird und den die Spieler aus der Ukraine mit Wehmut und der Hoffnung begehen, bald in friedlicheren Zeiten wieder ganz normal in ihrem Heimatland ihrem Sport nachgehen zu können.

Die Spieler des HC Motor bedanken sich für die Unterstützung durch die Stadt Düsseldorf und verabschieden sich von den deutschen Fans. Foto: Kenny Beele

Es ist daher bemerkenswert, dass der HC Motor dann in seinem letzten Spiel in Düsseldorf diesen würdigen Rahmen mit so vielen Zuschauern bekommen wird, an den sich die Spieler gerne erinnern werden – trotz all der aktuell gravierenden Probleme für sie hier und vor allem in der Heimat. „Das ganze Unternehmen, dem HC Motor in dieser Saison eine Heimat in Düsseldorf zu geben, hatte nicht nur eine soziale Komponente“, sagt Peter Kluth, der als Experte für Sportmarketing in Düsseldorf diese Idee mitentwickelt hatte. „Für das Standortmarketing und die weltweite Aufmerksamkeit war das Engagement von Düsseldorf für den HC Motor Zaporizhzhia ein Monstertreffer.“

Das Team musste sportlich natürlich mit Einschränkungen leben, denn in Friedenszeiten hätte das Team in der Heimat auch als Europapokal-Teilnehmer über den zwei- oder dreifachen Etat verfügen können. „Ich denke aber, dass es gelungen ist, aus wenig viel zu machen“, erklärt Kluth. „Die Spiele in der Euro-League waren das Highlight, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Team nur um zwei, drei Tore am Viertelfinale vorbeigeschrammt ist.“ Das sei weit über den Erwartungen gewesen. Leider wurden die Leistungen nicht immer von den Handball-Fans so gewürdigt. Die Highlight-Spiele, zum Beispiel gegen Dormagen im PSD BANK DOME waren aber gut besucht und stimmungsvoll. Daher schließt sich jetzt der Kreis an gleicher Stätte . . .

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