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Derbyzeit in der Hallen-Hockey-Bundesliga

Gleich vier Spiele zwischen Köln und Düsseldorf

Nico Sussenburger ist sehr zufrieden mit dem DHC-Wochenende. Foto: Beele

von Norbert Krings

Es sind die brisantesten Duelle in der Hockey-Bundesliga, wenn der Düsseldorfer HC auf Rot Weiss Köln trifft. Am Wochenende ist es in der Hallen-Bundesliga wieder soweit, dass sowohl die DHC-Damen als auch das Herren-Team vom Seestern in der Domstadt beim großen Konkurrenten antreten müssen. Dagegen sind die „kleinen Derbys“ am Tag darauf bei Blau-Weiß Köln für beiden Teams zwar wichtig, haben aber nicht diese Brisanz. Die Zweitliga-Herren des Deutschen Sportklubs Düsseldorf müssen daheim gegen Oberhausen und gegen den Kahlenberger HTC antreten.

DHC-Damen: Nico Sussenburger hat sich in der Mathematik versucht und ist zu 3003 Möglichkeiten gekommen, wie man aus 15 Spielerinnen die Formationen bilden kann, mit der in der Halle ein Team aus fünf Feldspielerinnen und eine Torhüterin auflaufen kann. Und das soll mit höchstmöglicher Qualität von statten gehen, um gegen RW Köln bestehen zu können.

-Zuletzt in glänzender Form: Selin Oruz Foto: Kenny Beele

Und warum hat der Trainer des Deutschen Feldhockey-Meisters diese Qual der Wahl? Die Feldhockey-WM der U21 in Südafrika ist pandemiebedingt abgesagt worden und die vier Teilnehmerinnen des DHC standen diese Woche wieder vor der Türe der Triningshalle. Lisa Nolte, Sophia Schwabe, Lilly Stoffelsma und Sara Strauss sollen auch wieder ins Team eingebunden werden, ebenso steht auch die Spanierin Clara Ycart Canal zur Verfügung.

„Es ist jetzt schwierig, weil wir zwei Fünferteam am vergangenen Wochenende aufgeboten hatte, die wir eigentlich nicht auseinanderreißen wollten“, sagt Nico Sussenburger. Der Trainer weiß aber auch, dass die Qualität der „Rückkehrerinnen“ so hoch ist, dass man nicht so einfach auf sie verzichten will und auch nicht kann, wenn man das ganz große Ziel am Ende der Hallenrunde erreichen will. So wird also bei der Aufstellung des Teams nicht nur höhere Mathematik, sondern auch viel Feingefühl im Umgang mit den Spielerinnen gefragt sein. Darüber müssen sich Nico Sussenburger und sein Spannmann Mark Spieker schonbewusst sein.

Die Spiele gegen RW Köln sind die knappsten Spiele in der Saison, meint Sussenburger. Vor allem gilt es bei den Rot Weißen auf Pia Mertens und Lia Stöckel zu achten, die zu den besten Hallenhockeyspielerinnen zumindest in Deutschland zählen. „Wir werden mit viel Tempo und Aggressivität in die Spiele gehen, auch weil es um Platz 1 in unserer Westgruppe geht“, sagt der DHC-Trainer. Das zweite Spiel des Wochenendes sollte im Normalfall für das Team vom Seestern kein Problem darstellen. „Ich will den Gegner bestimmt nicht schlecht reden. Aber im Konkurrenzkampf um die ersten beiden Plätze könnte es auch auf das Torverhältnis ankommen“, sagt Sussenburger im Hinblick auf das Spiel am Sonntag. RW Köln hatte Stadtkonkurrent Blau Weiß mit 7:1 bezwungen.

DHC-Herren: Mit Beginn der Hallenhockey-Runde haben Mark Spieker und Nico Sussenburger auch das Traineramt bei den Herren übernommen, nachdem Sebastian Folkers aus beruflichen Gründen die Aufgabe abgegeben hatte. Die Spielpaarungen für die Herren vom Seestern sehen wie die bei den Damen aus. Am Samstag spielt der DHC bei RW Köln und muss sich dort auf eine ultraschwere Aufgabe einstellen, weil im Normalfall die Kräfteverhältnisse so verteilt sind, dass das Spieker/Sussenburger-Team bei einem der Liga-Favoriten normalerweise keine Chance hat, die Füße auf den Boden zu bekommen. „Die individuelle Klasse der Kölner ist schon eine besondere“, erklärt Sussenburger.

Keine leichte Aufgabe für die DHC-Herren. Foto: Kenny Beele

Doch die hauchdünne und ein wenig unglückliche Niederlage der Vorwoche gegen Mülheim hat Kräfte freigesetzt, die die Düsseldorfer gerne gegen der Erzrivalen einsetzen wollen. Gegen die Weltklasse-Truppe will der DHC keinesfalls untergehen. „RW Köln spielt, wenn man ehrlich ist, in einer anderen Liga“, sagt Sussenburger, der in Sachen Mannschaftbetreuung einräumt, dass bei den Herren eher Mark Spieker den Hut aufhat. Doch auch der erfolgreiche Damen-Trainer des DHC weiß, dass es am Ende in der Abstiegsfrage auch auf das Torverhältnis ankommt. In Köln sollte der DHC am Samstag, wenn überhaupt, nicht zu hoch verlieren. „Wir sind Sportler und werden das Spiel gegen den Favoriten ganz sicher nicht abschenken.“

Und am Sonntag sieht es bei Blau Weiß Köln ganz anders aus. Da hat der DHC dann den Druck des Gewinnen müssens, um sich eine gute Ausgangposition im unteren Tabellenbwreich zu erspielen. „In diesem Spiel müssen wir jeden kleinsten Fehler nutzen. Dass unser Team stark genug ist, das haben die Jungs gegen Mülheim gezeigt, obwohl sie letztlich nicht für ihr tollen Kampfgeist belohnt worden sind.“ 

DSD-Herren: Zwei unangenehme und unbequeme Aufgaben warten an diesem Wochenende auf das Herren-Team des DSD in der zweiten Hallenhockey-Bundesliga. Am Samstag um 15 Uhr erwartet die Mannschaft von Trainer Tobias Bergmann im Oberhausener HTC eine sehr defensiv orientierte Truppe, die nicht unbedingt mitspielen sondern vielmehr den Spielfluss des Gegners zerstören will. „Die Oberhausener spielen unorthodox, aber wir haben das spielerische Potenzial, um diesen Gegner bezwingen zu können.“

Die Anweisungen an seine Spieler sind klar: Besser ins Spiel kommen als in Essen beim 8:7-Sieg, die Abwehrfehler abstellen, defensiv also gut stehen und offensiv ganz weit vorne pressen. „Wir wollen versuchen, mit druckvollem Spiel den Gegner zu Fehlern zu zwingen und es schaffen, den Fünfer-Würfel des Gegners auseinanderzunehmen“, sagt Bermann.

Daniele Cioli ist auch in der Halle ein Trumpf des DSD. Foto: Kenny Beele

„Die große Frage ist aber, ob wir uns den Spaß am Spiel durch die destruktive Spielweise des Gegners nehmen lassen oder die nötige Geduld aufbringen, um den Sperrriegel zu knacken.“

Der Kahlenberger HTC hat da schon andere Qualitäten und in Thorben Kegel einen Spieler in ihren Reihen, den man als Hallenspezialist bezeichnen kann. Auf ihn sollen seine Spieler am Sonntag auch ihr Augenmerk legen, ohne die eigenen Stärken, die Dynamik, das Tempo und das gute Zusammenspiel zu vernachlässigen. „Wir haben schon den Anspruch, beide Spiele in eigener Halle für uns zu entscheiden und sechs Punkte in Düsseldorf zu halten“, erklärt der DSD-Trainer.

 

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