von Norbert Krings
Die Fans des Düsseldorfer Hockey Clubs bewundern sie für ihren Biss und ihren Ehrgeiz, möglichst in jedem Spiel zu treffen. Ihre Mannschaftskameradinnen sind sehr froh, dass die Torjägerin endlich wieder dabei ist. Und bei der Konkurrenz ist sie für ihre Schnelligkeit und Durchsetzungsfähigkeit und Torgefährlichkeit gefürchtet. Nach längerer Verletzungspause mischt Sara Strauss also wieder mit und will mit ihrem Team nicht nur in den nächsten fünf Spielen der Bundesliga-Rückrunde das Viertelfinale erreichen, sondern auch mit dem DHC nach dem Aus in der ersten Play-off-Runde im vergangenen Jahr diesmal wieder nach dem Titel greifen. Wir sprachen mit Sara Strauss (21 Jahre) vom Team Düsseldorf, wie sie die Chancen einschätzt, dass dieser auch Coup gelingt.
Hallo Sara, wie sehr freust Du Dich darauf, dass am Samstag beim Großflottbeker HTC für Euch die Rückrunde startet und Du endlich wieder zeigen darfst, was Du so gut kannst?
Sara Strauss: Ich freue mich sehr, weil ich die komplette Hinrunde wegen der Verletzung am Fuß verpasst habe. Jetzt ist es doch etwas länger geworden, dass ich mit meiner Mannschaft auf dem Platz stehen konnte.
Wie hast Du die ganze Monate die Beine stillhalten können?
Strauss: Es fällt schwer, wenn man am Seitenrand stehen muss und das Team nur anfeuern kann, statt zu helfen. Die Fuß-Operation war aber unbedingt nötig, weil ich lange mit den Schmerzen gekämpft habe. So wusste ich vorher, welche Zeit das Ganze bis zur Rückkehr in Anspruch nehmen würde. Ich habe trotzdem im Rahmen meiner Möglichkeiten hart trainiert und hatte ein klares Ziel vor Augen, was mich angetrieben und motiviert hat. Jetzt bin ich wieder topfit, der kleine Einriss in der Sehne unter dem Sprunggelenk ist völlig verheilt. Ich muss mich nicht zurückhalten.
Wie hat sich die Angriffsreihe des DHC ohne Dich in den Spielen präsentiert?
Strauss: Ich finde, die Mädels haben das sehr gut gemacht. Also ich muss auch insgesamt sagen, dass meine Mannschaft viele Punkte gesammelt hat und als Zweiter im Pool A sehr gut dasteht. Das kommt nicht von ungefähr, denn dafür muss man Tore erzielen. Mit einer guten Offensive und so mancher gut verwandelten Ecke haben wir das hinbekommen. Dazu haben auch die neuen Spielerinnen beigetragen wie unsere Niederländerin Mabel Brands. Insgesamt können wir damit sehr zufrieden sein und darauf aufbauen.
Es ist nicht alles so glatt gelaufen in der Hinrunde, immerhin hat der DHC dreimal verloren und musste auch mehrfach ins Shootout. Geht es im Damenhockey nun noch ausgeglichener zu?
Strauss: Einige Spiele waren knapp, daher müssen wir jetzt noch fokussierter auftreten und uns in den wenigen noch ausstehenden Spielen, da wir ja auch nur noch gegen die Mannschaften aus unserer Gruppe antreten, weiter verbessern. Da zählen auch Kleinigkeiten.
Wie sind denn die Ziele in der Rückrunde und hoffentlich dann auch in den Play-offs?
Strauss: Unser Anspruch bleibt bestehen, möglichst jedes Spiel zu gewinnen. Der Fokus liegt ganz klar auf den Play-offs, und dafür ist die Festigung des zweiten Platzes in der Gruppe sehr wichtig. Wir schauen zwar auch nach oben, wollen aber ganz eindeutig unseren Weg gehen.
Wie wird das Zusammenspiel mit Lisa Nolte aussehen, die bisher mit zehn Treffern die meisten Tore in der Liga und für den DHC erzielen konnte?
Strauss: Das ist ein sehr guter Wert, und Lisa ist auch bei den Ecken sehr gefährlich. Mal sehen, wie wir unsere Stärken da kombinieren werden. Sie kommt mehr aus dem vorderen Mittelfeld. Aber mit ihr, Lilly (Stoffelsma) und Sophia (Schwabe) haben wir insgesamt eine schnelle und torgefährliche Offensive. Ich freue mich jedenfalls darauf, dass wir da vorne wieder gemeinsam zaubern können.
Wie hat sich das Team denn vor der Rückrunde verändert, denn von außen dürfen ja keine Spielerinnen während der Saison verpflichtet werden?
Strauss: Wir haben zwei, drei neue Mädels aus der U16 im Trainingsbetrieb, nachdem einige von ihnen im vergangenen Jahr Deutscher Jugend-Meister werden konnten. Die Talente können auf jeden Fall etwas, auch wenn der Sprung vom Jugend- zum Damenhockey groß ist.
Olympia wirft schon die Schatten voraus, wie groß ist die Hoffnung, dann für Deutschland dabei sein zu können?
Strauss: Das ist mein größtes Ziel. Daher werde ich alles geben, um dabei sein zu dürfen. Dazu muss ich eine gute Rückrunde spielen und werde für dieses besondere Ereignis in der Uni ein wenig kürzertreten. Dann schauen wir mal, was daraus im Sommer wird.
Was bedeutet Dir Deine Aufnahme ins Team Düsseldorf? Der Block der Hockeyspielerinnen im Elite-Förderteam von D.SPORTS ist damit auf vier Spielerinnen angewachsen, die alle die Chance haben, die NRW-Landeshauptstadt in Paris zu repräsentieren.
Strauss: Wir Hockeyspielerinnen aus dem Team Düsseldorf sind für die Unterstützung dieser Art sehr dankbar. Ich habe mich sehr gefreut, als ich zum Jahreswechsel aufgenommen wurde und mich nun noch konzentrierter auf die kommenden Wochen und Monate vorbereiten kann.
Letzte Frage: wie geht das Spiel am Samstag beim Großflottbeker HTC aus?
Strauss: Das ist eine gute Frage – ich denke, es endet mit einem 3:1.
Für wen?
Straus (lacht): Für den DHC selbstverständlich.
Überblick:
Die Damen des Düsseldorfer HC sind nach der Vorrunde Zweiter im Pool A der Damen-Hockey-Bundesliga. Noch stehen fünf Spiele der Rückrunde aus, die nun nur gegen die fünf anderen Teams aus dieser Gruppe gespielt werden. Der Mannheimer HC führt die Tabelle in dieser Gruppe mit 28 Punkten an, der DHC ist Zweiter mit 21 Zählern. Als Dritter folgt der UHC Hamburg mit 18 Punkten.
In einem Vorbereitungs-Vergleich mit dem Mannheimer HC am vergangenen Wochenende überprüfte der DHC die Form und kam nach einer anstrengenden Anreise zu einer klaren 0:6 Niederlage am Samstag, aber auch im zweiten Spiel am nächsten Tag zu einem Erfolg nach Penaltyschießen gegen den Meisterschaftsfavoriten mit seinen starken argentinischen und spanischen Spielerinnen.
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