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Clark beschert der DEG die ersten Punkte

Erlösender Jubel nach Comeback-Sieg im Derby

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Sieben Minuten vor dem Ende des dritten Drittels scheinen Düsseldorfs Eishockeyprofis auf die vierte Niederlage im vierten Saisonspiel zuzusteuern. Doch die Tore von Kevin Clark und Luis Üffing bringen die DEG in Köln noch in die Overtime. Im Penaltyschießen sind es dann Clark und Goalie Henrik Haukeland, die das 4:3 und die ersten Zähler der Saison sichern.

Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen vor dem 240. Rheinischen Eishockey-Derby zwischen den ewigen Rivalen Düsseldorfer EG und Kölner Haie kaum sein können. Die DEG reiste nach drei Niederlagen zum Start in die 30. Saison der Deutschen Eishockey Liga ohne Punkte und als Tabellenletzter an. Bei den Haien, die mit neun Zählern optimal aus den Blöcken gekommen waren, träumen sie nicht erst seit dem 5:2-Auswärtserfolg bei Meister München mit offenen Augen vom ersten Titel seit 2002.

Und obwohl der erste Vergleich beider Teams in der Spielzeit 2023/24 lange Zeit eine ausgeglichene und offene Angelegenheit war, schien das Resultat am Ende zu den bisherigen Trends der ersten Spiele zu passen. Denn sieben Minuten vor dem Ende lag die DEG nach einem eigentlich guten Auftritt und nur aufgrund zu vieler Strafzeiten und erneuten Gegentoren in Unterzahl mit 1:3 hinten. Ein spätes Comeback, großer Einsatz in der Overtime sowie ein starker Henrik Haukeland im Penaltyschießen bescherten den Rot-Gelben dann aber doch noch das 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 0:0, 1:0) und die ersten Punkte der Saison.

„Hut ab vor der Mannschaft. Das war ein großartiges Comeback heute. Am Ende war es ein Krimi und wir sind natürlich froh, dass wir endlich mal Punkte mitnehmen konnten“, sagte Cheftrainer Thomas Dolak. Stürmer Bennet Roßmy ergänzte: „Dieser Sieg tut unheimlich gut. Wir haben damit jetzt hoffentlich endlich in die Saison gefunden.“

Erstes DEL-Tor für Kohen Olischefski

Die personell arg gebeutelte DEG durfte mit Verteidiger Alec McCrea am Sonntag zumindest eine der zuletzt so schmerzlich vermissten Säulen zurückbegrüßen. Der US-Amerikaner kehrte nach seiner aus dem Play-off-Viertelfinale gegen Ingolstadt resultierenden Drei-Spiele-Sperre ins Team von Cheftrainer Thomas Dolak zurück, verteidigte an der Seite von Oliver Mebus und riss gleich mal beeindruckende 25:43 Minuten Eiszeit ab.

Nach etwas mehr als acht gespielten Minuten erlebten die Düsseldorfer eine bis dato in dieser Saison noch nicht erlebte Emotion: das Gefühl einer Führung. Über Torsten Ankert und Josef Eham landete der Puck bei Bennet Roßmy. Dessen Querpass von links fälschte Kohen Olischefski für Mirko Pantkowski im Haie-Tor unhaltbar zu seinem ersten DEL-Tor ab. Sinan Akdag (11.) verpasste wenig später das 2:0 für die DEG. Und das rächte sich umgehend, weil Carter Proft (12.) aus einer eigentlich harmlosen Situation heraus für die Haie ausglich.

Zumindest durften die Rot-Gelben nicht nur das 1:1 mit in die erste Drittelpause nehmen, sondern auch das gute Gefühl, eine über eine Minute lange Drei-gegen-fünf-Situation unbeschadet überstanden zu haben. Alles in allem präsentierten sich die Düsseldorfer bis dahin viel fokussierter und in den eigenen Aktionen deutlich entschlossener als beim 1:4 am Freitagabend in Nürnberg.

Foto: Birgit Häfner

Überlegenheit im zweiten Drittel bringt nichts ein

In Abschnitt zwei erspielten sich zunächst beide Teams ihre Chancen. Die beste der DEG hatte Roßmy, der zur Mitte des Drittels am Pfosten scheiterte. Und mit zunehmender Dauer übernahmen die Düsseldorfer mehr und mehr die Kontrolle über das Geschehen. Am Spielstand änderte sich aber erst einmal weiter nichts. Das 1:1 hatte auch nach 40 Minuten Bestand.

Doch 25 Sekunden nach dem erneuten Wiederbeginn kassierte die DEG wieder einmal ein Unterzahltor. Louis-Marc Aubry schob aus kurzer Distanz ein und etwas mehr als zwei Minuten danach legte Maximilian Kammerer per Abstauber zum 3:1 für die Haie nach – und natürlich war es wieder ein Gegentreffer bei Vier-gegen-fünf.

Dann aber läutete Kevin Clark (53.) mit dem ersten Düsseldorfer Powerplaytor der Saison das Comeback seines Teams ein. Luis Üffing (56.) schickte das Derby in die Verlängerung, in der die Haie wiederholt die Entscheidung verpassten. Am Ende eines langen Penaltyschießens traf erneut Clark für die DEG und Haukeland parierte auch den letzten Versuch der Kölner, mit dem er seinen Farben den ersten Saisonsieg bescherte.

Statistik: Kölner Haie – Düsseldorfer EG 3:4 n.P. (1:1, 0:0, 2:2, 0:0, 0:1)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Mebus, McCrea – Wirth, Ebner – Akdag, Ankert; Angriff: Gogulla, Svensson, Ehl – Üffing, Varone, Clark – Eham, Olischefski, Roßmy – Geitner, Blank, Borzecki
Schiedsrichter: Ansons/Schrader
Tore:
0:1 (8:22) Olischefski (Roßmy, Eham), 1:1 (11:49) Proft, 2:1 (40:25) Aubry (Thuresson, Bailen/5-4), 3:1 (42:37) Kammerer (MacLeod, Aubry/5-4), 3:2 (53:33) Clark (Varone, Ebner/5-4), 3:3 (55:52) Üffing (Roßmy), 3:4 Clark (Penalty)
Zuschauer: 18600
Strafminuten:
8:14
Torschüsse: 34:31

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