D.SPORTS

Home of Sports

Bouchouchi: Wir peilen die Medaillenränge an

U21-Hockey WM in Südafrika - vier Düsseldorferinnen dabei

Akim Bouchouchi - Foto: Imago

von Norbert Krings

Am Samstag geht es los: Die Hockey-Weltmeisterschaft der U21-Juniorinnen beginnt dann in Südafrika für das deutsche Nationalteam. Vier junge Düsseldorfer Damen sind dabei und auch der Trainer der deutschen Auswahl ist ein Düsseldorfer. Wir erreichten Akim Bouchouchi in Potchefstroom auf der südlichen Erdhalbkugel und wollten alles über die WM und die Chancen unserer Damen wissen.

Bouchouchi über die Verhältnisse in Südafrika:
„Wir haben alles sehr gut angetroffen nach einer total unkomplizierten Anreise. Für unser Wohlbefinden ist hier genau das richtige Wetter mit Temperaturen zwischen 25 und 27 Grad Celsius. So entsteht schon einmal kein Problem während der Spiele durch die Witterungsbedingungen. Die Gegebenheiten und die Plätze sind wirklich top. Da wird es keine Störfaktoren geben. Hier ist ein Universitäts-Standort, und die Studenten sind eingebunden. Jeweils ist einer von ihnen für ein Team als Betreuer abgestellt. Aufgrund der Kurzfristigkeit der Planung für diese Veranstaltung mussten wir verkraftbare Abstriche bei der Unterbringung machen.“

Bouchouchi über die Stimmung in der Mannschaft 
„Bisher sind wir verschont geblieben, was Corona angeht, und die Mädchen hatten nur den Stress, ob alles so klappen würde. Wir sind also mit dem kompletten Team hier und sind guter Dinge, dass wir von Ausfällen verschont bleiben. Eine eigene Etage, Masken und Abstand sollen dafür sorgen, dass wir bei den sommerlichen Temperaturen gut durchs Turnier kommen. Die Stimmung ist voller Vorfreude, aber langsam steigt auch die Spannung. Jeden Tag hat man das Gefühl, dass wir uns immer besser akklimatisieren.“

U21-Bundestrainer Akim Bouchouchi ist gespannt auf das Niveau der U21-WM in Südafrika. Foto: Imago

Bouchouchi über die Lösung, die U21 die Pro League-Spiel in Indien spielen zu lassen
„Das war ein Riesen-Glücksfall und könnte ein Schlüsselerlebnis für den Weg durch das Turnier sein. Wir haben bemerkt, dass wir uns ohne große Vorbereitung und direkt aus der Hallensaison kommend auf dem Platz immer noch gut verstehen. Die Spiele liefen so gut, wie ich es noch nicht erwartet hatte. Da merkt man, dass wir uns bis Dezember in dieser Mannschaft gut zusammengefunden haben. In Indien mussten wir uns auf neue Bedingungen einstellen. Wir hatten auch eine lange Reise, da kam noch die Zeitumstellung dazu. Noch höhere Temperaturen und sogar Penaltyschießen, das man so gar nicht trainieren kann. Es waren viele Szenarien, die wir üben konnten. Diese Erfahrungen nehmen wir mit.“

Bouchouchi über die Besetzung des WM-Turniers 
„Es fehlt zwar die eine oder Mannschaft wie England und Belgien. Aber das wird schnell vergessen sein. Grundsätzlich ist es so, dass wir überhaupt nicht wissen, wo wir stehen. Die letzte Junioren-WM war vor fünf Jahren. Danach haben immer die Kontinente untereinander gespielt. Wo wir im Vergleich zu den europäischen Konkurrenten stehen, wissen wir ungefähr. Was die anderen Nationen angeht, haben wir keine Ahnung. Wir werden auf Dinge treffen, die wir aus Europa nicht kennen.“

Bouchouchi über die deutschen Gruppengegner
„Die Frage ist, inwieweit wir uns auf den Gegner vorbereiten. So ist es für uns die Priorität, dass wir auf uns selbst schauen, weil wir auch gar nicht wissen, was für ein Gegner auf uns zukommt. Wir haben von den anderen Nationen kaum Material. Die Kader sind ausgetauscht worden. Malaysia kenne ich aus früheren Zeiten. Das wird ein unangenehmer Gegner, der etwas nicklig spielt und viel Druck drumherum erzeugt. Die Inderinnen haben sieben Spielerinnen von dem Pro League Spiel mitgenommen. Und auch gegen Wales haben wir selten gespielt, aber da wissen wir am ehesten, was auf uns zukommt. Ich hoffe, wir starten gut ins Turnier, dann werden wir um den Gruppensieg mitspielen.“

Bouchouchi zur Zielsetzung
„Das ist aufgrund der erwähnten Verhältnisse bei diesem Turnier schwierig. Da sollte man auch vorsichtig sein, mit ganz klaren Ergebniszielen ins Turnier zu gehen. Ich kann schlecht sagen, wir wollen Weltmeister werden, wenn wir noch gegen keinen Gegner gespielt haben. Es ist das allererste große Turnier für alle Spielerinnen. Die Gruppenköpfe Argentinien, England, die Niederlande und wir sind zunächst einmal die Favoriten für das Thema Halbfinale. Die Viertelfinal-Spiele werden da schon sehr spannend. Was wir uns realistisch vornehmen können, ist das Halbfinale und die Medaillenränge. Zweites Ziel ist, dass wir uns innerhalb des Turniers wie alle deutschen Mannschaften weiterentwickeln und so weit wie möglich kommen.“

Bouchouchi über die vier Spielerinnen vom Düsseldorfer HC
„Tatsächlich ist der Düsseldorfer Block der größte in unserem Team. Das ist für uns nicht ganz unwichtig. Da gibt es verschieden Komponenten. Zum einen muss man sagen, dass Sara Strauss, Lisa Nolte, Lilly Stoffelsma und Sophia Schwabe auch in ihrem Klub schon Schlüsselspielerinnen in ihren jungen Jahren sind. Die Erfahrungen, die sie als aktuelle Deutsche Hallen- und Feld-Titelträgerinnen haben, können uns als Team sehr viel bringen. 

Bouchouchi über seine Heimat Düsseldorf
„In meiner Funktion als Bundestrainer spielt die Vereinszugehörigkeit keine Rolle. Trotzdem freue ich mich als Ur-DHCer, dass der Verein so gute Arbeit leistet und so viele gute Spielerinnen dort aktiv sind. Die Vier sind zurecht hier, das hat nichts mit meiner Herkunft zu tun. Dafür kann ich mich ja freuen. Ich lebe in Düsseldorf, und dass mein Herz an der Stadt hängt, steht außer Frage.“

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter