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3:0 – Fortuna kann es auch souverän

Die starke Defensive gewinnt das Spiel

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf findet langsam zu der Form, die berechtigte Hoffnungen aufkommen lässt, dass der Bundesliga-Absteiger vielleicht doch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden könnte. Der spielerisch starke VfL Osnabrück wurde mit 3:0 (1:0) bezwungen und hatte im ganzen Spiel nur eine einzige klare Torchance.

Es bestand nach dem Sieg in Karlsruhe kein Anlass für Trainer Uwe Rösler, die Mannschaft groß umzubauen. Natürlich musste er im Tor Raphael Wolf statt des gesperrten Florian Kastenmeier aufbieten, und im Sturm durfte Dawid Kownacki erstmals für Kenan Karaman von Beginn an ran. Der Türke hatte beim KSC in einigen Situationen die falsche Entscheidung getroffen. Wichtigste Konstante aber war die Viererkette, die zuletzt ihren Job so richtig gut gemacht hatte.

Es entwickelte sich direkt eine intensive und schnelle Begegnung. Fortuna versuchte das Spiel mit viel Ballbesitz und langen -stafetten zu kontrollieren. Die erste Halbchance besaß der erstmals wieder in der Startelf stehende Kownacki. Doch der Pole zögerte nach einem Hennings-Anspiel (3. Minute) in die Spitze zu lange mit dem Abschluss. In der elften Minute sah das anders aus, als Hennings mit einem langen Einwurf Edgar Prib bediente, der auf Kownacki legte. Der Pole überlegte nicht lange, sondern schob den Ball auf den startenden Shinta Appelkamp. Der Youngster schaute VfL-Keeper Kühn aus und brachte clever mit seinem ersten Zweitliga-Tor die Fortuna mit 1:0 in Führung (11.).

Die Osnabrücker übernahmen sofort das Kommando, hatten aber Probleme hinter die beiden Viererketten der Fortunazu gelangen. Richtig gefährlich wurde es in der 20. Minute, als der Ex-Duisburger seine Freistoß-Künste bewies und dabei mit Vehemenz den rechten Pfosten traf. Das hinterließ Eindruck bei den Gastgebern, die zunächst die Sicherheit in ihrem Spiel nach vorne verloren. Die Gäste konnten daraus allerdings kein Kapital schlagen.

„Ersatz-Torhüter“ Raphael Wolf zeigt eine solide Leistung

Das Rösler-Team fing sich schnell wieder. In dieser Phase bewies vor allem Edgar Prib mit seiner Ruhe und Übersicht, wie wichtig er für diese Mannschaft sein kann. Unter richtigen Beschuss kam das Tor von Raphael Wolf jedenfalls bis zur Pause nicht mehr. Dem 32-Jährigen war zwar fehlende Spielpraxis in der einen oder anderen Situation leicht anzumerken. Aber nach gut zweieinhalb Jahren ohne Pflichtspiel unterliefen ihm keine gravierenden Fehler. 

Nach dem Wechsel versuchten die Platzherren wieder etwas mehr nach vorne zu spielen. Die Osnabrücker Abwehr spielte aber sehr aufmerksam, ließ den Fortuna-Spitzen kaum Raum. Und der in Karlsruhe noch so starke Peterson hatte verwachst und wurde zudem immer wieder sehr hart von seinen Gegenspielern genommen. So hatte Etienne Amenyido Glück, dass er kurz vor der Pause nicht mit Rot vom Platz musste.

Osnabrück erhöhte sichtbar das Risiko und schob weiter nach vorne, um den Gegner früher unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Doch Patzer unterliefen der sehr konzentriert wirkenden Fortuna-Defensive nicht. Der VfL kam einfach nicht zum Abschluss gegen die sehr gut verteidigenden Gastgeber.

Fortunas Abwehr macht ein Klassespiel und Hennings trifft noch zweimal

Das Zweitliga-Spiel erinnerte mehr an ein Schachspiel, in dem die roten Figuren aus einer leicht besseren Formation versuchten, das Spiel über die Zeit zu bringen, während der schwarz gekleidete Gegner, irgendwie eine Lücke in der anderen Stellung zu finden suchte.

Jubel nach dem ersten Saisontor von Shinta Appelkamp. Foto: Wolff

Nach dieser Erklärung ist zu erahnen, dass es bis auf das Tor und den Pfostenschuss keine weiterten Torszenen auf beiden Seiten bis zur 68. Minute gab. In besagter Minute köpfte der starke Kevin Danso im Anschluss an eine Ecke knapp über das Tor.

Dies war eine Art Signal, die Konter konzentrierter und schneller auszuspielen, auch weil die Gäste verstärkt ins Risiko gingen und die Abwehr mehr und mehr entblößten, um zum Ausgleich zu kommen. Und am Ende zahlte sich das für die andere Seiute aus. Der eingewechselte Marcel Sobottka machte sich kurz vor Ende auf den Weg, lief allein auf VfL-Keeper Grün los und schob dann überlegt auf Hennings rüber, der zum 2:0 traf und das Spiel damit schon entschied. Doch der Torjäger der Fortuna hatte noch nicht genug und traf nach einem Pledl-Zuspiel drei Miuten später noch zum 3:0 Endstand.

Statistik
Fortuna: Wolf – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Krajnc – Morales (82. Bodzek) – Appelkamp (69. Ofori), Prib (69. Sobottka), Peterson (59. Pledl) – Kownacki (59. Karaman), Hennings
Kader: Mitryushkin – Klarer, Piotrowski, Koutris,
Es fehlen: Kastenmeier (gesperrt), Hartherz, Zimmer, Iyoha, Borello, Sieber

Osnabrück: Kühn – Ajdini (37. Henning), Beermann, Trapp, Wolze – Taffertshofer (82. Gugganig), Reis, Multhaup (82. Reichel) – Schmidt – Amenyido (46. Ihorst), Santos (59. Kerk)
Schiedsrichter: Florian Lechner (Hornsdorf)
Zuschauer: 0
Tore: 1:0 (11.) Appelkamp, 2:0 (89.) Hennings, 3:0 (90.+2) Hennings
Gelbe Karten: Pledl / Amenyido, Beermann, Reichel
Beste Spieler: Danso, Morales / Wolze, Reis
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortunas Defensive hat dieses Spiel gewonnen. Nur aus einer Standard-Situation ließen die Platzherren die einzige klare Chance im ganzen Spiel zu. Und insgesamt ist der Sieg souverän errungen worden, der dann am Ende fast noch etwas zu deutlich wurde.

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