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11 Antworten zum Spiel gegen Fürth

Fortuna will zurück in die Erfolgsspur

Foto: Kai Kuczera

von Norbert Krings

Der Ehrgeiz ist groß bei Mannschaft und Trainer von Fortuna Düsseldorf. Die Scharte vom unnötigen 0:1 in der Begegnung des dritten Spieltages in der 2. Fußball-Bundesliga beim SV Sandhausen soll am Sonntagmittag gegen die SpVgg. Greuther Fürth wieder ausgewetzt werden. Doch einfach wird das vor rund 23.000 erwarteten Zuschauern nicht. Die wichtigsten Fragen, die mit diesem richtungsweisenden Spiel gegen den Bundesliga-Absteiger zusammenhängen, wollen wir mit diesem Text beantworten.

1. Kann Daniel Thioune wirklich aus dem Vollen schöpfen?
Tatsächlich kann der Cheftrainer der Fortuna den Kader für das Spiel gegen Fürth aus 23 Spielern des Kaders zusammenstellen. Das heißt, nach der Verpflichtung von Jorrit Hendrix stehen nun 25 Spieler im Saison-Aufgebot von Fortunas erster Mannschaft, von denen nur Daniel Bunk (Wadenverletzung) und Takashi Uchino (Syndesmoseband-Verletzung) an diesem Wochenende nicht einsatzbereit sind.

2. Sind damit die Transferaktivitäten der Fortuna abgeschlossen?
Wenn es nach Sportdirektor Klaus Allofs geht, hat die Kaderplanung einen guten Job gemacht und darf sich jetzt einmal kurz entspannen. „Damit haben wir unsere für diese Saison geplanten Verpflichtungen erledigt“, sagte Allofs. Und Daniel Thioune äußerte sich zufrieden und bezeichnete seine Spieler alle als ,Wunschspieler´. Er erklärte: „In der Breite und der Tiefe ist unser Kader jetzt komplett?

Jorrit Hendrix ist jetzt ein Fortuna. Foto: F95

3. Ist Jorrit Hendrix der Königstransfer der Fortuna für diese Saison?
Der Niederländer ist ein sehr erfahrener Spieler, der auch schon international mehrfach im Einsatz war. Doch auch ihm sollte man eine Eingewöhnungsphase gönnen. Und Trainer Daniel Thioune machte in der Pressekonferenz vor dem Spiel die Einschränkung, dass Hendrix zuletzt nicht durchgehend trainieren konnte. Klaus Allofs verkündete allerdings am Tag zuvor, – nach der offiziellen Bekanntgabe der Verpflichtung des ablösefreien Spielers – dass der 27-Jährige zu beinahe 100 Prozent im Kader stehen wird, der für das Fürth-Spiel berufen wird. Er ist sicherlich noch vor Ao Tanaka und Jordy de Wijs die wichtigste Personalie zu Beginn dieser Saison.

4. Was kann der neue Mittelfeldspieler leisten?
Daniel Thioune bezeichnete den Niederländer als einen Spieler im besten Fußballer-Alter. „Er ist verletzungsfrei und seine Erfahrung aus vielen Champions- und Europa League-Spielen sowie seine dabei gezeigte Qualität sprechen eindeutig für ihn“, sagt Fortunas Chefcoach. Hendrix ist ein Dampfmacher, ein robuster Sechser, der auch auf der Achter-Position spielen kann. Er hat einen ausgezeichneten Schuss und ist schnell. Manchmal kann er auch zu robust im Zweikampf sein, aber genau so ein Spieler hat der bislang so braven Fortuna im Mittelfeld gefehlt. Hendrix könnte also auf dem Feld der Pendant von Kumpel Jordy de Wijs werden?

5. Was hat die Hendrix-Verpflichtung für Auswirkungen auf die Mittelfeld-Besetzung?
Waren Marcel Sobottka, Ao Tanaka und Shinta Appelkamp fit und gesund, galten die Drei in der Mannschaft als gesetzt. Jetzt kommt ein vierter Mittelfeldspieler dazu, der eigentlich durch seine Qualität unverzichtbar sein sollte. Doch der Trainer wird wohl normalerweise keinen der vier Spieler auf der Bank lassen wollen. Daher wird Thioune die Taktik vielleicht schon gegen Fürth anpassen und Tanaka sowie Appelkamp deutlich offensiver agieren lassen, falls Hendrix direkt in der Startformation stehen sollte. Andererseits kann der Trainer Appelkamp und Tanaka so auch einmal eine schöpferische Pause gönnen.

6. Sind die Außenstürmer bei einer geänderten Taktik in einem 4-4-2 außen vor?
Sollte Thioune tatsächlich ein System mit Viererkette und vier Mittelfeldspielern, also einer flachen Raute wählen, wäre zunächst kein Platz für Felix Klaus, Kristoffer Peterson, Kwadwo Baah und Emma Iyoha auf den Flügeln. Tendiert der Trainer hingegen zu einer Dreierkette, wäre zumindest ein Außenstürmer dabei – falls es bei einem Angriff mit zwei Spitzen bleibt. Es ist auf jeden Fall für den Trainer eine optimale Situation, weil er alle möglichen Optionen hat.

7. Wie sieht die Sturmbesetzung am Sonntag aus?
„Rouwen Hennings hat in Sandhausen nicht getroffen und muss nun nach zwei Spielen mit jeweils einem Treffer auf die Bank?“ fragte Daniel Thioune in der Pressekonferenz mit einem Lächeln im Gesicht. Auch in der Sturmmitte hat der Trainer die Qual der Wahl, denn alle Stürmer waren bisher erfolgreich und haben sich angeboten. Vorerst wird es aber wohl bei einem System mit zwei Stürmern, in dem Fall Hennings und Dawid Kownacki bleiben, weil Daniel Ginczek gezeigt hat, dass er in der Jokerrolle für Schwung und Tore sorgen kann. „Es können auch alle drei gleichzeitig spielen“, sagte der Trainer, der sich Kownacki links, Hennings im Zentrum und Ginczek rechts vorne durchaus vorstellen kann.

Daniel Thioune warnt vor der Qualität von der SpVgg. Greuter Fürth. Foto: Beele

8. Wie stark ist Fürth trotz des Fehlstarts bisher?
Wer die SpVgg. Greuther Fürth in dieser Situation unterschätzt, hat trotz der von den Kleeblättern bislang nur zwei eingesammelten Punkte das Spiel schon verloren. Der Bundesliga-Absteiger hat in den Augen von Daniel Thioune eine sehr hohe Qualität. Und Spieler wie Branimir Hrgota oder Julian Green können ein Spiel allein entscheiden. Thioune ist sicher, dass diese Mannschaft noch ins Rollen kommt – am besten aber erst nach dem Spiel am Sonntag.

9. Ist Michael Karbownik nur ein Ergänzungsspieler?
Obwohl Daniel Thioune es nicht so bezeichnen würde, ist es aber Tatsache, dass es in der Mannschaft aktuell kaum eine Position gibt, auf der Karbownik eine reele Chance auf einen Stammplatz hätte. Da auch Matthias Zimmermann nächste Woche wieder das komplette Trainingsprogramm absolvieren wird und zeitnah als Außenverteidiger wieder zur Verfügung steht, ist auch diese Position bald wieder aus Fortuna-Sicht ideal besetzt. Auf links wäre noch etwas möglich, obwohl der Trainer erklärte, dass über die linke Seite die meisten Fortuna-Tore vorbereitet worden sind.

10. Was ist mit der Form von Nicolas Gavory?
Der Belgier ist derzeit eher als Sicherheitsbeamter unterwegs. Nach vorne geht bei Gavory wenig, meist dreht er sich zurück und wählt den Pass nach hinten, das Anspiel ohne Risiko. Offensiv schaltet er sich zu wenig gewinnbringend ein, dennoch ist der Trainer überzeugt, dass das keine Formkrise sondern nur ein kurzer Aufenthalt in einem kleinen Wellental sei. „Er braucht wieder mehr Balance in seinem Spiel“, sagte Thioune und will mit Gavory an der Verbesserung dieses Zustandes arbeiten.

11. Was sagt Trainer Daniel Thioune zur Zielsetzung für diese Saison?
Wie auch bei Klaus Allofs ist Fortunas Trainer keine klare (Kampf-)Ansage in Richtung Aufstieg zu entlocken. Einerseits sei es noch zu früh in der Saison, andererseits sei die Liga brutal ausgeglichen. „Wir sind aber froh, dass wir zu den Mannschaften zählen, die bereits sechs Punkte auf ihrem Konto haben. Wir haben eine tolle Mannschaft, sind aber auch nicht vor Rückschlägen gänzlich gefeit“, sagte er, wollte aber die knappe Niederlage in Sandhausen nicht als Rückschlag bewerten. „Wir bleiben dabei, jedes Spiel gewinnen zu wollen.“

Mögliche Aufstellung der Fortuna:
Kastenmeier – Klarer, Hoffmann, De Wijs – Klaus, Sobottka, Hendrix, Appelkamp – Tanaka – Hennings, Kownacki
Kader: Wolff – Ginczek, Peterson, Oberdorf, Baah, Iyoha, Gavory, Karbownik, Böckle

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