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Zu viele Assists auf der falschen Seite

Hohe Fehlerquote sorgt für 1:4-Niederlage der DEG

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Fünf Tage nach dem Comeback-Win gegen die Wild Wings unterliegen die Düsseldorfer den Straubing Tigers mit 1:4. Bei drei der vier Gegentore helfen die Rot-Gelben kräftig mit.

Die Düsseldorfer EG hat ihr Tief noch nicht überwunden. Wer das 4:3 nach Penaltyschießen gegen Schwenningen am zweiten Advent für die Trendwende hielt, sah sich am Freitagabend eines Besseren belehrt. Gegen die Straubing Tigers unterlag die DEG vor 6960 Anhängern im PSD BANK DOME mit 1:4 (1:2, 0:2, 0:0) und kassierte damit die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen.

„Das ist einfach zu wenig, was wir hier machen. Offensiv, defensiv, Special Teams – das ist scheisse. Die Tore der Straubinger haben wir selbst verursacht“, sagte Stürmer Daniel Fischbuch, dessen Team nach 26 Spielen in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga auf dem zehnten Tabellenplatz liegt. Grundsätzlich war die DEG nicht in allen von Fischbuch aufgezählten Disziplinen schlecht, doch insbesondere die eigene Chancenverwertung sowie die Zahl der bösen Patzer in der eigenen Zone wurden vom 29-Jährigen zurecht angeprangert.

Erst trifft Schiemenz, dann nur noch Straubing

Trainer Roger Hansson veränderte für das Aufeinandertreffen mit den Tigers seine Reihen. Das hatte primär damit zu tun, dass sich die Ausfallliste der Düsseldorfer vor dem Wochenende in ihrer Länge halbiert hatte. Neben den Verteidigern Bernhard Ebner und Luca Zitterbart kehrte auch Stürmer Jakub Borzecki ins Team zurück. Zudem steckte Hansson den zuletzt gegen Schwenningen schon von ihm frühzeitig aus dem Spiel genommenen Fischbuch in die vierte Linie.

Passenderweise sorgte aber genau diese in der dritten Minute für einen optimalen Start. Über Fischbuch und Borzecki landete das Spielgerät auf dem Schläger von Cedric Schiemenz und der Center traf zum frühen 1:0. Doch die DEG schafft es in diesen Wochen immer wieder auf verschiedenen Wegen, Gegner stark zu machen und zu Toren einzuladen. Beste Beispiele dafür waren das 1:1 von Travis St. Denis (10.) sowie das von Yannik Valenti (26.) verantwortete dritte Tor der Straubinger.

Foto: Birgit Häfner

Beim Ausgleich beging Zitterbart einen folgenschweren Fehler in der eigenen Zone, beim 1:3 legte Kapitän Alexander Barta mit einem No-Look-Pass für die Tigers auf. Und als wäre das nicht alles ärgerlich, vermeidbar und frustrierend genug aus Sicht der Rot-Gelben, fälschte Taylor Leier (19.) beim 1:2 einen Schuss von Mark Zengerle clever und für Henrik Haukeland nicht mehr zu halten ab.

Fünf Minuten Powerplay ohne richtigen Druck

Weil auch Garrett Festerling (33.) seinen Namen im zweiten Drittel in den Spielberichtsbogen drückte, rannte die DEG zu Beginn des Schlussabschnitts einem Drei-Tore-Rückstand hinterher – wie bereits am vergangenen Sonntag gegen Schwenningen. Wer auf eine Wiederholung des Comebacks gegen die Wild Wings hoffte, sah sich nach Spielende getäuscht wie nach einem Auftritt der Ehrlich Brothers.

Straubing spielte den klaren Vorsprung unaufgeregt herunter, während sich die Offensivbemühungen der Düsseldorfer überwiegend mit dem Begriff „Stückwerk“ bezeichnen ließen. Der große Unterschied zwischen beiden Mannschaften blieb die Chancenverwertung. Während die DEG in Person von Alexander Blank, Fischbuch und Josef Eham so manche Gelegenheit höchster Qualität ungenutzt ließ, bedankten sich die Straubinger artig für alle vorweihnachtlichen Präsente.

Als Festerling nach einem Stockschlag eine große Strafe kassierte und die Düsseldorfer noch einmal fünf Minuten in Überzahl spielen durften, wurde noch einmal das ganze Dilemma der rot-gelben Offensivabteilung offenbart. Kaum ein brauchbarer Schuss, stattdessen sinnbefreite Passstafetten und extrem viele Ungenauigkeiten. Sinnbildlich: Die Fans skandierten den Namen von Torhüter Haukeland, der bei einem Break von Marcel Brandt das 1:5 verhinderte. Als die Schlusssirene ertönte und die letzten Scharmützel auf dem Eis beendet waren, schallte es einmal mehr „Wir wollen euch kämpfen sehen“ von den Rängen.

Statistik: Düsseldorfer EG – Straubing Tigers 1:4 (1:2, 0:2, 0:0)
DEG/Tor: Haukeland (Hümer); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea – Böttner; Angriff: Gogulla, MacAulay, Harper – Bittner, Barta, Eder – Eham, Blank, Ehl – Borzecki, Schiemenz, Fischbuch
Schiedsrichter: Gofman/Steingroß
Tore: 1:0 (2:33) Schiemenz (Ebner, Fischbuch), 1:1 (9:50) St. Denis (Leier), 1:2 (18:46) Leier (Zengerle, St. Denis), 1:3 (25:27) Valenti (Zengerle, Brunnhuber), 1:4 (32:38) Festerling (Akeson)
Zuschauer: 6960
Strafminuten:
8 – 11 plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Festerling)
Torschüsse: 19:26

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