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Widerstand gegen Pokal-Aus reichte nicht

Warum Fortuna in Hannover kein Tor gelang

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

KOMMENTAR Hannover ist für Fortuna Düsseldorf sicherlich kein gutes Pflaster. Dort ist der Verein 2013 abgestiegen, hat vor fünf Jahren eine 1:6-Klatsche im Pokal kassiert und in der vergangenen Saison ein peinliches 0:3 mit integriertem Platzverweis erlitten. Auf die Idee, diese Geschichte einmal und vor allem dieses Mal ins Positive zu drehen, kam die Mannschaft am Mittwochabend jedenfalls nicht. Fortuna ist halt ein Traditionsverein…

Der Eindruck, dass sich die Fortuna in diesem Spiel nicht von Anfang bis Ende richtig gewehrt hat, war wohl nicht so abwegig, wie die Reaktionen von Trainer und Spieler nach den 96 Pokalminuten verrieten. Ob die Spieler tatsächlich zu weich für einen unerbittlichen Pokalkampf und für das Alles oder Nichts in solchen Spielen sind, ist vielleicht etwas zu übertrieben ausgedrückt. Denn in der zweiten Hälfte hatten die Fortuna-Profis die Rufe aus der Fortuna-Kurve und die Aufforderung endlich richtig zu kämpfen, dann auch ernst genommen.

Fortunas Trainer hatte gehofft, den Schwung und das Selbstbewusstsein vom ersten Heimsieg gegen Karlsruhe in dieses Pokalspiel mitnehmen zu können. Zwar versuchten die Fortunen sich ein wenig herauszureden, dass sie in der zweiten Hälfte doch noch genügend Chancen gehabt hätten. Aber eine einzige 100-Prozentige von Khaled Narey und ein Schuss auf die Latte von Kuba Piotrowski ist nicht allzu viel an Ausbeute in der Offensive. 

Fakt ist, die Hannoveraner wollten es offensichtlich an diesem Abend mehr. Das machten sie mit ihrer Körpersprache deutlich, auf die die Gäste an diesem Abend keine richtigen Antworten hatten. Und das nervt den Trainer genauso wie das eigentlich unnötige Ausscheiden. Fortuna hat außerdem mal wieder einen Fehler zu viel gemacht, die beiden Tore in der Schlussphase spielen in dieser Bewertung keine Rolle, weil die Preußer-Elf da bereits alles nach vorne geschmissen hatte.

Auch Ao Tanaka konnte nicht mit sich zufrieden sein. Foto: Wolff

Bitter ist gerade in solchen Spielen, dass die Führungsfiguren dann untertauchen. Adam Bodzek machte sein schlechtestes Saisonspiel, und auch von Marcel Sobottka war zu wenig zu sehen. Und da sich der Gegner auf die bislang so zuverlässige Stärke der Düsseldorfer, die schnellen Außenspieler, mit konsequenten Deckungsverhalten eingestellt hatten, musste zu viel durch die Mitte gespielt werden, wo es allerdings zu wenig Anspielstationen und kein Durchkommen gab.

Fortuna zeigte sich zu hilflos. Hannover hat es mit einfachen Mitteln geschafft, dem Gegner den Schneid abzukaufen. Und Preußer ist es auf der anderen Seite taktisch nicht gelungen, sich unberechenbar zu präsentieren. Die Platzherren wussten genau, was für eine Mannschaft auf sie zukommt und mit welchen Mittel sie agiert. Ein Team, das ausrechenbar ist und nicht über die gesamte Spielzeit mit allem, was sie hat, sich gegen das Ausscheiden wehrt, hat es nicht verdient in die dritte Pokalrunde einzuziehen. 

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