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Was treiben denn so die DEG Youngster?

Und um das herauszufinden, war der Weg an den Westbahnhof zu Essen wahrlich nicht weit.

Die vierte Reihe der Moskitos sprach in dieser Saison oftmals Düsseldorfer Dialekt und sorgte bisher für ordentlich Feuer auf dem Eis.

Torwart Leon Hümer (18), die Verteidiger Jannis Hüserich (19), Arthur Zaytsev (18) und Philipp Seidel (18), sowie die Stürmer David Lewandowski (16) und Lennard Gatz (19), allesamt vom rot-gelben Kooperationspartner aus der Landeshauptstadt.

Derzeit gibt es leider bei der ersten Mannschaft wirklich nicht viel zu lachen, es läuft – lapidar gesagt – mehr als bescheiden. Und doch gibt es Hoffnung für die Zukunft, wenn man den Blick zur Jugend riskiert, die „verliehen“ wurde und in einer anderen Liga auf dem Eis stehen.

Der sportliche Vergleich der Oberliga zur DEL hinkt natürlich massiv, aber es ist auch unbestritten, dass ein junger oberligatauglicher Crack eine Zukunft höherklassig hat. In der Oberliga Nord tummeln sich immerhin Spieler, die auch in der Vergangenheit weiter oben spielten und den jungen aufstrebenden Frischlingen nicht kampflos das Eis überlassen wollen.

Man riet mir – sowohl aus dem DEG-Umfeld, als auch von den Moskito-Kennern – unbedingt bei einem gewissen Lewandowski hinzuschauen. Ein klangvoller Name. Und David hat offensichtlich sein Können mit dem Puck und dem Schläger vom Vater Eduard in die Wiege gelegt bekommen.

Mit dabei bei den Mücken an diesem Abend von der DEG die Burschen #18 Lewandowski, #29 Seidel und #35 Hümer.

Dass das Spiel zufällig auch noch das absolute Spitzenspiel in der Oberliga Nord ist – Platz eins punktgleich die Scorpions aus der Wedemark vor den Mücken vom Westbahnhof – machte diesen Besuch nochmal eine Nuance attraktiver. Wir schlugen sich die drei Musketiere aus der Landeshauptstadt gegen das ausgebuffte Team aus Niedersachsen?

Leon Hümer an diesem Abend als Nummer eins zwischen den Pfosten und bereits zu Beginn des Drittels hellwach und mehrfach Retter in höchster Not. Aus dieser Bären-Ruhe des Goalies heraus spielte sich Essen dann nicht nur im ersten Drittel in einen Rausch und das Drei zu Null bis dahin, war völlig verdient. Bereits im letzten – siegreichen – Heimspiel gegen die Spinnentiere, glänzte er mit Ruhe, Reflexen und exzellenter Beherrschung seines Torraums, das setzte er an diesem Abend nahtlos fort.

Durch seine Schnelligkeit, Wendigkeit – trotz beinah 190 cm Körpergröße und über 80 Kilo Lebendgewicht – sowie seiner auffälligen Antizipationsfähigkeit, konnte auch Philipp Seidel immer wieder in der Defensive Akzente setzen. Kämpferisch eine klare Eins mit Sternchen. Selbst gegen einen Dylan Wruck oder Alan McPherson, keine Rückzieher gemacht und den Angreifern immer schön auf die Nerven gegangen. Noch fünf bis sechs Kilo mehr auf die Rippen und eine Saison älter ist er bestimmt ein Mann für das DEL-Team

Einzig Lewandowski – der eher unauffällig auf dem Eis unterwegs war – konnte sein Talent nicht zeigen. Zu selten blitzte da seine herausragende Technik auf und gegen die körperlich robuste Verteidigung der Wedemarker, kam er nicht zum Zuge (seinen Assist zum 8:1 will ich nicht unterschlagen und auch seinen robusten Auftritt in der ersten Sturmreihe, als der etatmäßige Stürmer Biezais im letzten Drittel ausfiel). Lassen wir aber mal schön die Kirche im Dorf: Er ist gerade einmal 16 Jahre alt und gegen das hoch ambitionierte Team der Haselbacher-Dynastie, gespickt mit Spielern, die schon höherklassig ihre Runden drehten, muss man (noch) nicht glänzen. Seine Zeit wird kommen und die DEG darf sich freuen, diesen Nachwuchs in ihren Reihen zu wissen.

Kleine Anekdote am Rande: Es gibt sie noch, ja wirklich. Die wir-gehen-in-der-Drittelpause-zum-Parkplatz-und-trinken-gemütlich-das-Kofferraum-Stauder-Fans. Großartig! Das ist Oldschool und passte zum launigen Abend dazu. Die Mücken haben die Scorpions mit 8:1 aus der Halle geschossen, die Stimmung unter den rund 2000 Zuschauern grandios und ich spreche eine klare Empfehlung aus für die Fans der DEG: Ein Besuch am Westbahnhof zu Essen lohnt sich. Schaut Euch mal an, was da für tolle Talente aus der Düsseldorfer Eishockey-Schmiede heranwachsen.

Euer Heiko Sauer

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