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Eine neue Zeit im CASTELLO

Spiel Nummer eins nach der Ära Flabb und somit auch Spiel eins mit dem neuen Coach Yapicier. Der Neue hinter der ART-Giants -Bande – mit viel Vorschusslorbeeren bedacht – coachte erstmals ein Liga-Spiel. Es ging gegen die Wundertüte Bremerhaven. Eines darf man schon mal feststellen: Es gibt jetzt – wenigstens ein halb verrücktes – HB-Männchen in der Coaching-Zone. Der neue Übungsleiter glänzte durch beinahe permanente Abwesenheit seiner engen Zone um den Stuhl herum. Könnte sein Sitzmobiliar sprechen, gäbe es ordentlich Mecker wegen Verschmähung seiner Polster. Sehr aktiv und immer in Bewegung, der Herr Andaç Yapicier, hat nicht nur mir gut gefallen, wie dem anerkennenden Nicken um mich herum zu entnehmen war.

Foto Kenny Beele

Interessant auch die Ansprache, nachdem das Heimteam einen Zwölf-Punkte-Vorsprung im zweiten Viertel verdaddelt hatte. Sehr ruhig, sehr konzentriert und die Führungsspieler, allen voran Craig Lecesne, sprachen – deutlich zu erkennen – direkt in den Mannschaftskreis hinein.

Dass natürlich noch lange nicht alles Gold war, was glänzte, wen wundert es? Und so ging er leider immer wieder dahin, der schöne Schwung des ersten Viertels. Die Nachlässigkeiten häuften sich, die Turnover standen bis Ende drittes Drittel hinein im krassen Missverhältnis, denn 20 (!) gegenüber sieben der Gäste sprachen eine deutliche Sprache.

Genau an dieser Schwäche heißt es zu arbeiten und das so schnell wie möglich. 16 Punkte im letzten Viertel geradebiegen, so recht mochte man nicht dran glauben, zumal die Bremerhavener, mit einer bis dahin fünfzigprozentigen Dreier-Quote, gleich mal doppelt so treffsicher unterwegs waren wie Düsseldorf. Dazu die deutlich stärkeren Eins-gegen-eins-Situationen aufseiten der Nordlichter, da ging es halt in der Not mal wie das heiße Messer durch die Butter, anders ausgedrückt: Die Defense der ART Giants hatte zu selten etwas gegen den Zug durch die Mitte zum Korb durch die Gäste auszurichten.

Zwei Minuten vor Ende keimte ein wenig die Hoffnung auf, als aus einer 17-Punkte-Führung der Gäste, urplötzlich nur noch sechs vor auf der Uhr standen.

Foto Kenny Beele

Eine Wende würde nur mit höchstem Risiko funktionieren können, das war Herren in Weiß, wie den Zuschauern im passabel gefüllten Rund klar, dazu braucht es dann aber Männer, welche die Nerven behalten und auch mal den Ball in die Reuse schummeln, vor Schönheit sterben, wäre eben auch nur sterben, nur schön. Braucht kein Mensch.

Das, was im dritten Drittel an Bürde auf den Buckel geschnallt wurde, war an dem Abend einfach zu groß. 75:86 lautete das Endergebnis. Schlussendlich für die Gäste – aufgrund der deutlich weniger gemachten persönlichen Fehler – verdient.

Zusammengefasst darf angemerkt werden, dass genug Leben im Team steckt. Kämpferisch darf man sich überhaupt nicht beklagen und die Fehler hier und da sind erkannt, die sind ja auch nicht neu. Es kommt noch sehr, sehr viel Arbeit auf den neuen Trainer zu, Daumen sind weiterhin gedrückt, denn aufgeben ist keine Option.

Euer Heiko Sauer

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