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Das gute Gefühl

Oftmals fällt mir unvermittelt eine Überschrift ein, die mich dann ratlos zurücklässt, weil ich daraus schwer nur einen halbwegs vernünftig lesbaren Text zusammenbekomme. “Das gute Gefühl” stellte sich beim Blick auf die Aufstellung der ART Giants erstmal nicht ein: Emil Marshall und Craig Lecesne in Straßenklamotten auf der Bank. Verletzt und krank, gerade die beiden Energiebolzen.

Münster mit genau so lautstarkem Anhang wie die Trikots recht hässlich waren, also ziemlich bemerkenswert. Munteres Spielchen hüben wie drüben und wenn der Gast auch die ersten 20 Minuten immer einem kleinen Vorsprung des Heimteams hinterher hechelte, so war es ein ziemlich stimmungsvolles und enges Derby. Höchst auffällig und gleichzeitig ungewohnt, dass die Turnover-Rate in der ersten Halbzeit bei den ART Giants sich endlich einmal im vernünftigen Rahmen bewegte. Der Coach schien an der Ballsicherheit mit den Jungs gearbeitet zu haben. Jetzt weiß ich auch endlich, wo ich Coach Yapicier Seitenlinien-Wuselei schon einmal gesehen habe, das war das klassische Wutschen und Wedeln, dazu meine ich das “Wingardium Liviosa” von seinen Lippen abgelesen zu haben. Wenn’s hilft ist’s erlaubt.

 

Das es ungemein hart umkämpft war, konnte man am Punktestand zu Beginn des letzten Viertels ablesen: 49:49. Das lag nicht unbedingt an dem mutwilligen Verweigern zählender Körbe, sondern definitiv an der rustikalen Defensive beider Teams. Wenn der Trainerwechsel daran schuld sein sollte, nur zu. Freunde der robusten Abwehrarbeit hatten ihre helle Freude an dem Derby.

Der letzte Spielabschnitt war dann mal wieder Nervensache, zu viel Hektik und Ungenauigkeiten auf Seiten der Düsseldorfer und Münster blieb in dieser Phase – fünf Minuten vor Ende der Partie – recht entspannt und effektiv. So liefen plötzlich die Hausherren den fehlenden Punkten hinterher.

Da war es wieder, das „gute Gefühl“ und es bewahrheitete sich wie so oft, dem immer zu trauen, kann in die Hose gehen. Von oben links sah es aus, als ob das Team fünf Minuten vor Ende in sich zusammen fiel, irgendjemand zog den Stecker und das war’s dann auch mit dem „guten Gefühl“.

Bedingungsloses Anfeuern in den letzten beiden Minuten reichte leider nur zur Ergebniskorrektur. Münster nahm mit dem 67:65 die Punkte mit, extrem schade, eigentlich völlig unnötig.

Jetzt kommen demnächst die Schwergewichte aus Gießen und Jena ins CASTELLO, ein Sieg im Derby wäre der Rückenwind gewesen.

Euer Heiko Sauer

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