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Umbruch? Ja – aber wie groß?

So könnte sich der DEG-Kader verändern

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Noch hat der Klub aus der Deutschen Eishockey Liga keine Personalentscheidungen bekanntgegeben. Also spekulieren wir mal ein bisschen. Aber Vorsicht: es ist wirklich nur Spekulation.

14 Verträge laufen aus, nach der vor dem abschließenden Saisonspiel gegen Frankfurt verkündeten Vertragsverlängerung mit Torjäger Brendan O’Donnell stehen elf Profis für die kommende Spielzeit unter Vertrag. Beim Blick auf den Kader der Düsseldorfer EG für 2024/25 gibt es viele offene Fragen. Noch hat der Klub aus der Deutschen Eishockey Liga keine Personalentscheidungen verkündet – auch bezüglich des Trainerteams nicht.

Dennoch wird hinter den Kulissen logischerweise fleißig gesprochen, verhandelt und entschieden. Und nicht auszuschließen ist, dass Sportdirektor Niki Mondt auch den einen oder anderen bestehenden Vertrag auflösen könnte, wenngleich das natürlich kein leichtes Prozedere ist. Bevor die DEG die ersten Informationen veröffentlicht, spekuliert D.SPORTS, wie sich der Kader der Rot-Gelben zur neuen Saison verändern könnte.

Torhüter
Henrik Haukeland ist bis 2030 an die DEG gebunden – so lange, wie kein anderer Spieler. In den vergangenen Tagen und Wochen, speziell nach dem 2:1 gegen Frankfurt zum Saisonabschluss, machte der Torhüter seinem Unmut über die Gesamtsituation und das sportlich verkorkste Jahr noch einmal Luft. Ob der Norweger derzeit unzufrieden ist, dass er gar das Weite suchen könnte, gilt aber als unwahrscheinlich. Haukeland ist als feste Säule und einer der besten Goalies der DEL fest eingeplant.

Sein Backup, Hendrik Hane, wird in der Zukunft zweifellos mehr Spiele bestreiten wollen, als die sieben in der nun beendeten Saison. Der 23-Jährige ist einer der 14 Profis, deren Vertrag ausläuft. Hane wird künftig mehr Einsätze haben wollen. Entweder in Düsseldorf, wo es aufgrund der prekären Tabellensituation zumindest nachvollziehbar war, dass die Trainer noch häufiger Haukeland spielen ließen, oder eben woanders. Die Chance, dass das Torhüter-Duo in dieser Form bestehen bleibt, ist da, aber nach aktuellem Stand auch nicht höher als 50 Prozent.

Verteidiger
Sinan Akdag, Torsten Ankert, Bernhard Ebner, Nicolas Geitner, Oliver Mebus und Moritz Wirth – gleich sechs Abwehrspieler mit deutschem Pass standen zuletzt im Team der DEG. Diese Zahl wird sich aller Voraussicht nach verringern, denn Mondt dürfte mit insgesamt drei ausländischen Verteidigern in die neue Saison gehen wollen. Alec McCrea hat noch ein weiteres Jahr Vertrag und die Chancen der Düsseldorfer auf eine weitere Zusammenarbeit mit Kyle Cumiskey dürften gut stehen. Dazu wird Mondt einen neuen Importspieler verpflichten.

Von den genannten deutschen Verteidigern haben Akdag, Ebner, Mebus und Wirth noch ein gültiges Arbeitspapier. Denkbar ist, dass mindestens einer aus diesem Quartett künftig nicht mehr für die DEG auflaufen wird. Gleichermaßen würde dies aber natürlich auch nicht bedeuten, dass Ankert und Geitner bleiben. Prognose: Mit McCrea, Cumiskey und einem neuen Import wird das Grundgerüst für die Defensive gebaut. Von den sechs Deutschen bleiben drei, wobei sich die Zusammensetzung hier in jede Richtung entwickeln kann. Insgesamt drei neue Abwehrspieler werden also kommen, davon ein ausländischer Profi.

Stürmer
Mit Haukeland zwischen den Pfosten und drei weiteren Kontingentstellen in der Defensive würde die DEG vier der insgesamt elf verfügbaren Ausländerlizenzen besetzt haben. Neun dürfen auf den Spielberichtsbogen und zuletzt ging Mondt mit acht Imports in die Saison. Daraus folgt, dass nicht allzu viele Lizenzen für Angreifer übrig bleiben. Brendan O’Donnell hat bereits verlängert und wäre in dieser Rechnung die Nummer fünf auf der Liste.

Foto: Kenny Beele

Aus dem Sextett um Phil Varone, Kenny Agostino, Adam Payerl, Kevin Clark, Kohen Olischefski und Victor Svensson wird demzufolge maximal die Hälfte bleiben – eher sogar nur zwei, denn Mondt wird nach dieser enttäuschenden Saison für das neue Jahr mindestens einen frischen Impuls setzen wollen und auch müssen. Zudem steht die DEG weiterhin mit Stephen MacAulay im Kontakt, der nach seinem ausgeheilten Kreuzbandriss nach Kassel ging, um dort wieder Spielpraxis sammeln zu können. Die Verträge aller sieben genannten Stürmer laufen aus. Wer also könnte bleiben?

Bei Agostino (Kosten), Clark (Effizienz) und Svensson (Verletzungsanfälligkeit) scheinen die Zeichen auf Abschied zu stehen. Auch eine Weiterbeschäftigung des nach dem Kreuzbandriss Phil Varones geholten Adam Payerl erscheint nicht allzu wahrscheinlich. Varone selbst war bis zu seinem Ausfall der beste Düsseldorfer Stürmer. Aufgrund seiner Verletzung dürfte der NHL-erfahrene Center nun günstiger zu haben sein. Die Frage ist nur: Geht die DEG das Risiko ein? Denn Heilungsprozesse können auch schon mal langsamer verlaufen. Bliebe noch Kohen Olischefski, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis eigentlich für eine Verlängerung sprechen würde.

Sollte Mondt tatsächlich nur mit acht Kontingentspielern in die neue Saison gehen, wäre neben O’Donnell nur Platz für drei weitere. Um frischen Wind reinzubringen, müsste die DEG zwei Neue holen. Prognose: Im Modell mit acht Ausländern zum Saisonstart bleibt neben O’Donnell nur Varone oder Olischefski oder MacAulay, im Modell mit neun Kontingentspielern sind es O’Donnell plus Varone und entweder Olischefski oder MacAulay sowie zwei externe Neue.

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