
Foto: Birgit Häfner
von Tobias Kemberg
Trotz einer starken Vorstellung im PSD BANK DOME stehen die Düsseldorfer Eishockeyprofis vor dem dritten Spiel der „Best-of-seven“-Serie gegen Ingolstadt bereits mächtig unter Druck. In einer unnötigen Hauptrolle befinden sich am Freitagabend die Unparteiischen.
Lange Zeit wollte der Puck einfach nicht rein. Trotz eines Schussverhältnisses von 34:19 und insbesondere im zweiten Drittel einer ganzen Reihe guter Chancen unterlag die Düsseldorfer EG dem ERC Ingolstadt im zweiten Play-off-Viertelfinalspiel mit 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) und fährt mit der großen Hypothek eines 0:2-Rückstandes in der „Best-of-seven“-Serie zum dritten Spiel am Sonntagnachmittag zurück nach Bayern.
Die DEG, die wie schon am Mittwoch im ersten Duell auf den angeschlagenen Victor Svensson verzichten musste, schien die mehr als 81 Spielminuten gut aus den Beinen geschüttelt zu haben. Gleiches galt aber ebenso für die Ingolstädter und so entwickelte sich ein munteres, schnelles und ausgeglichenes erstes Drittel. Der entscheidende Unterschied war das 1:0 für den ERC durch Leon Hüttl (12.).
Harpers Tor mit dem Schlittschuh zählt nicht
Zur zweiten Pause hätte es eigentlich 1:1 stehen müssen – tat es aber nicht, obwohl die DEG nun deutlich überlegen war und sich eine Vielzahl guter Chancen herausspielte. Doch weder im ersten Überzahlspiel des Abends, in dem die Rot-Gelben extremen Druck ausübten, noch beim vermeintlichen Treffer von Stephen Harper, der wegen einer aktiven Kickbewegung mit dem Schlittschuh nicht anerkannt wurde, glückte den Düsseldorfern der längst verdiente Treffer.

Wenige Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels traf Tobi Eder den Pfosten. Es war bereits der zweite Alu-Treffer für die Mannschaft von Trainer Roger Hansson. So ging es mit dem 0:1 in den dritten Spielabschnitt, in dem Ingolstadt erst einmal deutlich weniger zuließ.
MacAulay schweigt zur entscheidenden Szene
Die entscheidende Sequenz des Spiels ereignete sich zwischen der 51. und 53. Minute. Als die DEG bereits in Überzahl agierte, bekam Stephen MacAulay einen heftigen Stockschlag in die Kniekehle, den die ganz schwachen Schiedsrichter Roman Gofman und Sirko Hunnius nicht ahndeten. Dafür wanderte nur Sekunden später Eder auf Seiten der Düsseldorfer für eine Nichtigkeit auf die Strafbank.
Spätestens jetzt hatten die Unparteiischen entscheidenden Einfluss genommen, denn in der dadurch entstandenen Vier-gegen-vier-Phase traf Daniel Pietta (53.) zum vorentscheidenden 2:0 für den Tabellenzweiten der Hauptrunde. Die tapfere DEG steckte trotzdem nicht auf und machte die Geschichte durch den Anschlusstreffer von Alexander Ehl (57.) noch mal spannend.
Eine Minute später hatte MacAulay plötzlich das 2:2 auf dem Schläger, verpasste aber den nach einer beherzten Vorstellung seiner Mannschaft eigentlich hochverdienten Ausgleich. Justin Feser (60.) setzte mit einem Empty-Net-Goal den Schlusspunkt unter ein Eishockeyspiel, von dem ein fader Beigeschmack blieb. „Gerade stinkt das natürlich gewaltig. Aber wir werden weiterkämpfen“, versprach MacAulay und erklärte in Bezug auf das nicht bestrafte Foul an ihn: „Dazu sage ich lieber nichts, sonst bekomme ich deswegen noch Probleme.“
Statistik: Düsseldorfer EG – ERC Ingolstadt 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea – Heinzinger; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Junemann, Eder, Ehl – Schiemenz, Barta, Harper – Eham, Blank, Borzecki
Schiedsrichter: Gofman/Hunnius
Tore: 0:1 (11:33) Hüttl (Feser, Friedrich), 0:2 (52:17) Pietta (Hüttl, Bodie), 1:2 (56:18) Ehl (Blank, Järvinen), 1:3 (59:26) Feser (5-6)
Zuschauer: 9839
Strafminuten: 4:6
Torschüsse: 32:19
Play-off-Serie: 0:2
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