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TUSA 06: Aufstieg winkt immer noch

Frauenteam muss aber auf Patzer der Konkurrenz hoffen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Vollkommen unmöglich ist der Coup nicht, worauf die Fußball-Frauen von der DJK TUSA 06 an diesem Sonntag noch hoffen. Das derzeit bestplatzierte Fußball-Team im Bereich des Düsseldorfer Frauenfußballs kann an diesem Wochenende den Sprung von der Niederrheinliga in die Fußball-Regionalliga schaffen. Das heißt, die TUSA hätte nach der Fortuna in Düsseldorf dann weiterhin die klassenhöchste Mannschaft im Fußball. Aber auch bei einem Verbleib in der derzeitigen Liga hätte man den Männerfußball der Amateure in dieser Stadt – dann aber gemeinsam mit dem CfR Links und dem TV Urdenbach – abgehängt. Denn nach der Fortuna spielen beim angeblich starken Geschlecht in Düsseldorf nur Mannschaften in der Landesliga, alle anderen noch weiter darunter.

Stefan Wiedon hadert noch ein wenig mit dem Spiel des vergangenen Wochenendes, als die TUSA im Lokalderby auf den CfR Links traf und sich mit einem torlosen Unentschieden zufriedengeben musste. Die gute Ausgangsposition war dahin, weil die Effizienz vor dem gegnerischen Tor nicht ganz gepasst hatte, obwohl in der letzten Phase des Spiels alles nach vorne geworfen worden war. Auch die Unparteiischen hatten aus Sicht der TUSA nicht unbedingt das glücklichste Händchen, als ein Tor zurückgenommen worden war, das eigentlich den Siegtreffer bedeutet hätte. „Aber wir machen das nur an unserer Leistung fest“, sagt der Trainer und will keine Ausreden dieser Art akzeptieren.

Die Frauen der TUSA sind technisch sehr gut ausgebildet. Foto: Kenny Beele

Die Ausgangslage hat sich so verschlechtert. Walbeck hat zwei Punkte Vorsprung und die bessere Tordifferenz, und Borussia Mönchengladbach II liegt einen Punkt vor den Düsseldorferinnen. Allerdings könnte der CfR Links im Spiel gegen die Zwote der Borussia wichtige Dienste für die TUSA leisten, während Walbeck beim Tabellenvierten in Moers antreten muss. „Wir werden also am Sonntag noch einmal alles versuchen“, verspricht Wiedon vor dem Spiel gegen Mülheim-Heißen. „Es wäre fatal, wenn wir uns hängen lassen, und die Konkurrenz würde patzen.“

Erfolg auch für die zweite Frauen-Mannschaft der TUSA

Nach dem Spiel wird ohnehin gefeiert. Obwohl das Kreis-Pokalfinale gegen den TSV Urdenbach am Donnerstag noch ansteht, wird auf eine gute Saison angestoßen und vielleicht dann doch noch auf den Aufstieg. Deshalb soll auf jeden Fall die Liga mit einem Sieg abgeschlossen werden, um sich auch die theoretischen Chancen zu erhalten. Falls es nicht klappt, sei es schade, aber keine Katastrophe. „Wir waren vergangenes Jahr Vierter und wollten uns steigern“, sagt Wiedon, der die Arbeit des Vereins insgesamt lobt und Marcus Italiani hervorhebt, der in der Jugend einen hervorragenden Job mache. Und die zweite Frauen-Mannschaft steigt zudem in die Bezirksliga auf. 

Stefan Wiedon zeigt die einstudierten Spielzüge noch einmal auf der Taktiktafel. Foto: Beele

Ein einfaches Unternehmen wird die Regionalliga für keinen Aufsteiger werden. So steigt diesmal der Vorjahresmeister der Niederrheinliga, TV Mönchengladbach, mit gerade mal zehn erzielten Punkten direkt wieder in die Niederrheinliga ab. „Die Strukturen müssen passen“, sagt Wiedon, wähnt seinen Klub auf einem guten Weg, aber dort noch nicht am Ziel. Der Sprung sei riesig, weil man es dort mit Profiklubs zu tun hat – wie Arminia Bielefeld, VfL Bochum, Tabellenführer Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen.

TUSAs Frauen bringen die Leistungsbreitschaft mit in das Projekt ein

„Wir würden den Aufstieg annehmen, haben die Lizenz beantragt und ohne Auflagen erhalten“, berichtet der TuSA-Trainer. Das heißt für die Spielerinnen, dass sie einen höheren Aufwand für ihren Sport betreiben müssten, wenn sie halbwegs mithalten wollen. Die Intensität auch für den Kopf wird deutlich höher. „Die Frauen wollen Leistung bringen, bekommen kein Geld dafür, aber sie haben eine hohe Bereitschaft, viel zu investieren.“ Wenn man gut arbeitet, sei man auch irgendwann dran, und dann passt es auch. Davon ist Stefan Wiedon fest überzeugt.

„Aber man muss die Kirche im Dorf lassen und nicht überheblich werden“, sagt der TUSA-Trainer.  „Und wenn es diesmal nicht nach oben geht, sind wir zwar traurig, werden aber am 16. Juli, am ersten Trainingstag, einen neuen Anlauf nehmen.“ Denn die Sponsoren wie die Gauselmann-Gruppe sind offensichtlich mit der Leistung und dem Auftritt der TUSA zufrieden. Ohnehin ist die TUSA 06 neben der Fortuna und den beiden anderen Niederrheinligisten der Frauen ein Fußball-Aushängeschild für die Stadt. Bei den Frauen sogar die Nummer 1.

So möchten die Düsseldorferinnen am Sonntag auch jubeln. Foto: Kenny Beele

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