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Top-Leistung trotz Erkältung: Radschläger Münstermann überzeugt bei der kleinen Friedensfahrt

Rene Otterbein

Per C. Münstermann
Per C. Münstermann

Auf der einen Seite lief es gut für die SG Radschläger bei der mit 119 Rennfahrern aus neun Nationen gut besetzten 41. Junioren-Etappenfahrt in Cottbus. Auf der anderen Seite lief es aber nicht so gut bei der auch kleine Friedensfahrt genannten U19-Radsportveranstaltung. Die eine Seite ist Platz 18 von Per Christian Münstermann mit gerade mal 45 Sekunden Rückstand auf den Sieger, insgesamt Platz sechs in der Sonderwertung für den Jahrgang 1999. Damit ist der Radschläger viertbester Deutscher des jüngeren U19-Jahrgangs. Es wäre aber mehr drin gewesen, wenn Münstermann topfit in die vier Etappen hätte gehen können. Bis einen Tag vor dem ersten Start war nicht klar, ob ich überhaupt dabei bin. Ich war erkältet, hatte Schnupfen und musste ständig husten, erläutert Münstermann. Dann habe ich mich aber mit meinem Heimtrainer und dem Trainer des NRW-Radsportverbands dazu entschlossen, die Etappenfahrt mit der NRW-Juniorenauswahl in Angriff zu nehmen, aber nicht voll zu fahren. Das ist die andere Seite der Geschichte.

 

Selbst mit 80, maximal 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit gehörte der Düsseldorfer zu den prägenden Athleten der Cottbuser Etappenfahrt. Münstermann war mit seinen Radschläger-Kameraden Deike und René Otterbein ins NRW-U19-Auswahlteam berufen worden und die drei sollten nach Wünschen des NRW-Trainers die erste Etappe (77,2 km) abschießen. Deike ist ein exzellenter Sprinter und sollte bei der Massenankunft von Münstermann in Position gefahren werden. Nach den ersten drei Kilometern war direkt eine vierköpfige Spitzengruppe weggefahren, die teilweisen eineinhalb Minuten Vorsprung hatte, berichtet Münstermann. Doch das Feld konnte alle wieder stellen und uns NRW-Fahrern war klar, das ist die Chance. sich vorne zu platzieren und unseren Sprintzug vorzubereiten. Das aber funktionierte nicht ganz, denn Constantin Tenbrock und Jon Knolle stürzten auf den letzten drei Kilometern, so dass der NRW-Sprintzug nur noch aus Münstermann und Deike bestand. Der Plan war, dass ich bis zur letzten Kilometermarke am Sachsen-Zug bleibe und Robert bis zu den letzten 150 Metern anfahre, so Münstermann. Das klappte aber auch nicht, weil der Sachsen-Zug auseinanderfiel, sich dadurch die beiden Radschläger aus den Augen verloren und jeder auf sich alleine gestellt war. Das Ergebnis: Münstermann Achter, Deike Neunter.

 

Auf der zweiten Etappe, ein Zeitfahren über 11 Kilometer, nahm sich Münstermann ganz bewusst zurück. Die ausgegebenen 80 Prozent-Grenze war Gesetz. Ich will nächste Woche beim Lehrgang des Bundes Deutscher Radfahrer gesund sein, das ist für mich enorm wichtig erläutert der Radschläger. So startete er locker ins Rennen, ohne sich zu verausgaben. Doch trotz der ruhigen Fahrt überholte er den zuvor Gestarteten und fuhr sich in Sichtweite des nächsten. Am Ende sprang Platz 18. heraus Das war überraschend, weil ich dachte, dass ich mit 80 Prozent Leistung so um Position 50 platziert wäre, so Münstermann.
Nachmittags wurde bereits Etappe drei, 60 Kilometer auf einem kleinen Rundkurs gestartet. Das bedeutete 40 Runden mussten gefahren werden. Das war sehr anstrengend, weil man immer abbremsen und wieder neu antreten musste. Und die Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde hat es nicht leichter gemacht, verrät der Radschläger. Weil sich niemand bei diesem hohen Tempo absetzen konnte, lief es auf einen Massensprint hinaus. Diesmal sollte Münstermann den Spurt für Johannes Hodapp anziehen. In einem hektischen Massenspurt kamen Hodapp auf Rang sieben, Münstermann wurde erneut Achter.

 

Auf der 123 Kilometer langen Schlussetappe wurde es chaotisch. Viele Stürze auf der nassen und damit glitschigen Fahrbahn sorgten für jede Menge Aufregung und immer wieder neue Positionen. Münstermann alleine hatte viermal unliebsamen Kontakt mit dem Asphalt und musste einmal das Rad tauschen, da im eine Däne ins Vorderrad gefahren war. So musste der Radschläger viermal wieder ans Feld ranfahren, was jede Menge Kraft aus den Beinen zog. Doch es war noch genug Saft drin, um den Sprint für seinen NRW-Mannschaftskameraden Hodapp anzuziehen. Der holte sich den Tagessieg, Münstermann rollte als Fünfter über die Ziellinie. Sein bestes Tagesergebnis mit Platz 20 erzielte Nils Goeke (Radschläger/RSV Unna), der in Cottbus im Trikot des Sportforums Büttgen antrat. Da ich viermal ans Feld ranfahren musste und zudem einen Defekt am Rad hatte, bin ich sehr zufrieden, dass die Kraft am Ende noch für den Sprint gereicht hat und, dass das Team Rose NRW die Schlussetappe gewonnen hat, freut sich Münstermann. Jetzt geht es für ihn zum BDR-Lehrgang nach Frankfurt/Oder.

 

(TH)

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