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Schnelligkeit, Kraft und Koordination

Karate: Sport der Vielseitigkeit - und Teil der FINALS

Foto: imago/PanomariC

von Tobias Kemberg

Lukas Grimm freut sich auf die FINALS. Wenn seine Sportart im Juli beim Multisport-Event der Region Rhein-Ruhr im CASTELLO Düsseldorf im Mittelpunkt steht, hofft der 26-Jährige, dass viele Menschen ihre Begeisterung für Karate entdecken.

Warum sein Sport lange mit einem eher schlechten Ruf zu kämpfen hatte, kann Lukas Grimm nicht genau erklären. Aber der Karateka freut sich sehr darüber, dass Karate im Juli Teil der FINALS 2023 Rhein-Ruhr sein wird. „Das wird helfen, das Image unserer Sportart aufzupolieren. Karate ist nämlich ein Sport für jeden. Und hoffentlich werden viele Zuschauer in Düsseldorf dabei sein und erkennen, welche Faszination von Karate ausgeht“, sagt der 26-Jährige.

Lukas Grimm selbst begann im frühen Grundschulalter mit seinem Sport. Der Verein in seiner Heimat hatte schon das eine oder andere Talent entwickelt und so schickten ihn seine Eltern zum Karate. „Es ist eine gute Sportart, um das eigene Selbstvertrauen zu steigern. Ich habe schnell Spaß daran gefunden und nach drei oder vier Jahren mit Wettkämpfen begonnen. Und die machen für mich den besonderen Reiz aus. Generell schätze ich die Vielseitigkeit beim Karate. Schnelligkeit, Kraft und Koordination – alles ist wichtig“, erklärt Grimm. „Und natürlich ein großes Maß an Disziplin.“

Seit 2012 zählt er zum Bundeskader und seit 2019 gehört Grimm, der für den SV Unsu Mömlingen kämpft, zur Sportfördergruppe der bayrischen Polizei und findet so entsprechend viel Zeit für seinen Sport und die Ausbildung zum Polizisten. Ab und zu hilft er sogar mal als Trainer aus, aber der Fokus von Lukas Grimm liegt klar auf der eigenen Karriere. Und die führt ihn im Sommer nach Düsseldorf zu den FINALS.

Foto: lukasgrimm.de

Olympische Spiele 2028?

„Ich freue mich riesig auf die Wettkämpfe und dass Karate eine große Bühne bekommt. Die Anspannung wird mit Sicherheit noch mal ganz anders sein, wenn viele Menschen in der Halle dabei sind und auf uns schauen“, glaubt Grimm. Der amtierende Deutsche Meister hat aber nicht nur die FINALS im Blick. „Am Ende des Jahres findet in Budapest die WM statt. Da wäre ich natürlich gerne dabei, um mich für die nächsten Jahre entsprechend etablieren zu können.“

Mit den nächsten Jahren meint Lukas Grimm auch ganz klar 2028. Dann könnte Karate wieder olympisch sein, nachdem es in Tokio vor zwei Jahren zu den Sportarten im Testprogramm zählte, für Paris 2024 aber nicht ins Programm genommen wurde. „In den USA ist Karate sehr im Kommen. Und für Los Angeles 2028, wenn Karate dann wieder im Programm sein sollte, wäre ich bestimmt noch nicht zu alt“, sagt Grimm.

Der verschiedenen Stile

Grundsätzlich gibt es beim Karate zwei unterschiedliche Disziplinen: die stilisierte Form (Kata) und den Zweikampf (Kumite). Darunter unterscheidet die japanische Kampfkunst vier Stilrichtungen: Goju-Ryu, Shotokan, Shito-Ryu und Wado-Ryu. „Durch den Wettkampf lernt man quasi alle Stilrichtungen und kann sich aus allen das abschauen, was man persönlich am besten gebrauchen kann“, erklärt Lukas Grimm.

Er selbst konzentriert sich inzwischen voll auf Kata und die Stilrichtungen Goju-Ryu und Shito-Ryu. Ersteres enthält viele Elemente aus dem chinesischen Boxen. Dabei werden Verteidigungs-, Angriffs- und Meidbewegungen mit allen Teilen des Körpers verbunden und mit Fuß- und Körperbewegungen in defensiven und offensiven Manövern im unbewaffneten Kampf eingesetzt. Beim Shito-Ryu, der sich wiederum aus Shorin- und Shorei-Ryu zusammensetzt, werden viele Einflüsse in einem Stil zusammengeführt. Er gilt als ebenso explosiver wie geschmeidiger Stil des Karate.

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