D.SPORTS

Home of Sports

Oruz: Wir sind weiter erfolgshungrig

DHC-Damen müssen aber beide Spiele gegen den UHC gewinnen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Der Deutsche Hockey-Meister der Damen steht unter Druck. Im Viertelfinal-Play-off ging das erste Spiel beim UHC Hamburg nach Penaltyschießen verloren. Wegen der besseren Vorrunden-Platzierung hat der Düsseldorfer HC nun die Möglichkeit, in zwei Spielen vor eigenem Publikum das Blatt zu wenden und ins Final Four einzuziehen, das am 3. und 4. Juni auf der Anlage des Mannheimer HC stattfinden wird. Doch eine leichte Aufgabe wird das für das Team von Nico Sussenburger an diesem Wochenende nicht werden.

Warum es in dieser Saison nicht ganz so unbeschwert und leicht für das zuletzt erfolgsverwöhnte Team vom Düsseldorfer Seestern läuft, wissen Trainer und Spielerinnen auch nicht so ganz genau. „Hätte ich eine Antwort und ein Rezept gegen die aktuellen Probleme, wären wir nicht in der Situation“, sagt die DHC-Mannschaftsführerin Selin Oruz. „Aber nach den ganzen Jahren, in denen sehr viel für uns gelaufen ist und wir oft genug Spielglück hatten, ist es in einer Entwicklung einer so jungen Mannschaft auch normal, dass es mal eine Phase gibt, in der es nicht ganz so funktioniert.“ Teilweise sei gut und dominant agiert worden, nur die Ergebnisse hatten sich mangels Effektivität dabei nicht eingestellt.

Selin Oruz geht positiv und voller Vorfreude in die entscheidenden Viertelfinal-Spiele gegen den UHC Hamburg. Foto: Beele

Oft genug war es den Damen des DHC in der Vergangenheit gelungen, auch in Spielen ohne Topform und Super-Leistungen, die richtigen Ergebnisse zu erzielen. „Doch das soll nicht heißen, dass sich bei uns alles in die falsche Richtung entwickelt“, sagt Oruz. „Ich glaube an das Team und unsere Entwicklung.“ Denn man könne nicht sagen, dass die Mannschaft nur schlechte Spiele abgeliefert habe. „Nur die Ergebnisse haben eben nicht so gestimmt.“ Das soll nun im zweiten Spiel am Samstag gegen den UHC und auch im dritten, dann hoffentlich entscheidenden Spiel im Viertelfinal-Duell einen Tag später wieder anders aussehen.

Daher geht die Nationalspielerin wie ihre Mitspielerinnen auch mit einem guten Gefühl ins Wochenende. Die Mannschaft werde alles geben und versuchen, den Heimvorteil zweimal zu nutzen. „Ich bin auch stolz auf meine Mannschaft, wie gut wir in der Trainingswoche mit der bitteren Niederlage nach Penaltyschießen am vergangenen Wochenende umgegangen sind“, sagt die 26-Jährige und spielt damit auch auf den besonderen Teamspirit beim DHC an. Deshalb freuen sich die DHC-Damen auch auf dieses erste K.o.-Spiel, weil es die Mannschaft fordern wird. Nach einem Erfolg wolle man dann Stepp für Stepp wieder diese Souveränität erreichen, der die Mannschaft so auszeichnet. Der Fokus ist jetzt aber nur auf dieses erste Spiel auf der eigenen Anlage ausgerichtet. 

Die Mannschaft ist noch ein Stück zusammengerückt. Foto: Kenny Beele

Einen Vergleich zu den augenblicklich auf hohem Niveau spielenden Klubs RW Köln und Mannheimer HC interessieren Selin Oruz derzeit überhaupt nicht, weil der DHC in dieser Saisonphase nur auf sich selbst schauen müsse. „Wir sollten uns auf uns und unsere Entwicklung konzentrieren“, sagt sie. „Bei den hohen Ansprüchen, die man jetzt an uns stellt, darf man nicht vergessen, dass wir unfassbar erfolgreich in den vergangenen Jahren waren.“ Daher sei es nicht selbstverständlich, nur von Erfolg zu Erfolg zu eilen. Da wäre dann auch mal Demut angebracht, wie es Selin Oruz ausdrückt. Nur mit harter Arbeit und absolutem Vertrauen in die Trainer Nico Sussenburger und Mark Spieker sei man so weit gekommen, und daran müsse man auch wieder anknüpfen.

Die Entwicklung der eigenen Mannschaft bereitet der Nationalspielerin keine Sorge. Die Stimmung ist trotz der zuletzt nicht so erfolgreichen Wochen sehr gut, und Oruz ist sicher, dass es beim DHC keine Abwärtsentwicklung geben werde. „Düsseldorf kann sich freuen, was von uns noch kommen wird, weil wir auch weiterhin erfolgshungrig sind“, erklärt die DHC-Kapitänin. „Wir wollen immer gewinnen und immer gerne Meister werden. Aber das ist kein Selbstläufer.“ Es sei falsch, am Erfolgsweg zu zweifeln, weil die Mannschaft auch sehr erwachsen mit der Situation umgegangen sei. Und die Rückendeckung durch den Verein und die Unterstützer ist nicht kleiner geworden, weil das Vertrauen unverändert vorhanden sei. „Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Spiele und die kommende Saison“, sagt Selin Oruz.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter