D.SPORTS

Home of Sports

Schaunig: Ich bin heiß auf diese EM

Zweiter Hallen-EM-Titel wäre für die DHC-Spielerin ein Traum

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

An diesem Donnerstag, 8. Februar, starten die Hallen-Danas in die Hockey-Europameisterschaften in Berlin. Bei den kontinentalen Meisterschaften sind auch drei Spielerinnen des Düsseldorfer HC zum Budenzauber dabei – Elisa Gräve, Pia Lhotak sowie Maike Schaunig. Das Ziel als Titelverteidiger kann eigentlich nur der erneute Triumph sein, auch weil das deutschen Damen-Team als Favorit in dieses Turnier geht, bei dem die Niederländerinnen fehlen werden. Wir sprachen mit Maike Schaunig vom Team Düsseldorf nicht nur über die Gegner der bunt zusammengewürfelten Mannschaft, sondern auch über die Stimmung und das eindeutige Ziel der Trainer Dominic Giskes und Markus Weise.

Hallo Maike, wie geht es Dir und wie ist die Stimmung einen Tag vor Beginn der Europameisterschaft?
Maike Schaunig: Mir geht es gut, auch wenn die Trainingseinheiten der vergangenen Tage richtig knackig waren. Aber wir wollen ja bestens vorbereitet ins Turnier starten. Ich freue mich sehr auf diese EM und bin auf jeden Fall hochmotiviert.

War es letztlich eine Überraschung für Dich, dass Du nominiert wurdest, obwohl sich das Olympiateam der deutschen Damen komplett auf das Feld konzentriert und in dieser Saison nicht in der Halle spielt?
Schaunig: Ja ein wenig, aber es ist schon eine Ehre dabei zu sein. Mitte des vergangenen Jahres hatte das noch etwas anders ausgesehen. Als aber klar war, dass die Olympischen Spiele in Paris von mir nicht mehr erreicht werden können, fiel der Blick auf die Heim-EM und ich habe mich schon mit Dome (Anm. der Red. Dominic Giskes) unterhalten. So war ich schon froh, in der Longlist notiert zu sein und dann vor dem Hintergrund, dass ich bereits zwei Europameisterschaften gespielt und eine gewonnen habe, war nach der Nominierung die Freude groß, mit dieser coolen Truppe und vor heimischem Publikum spielen zu dürfen. Für alle, die dabei sind, ist es eine Bestätigung, eine gute Bundesliga-Saison gespielt zu haben. Trainer und alle Spielerinnen tragen ihre Qualitäten zum erhofften Erfolg bei.

Die Vizemeisterschaft des DHC hat doch sicherlich auch geholfen…
Schaunig: Das stimmt auf jeden Fall, auch wenn wir uns die Titelverteidigung erhofft hatten. Aber es war eine gelungene Hallensaison für uns als Team.

Was bedeutet es, diese EM vor heimischem Publikum spielen zu können?
Schaunig: Das ist schon eine tolle Sache. Die letzte EM in Hamburg hat schon gezeigt, welch große Begeisterung unsere Fans beim Hallenhockey zeigen. Ich hoffe, dass es in Berlin ähnlich abgehen wird, nachdem das Wochenende bereits ausverkauft ist. Diese Unterstützung der Crowd hilft uns schon, weil wir auch noch nicht so ganz genau wissen, wie wir harmonieren werden. Das Interesse der Öffentlichkeit ist jedenfalls groß und diese Aufmerksamkeit genießen zu dürfen, ist ein positives Feeling. Wir fiebern dem Start schon sehr entgegen.

Maike Schaunig fiebert der Heim-EM entgegen. Foto: Kenny Beele

…sicherlich für Dich als Führungsspielerin?
Schaunig: …mit Elli (Gräve) und Teresa Martin Pelegrina (Harvestehude) zähle ich zu den erfahreneren Spielerinnen im Team. Klar, in der Hinsicht tragen wir auch mit Fenja Poppe als Mannschaftsführerin das Team, das sich sehr gut zusammengefunden hat.

Wie wichtig ist, dass der Hallen-Bundestrainer Dominic Giskes und die drei Spielerinnen des DHC eine Art Grundgerüst des Nationalteams bilden?
Schaunig: Ich finde es cool, dass der DHC sehr gut vertreten ist und zeigt, dass wir als Verein gute Arbeit leisten. Und Dome hat natürlich auch einen guten Blick auf uns, sagt aber, dass wir uns durch unsere Leistungen qualifiziert haben. Es ist natürlich auch schön, einen Trainer zu haben, den man kennt, einschätzen kann und er offen mit uns kommuniziert.

Wie schätzt Du denn die Konkurrenz ein?
Schaunig: Also ich muss sagen, ich habe Spanien und die Türkei, unsere ersten Gruppengegner, noch nie in der Halle spielen sehen. Wir müssen ohnehin mehr auf uns schauen und unser Spiel durchziehen. Dann wird man sehen, in welche Richtung die Partien laufen werden. Tschechien, Belgien, Österreich und die Ukraine sind da schon zu beachten. Das werden unangenehme Spiele und die haben schon etwas am Stock, was man auch bei den letzten großen Veranstaltungen sehen konnte. Es ist auf keinen Fall mehr ein Durchmarsch zu erwarten.

Es gibt Diskussionen um den Belag, wie kommt das?
Schaunig: Der Belag ist so ähnlich wie ein Parkettboden. Der Ball ist schon einen Tick schneller als in den normalen Hockeyhallen, und bleibt dann nach einer hohen Abwehr von der Torhüterin auch nicht direkt liegen, sondern bounzt weiter. Harte Bälle ins Brett gehen da auch gerne mal hoch. Mal sehen, wie die Schiedsrichter das Ganze handhaben. Aber größere Probleme sind da nicht zu erwarten.

Wenn ich ganz provokant frage, warum ist es für Euch klar, dass Ihr den Titel holt? Was antwortest Du darauf?
Schaunig (lacht): Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Weil wir als Team sehr gut harmonieren werden und auch positive sowie negative Situationen in den Griff bekommen werden. Zudem werden wir sehr gut durch das Turnier kommen, weil wir mit dem Staff alles sofort und klar ansprechen, um eventuell aufkommende Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Jeder steht hier für jeden ein. Wir werden das Ganze auf und neben dem Platz richtig durchziehen.

Maike Schaunig in Aktion. Foto: Kenny Beele

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter