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Saisoneröffnung im CASTELLO

Nach zwei (siegreich gestalteten) Auswärtsspielen anlässlich der Saison-Vorbereitung, hieß es am 1. September: Es wurde in der eigenen Küche gebrutzelt, sozusagen daheim gekocht und serviert. Mannschaftspräsentation und Pre-Season-Game gegen den Liga-Konkurrenten aus Paderborn. Mein Ansatz, die weiteren Zutaten des Hauptgerichts zu begutachten und auf Schmackhaftigkeit zu prüfen. Soll nichts anderes heißen, auf weitere Spieler der ART Giants einen scharfen Blick zu werfen und zu beurteilen, ob die fremdländischen Gewürze ins Flabb’sche Menü passen.

Bereits in Leverkusen aufgefallen und für sehr interessant befunden: Paul Giese und Daniel Norl. Die einzigen Neuverpflichtungen aus der Pro A der vergangenen Saison, die aus der gleichen Liga an den Rhein kamen. Giese‘s Paul eröffnete mit einem schicken Dreier, eines Shooting Guards würdig. Es schwingt immer die Hoffnung mit, dass vielleicht er die „Dreier-Schützen-Lücke“ schließen kann, die Andrej Mikutis und Booker Coplin durch dauerhafte Abwesenheit rissen. Und weil mein Blick auf Paul und Daniel gerichtet waren, netzte Daniel Norl prompt auch aus der Distanz ein. Sollten beide Cracks etwa auf Anhieb die beiden Publikumslieblinge in spielerische Vergessenheit geraten lassen? Auf der linken Seite rührten die #11 und die #13 jedenfalls mächtig in der Suppe. Da bekam ich ordentlich Appetit.

Foto: Kenny Beele

Erstmals tauchte auch der lange Wikinger im Team auf und da merkte man sofort, dass „den långa killen“ Lecesne schon länger mit viel internationaler Erfahrung dem dicken Roten hinterherjagte, eine sehr gute Qualität auch im 1:1. Er führte eine scharfe Klinge, da hatten die Männer in paprikarot definitiv nichts zu kichern.

Über die Qualität eines C.J. Anderson noch großartige Worte zu verlieren, wäre Eulen nach Athen zu tragen, oder der vergebliche Versuch, einer italienischen Mama das Rezept ihrer Pasta-Soße zu entlocken. Er kann es einfach und nach dem Radau etlicher jugendlichen Groupies zu urteilen, wurde der neue Liebling der ART Giants-Nation gekürt, und das zurecht. Ein wahrer Chef de Cuisine.

Foto: Kenny Beele

Und dann ist es soweit, ich krieche zu Kreuze und bitte um Absolution. Ich war ein Kritiker und Nörgler, wenn es um die Leistung eines Alex Möller ging. Bis kurz vor Ende der vergangenen Saison trieb mich unser Center immer wieder mal in den Wahnsinn und er ist Mitschuld, dass aus meiner einst schwarzen Hauptmähne, das grau – fast weiss – arthrosegeschüttelter Gesichtsältester wurde. Es deutete sich zart zu Ende der vergangenen Saison bereits an und potenzierte sich in den beiden Vorbereitungsspielen, in denen ich zusah, um ein Vielfaches: Alex zeigt endlich mal, dass er seinen Körper einsetzen kann und seine Gegner unter den Körben mit Luftknappheit zu kämpfen haben, weil er rustikal dazwischenfunkt und fischt, was es zu fischen gibt. Respekt Alex, gut so und weiter punkten ist auch erlaubt.

Das es recht deutlich gegen die Gartenzaun24 Baskets Paderborn wurde, lag sicher am kompakten Auftreten der Flabb-Schützlinge, als auch an der gar nicht guten Vorstellung der Ostwestfalen. Das 96:63 spricht eine deutliche, als auch verdiente Sprache. Das Menü – kreiert von den ART Giants – war schon beinah jeden Cent wert und lässt dem Fan für die kommenden Auftritte das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Euer Heiko Sauer

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