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Panther zurück zu den Wurzeln

Football: Aufstieg soll dieses Jahr nicht obenan stehen

Jamaal Harris - Foto: Panther/Ionas pics

von Norbert Krings

Für die Düsseldorf Panther ist es kein leichter Weg zurück in die Spitze des American Footballs in Deutschland. Der Zweitligist will dorthin, aber nicht um jeden Preis. So geht man in eine andere Richtung als zuletzt, holt verdiente Spieler zurück, gewinnt Akteure, die sich mit den Panthern identifizieren können und verzichtet auf ein größeres Kontingent an Importspielern aus Übersee. Vier davon sollen reichen und helfen, aus den Panthern wieder die Macht am Rhein zu machen, die dieser Traditionsverein des American Footballs in Deutschland einmal war. Am Samstag geht die GFL2-Saison bei den Solingen Paladins los.

Auch der neue Trainer ist ein Alt-Bekannter. Wolfgang Best ist zurück und sein Spruch: „Im Herzen bin ich immer ein Panther“, ist dem Verein in Düsseldorf im Ohr geblieben. So war die Übernahme des GFL2-Teams als Headcoach eigentlich schon fast eine logische Folge. Mit 42 Jahren Erfahrung im American Football zählt Best hierzulande zu den Coaches in diesem Sport, die am meisten erlebt haben. Am Gewinn von zwei German Bowls, einem Euro- sowie einem Junior Bowl war der neue und ehemalige Coach der Panther beteiligt. Zwischen 1994 und 2012 war er Trainer diverser Formationen, Special Teams Coordinator sowie von 2000 bis 2004 Headcoach der ersten Mannschaft der Düsseldorf Panther. Ab 2006 arbeitete er als Defense Coordinator für die U19. Im Oktober 2022 hat er die sportliche Leitung der Panther übernommen und verkündete nun, dass die Vorbereitung auf die nun kommende Saison beendet sei.

„Wir gehen mit einem überwiegend neu aufgestellten Team mit vielen hungrigen neuen Spielern an den Start. Mein erstes Ziel ist es, den Teamgedanken wieder aufleben zu lassen“, erklärte Best, der mit hochqualifizierten Trainern und starken Spielern den Fans „tolle und interessante Spiele“ präsentieren möchte. „Wir sind uns sicher, dass wir wieder erfolgreich Football spielen werden“, sagte er und blickt damit schon weit in die Zukunft, denn das Dasein in der GFL2 soll nicht von allzu langer Dauer sein.

Best wird so beschrieben, dass er in der Region tief verwurzelt sei und ein gutes Auge für Talente habe. „Er wird unsere Idee der „Homegrown Players“ weiterführen, so dass möglichst viele Spieler aus der eigenen Nachwuchsarbeit in die Seniormannschaft wechseln und sich dort weiter entwickeln“, erklärte Vorstandsmitglied Ralf Gottschling in einem Beitrag auf der Homepage der Panther. Einige junge Spieler aus der U19 sollen auch einen festen Platz im Kader der GFL-Mannschaft bekommen, müssen sich aber auch der Konkurrenz dort stellen.

Wolfgang Best beim Training im Gespräch mit den Spielern. Foto: Panther/nana3776

Viele ehemalige Spieler wurden zurückgeholt. Timo Jüngst und Ex-Jugend-Spieler Lesar Duran sind da Beispiele, die beide auch bei Rhein Fire gespielt haben. Das trifft auch auf Niklas und Felix Siegert zu, die ebenfalls in der Szene keine unbekannten Namen sind. Thomas Rockel kam aus Köln von den Crocodiles zurück und ist ebenfalls überzeugt von dem Weg, den die Panther gehen wollen – unter dem Motto: zurück zu den Wurzeln. Bei dem Footballklub mit viel Tradition möchte man den „alten Spirit“ wieder zurück haben, wie es Alex Krüll, der Defensive Line Coach, ausdrückt.

Auch bei den Coaches setzt man auf erfahrene Leute, die Panther-Vergangenheit haben wie Estrus Crayton, und auch Francesco Mavaro ist ein Ur-Panther und wird als Runningback-Coach arbeiten. Detlef Zorn (für die Linebacker verantwortlich) hat lange in der Jugendabteilung gearbeitet und unterstützt Wolfgang Best ebenfalls. Carsten Weber kam aus Hildesheim und arbeitet bei den Panthern nun als Defense Coordinator. Er möchte ebenfalls das alte Feuer entfachen. Zudem kam aus Köln, weil das Team dort zurückgezogen hat, Jaycee Krieg als Defensive Back Coach und brachte noch Spieler „seiner Unit“ mit.

Mit vielen jungen Spielern, wie Ben Berges, dem U19-Meister-Quarterback oder Running Back Iseah Latuske, wollen die Panther nach vorne gehen, ohne sie gleich mit dem Ziel, unbedingt aufsteigen zu wollen, unter Druck zu setzen. So wurde auf eine große Zahl an Importspielern verzichtet. Es sind derzeit nur vier. Für einen von ihnen, Mo Harris, den besten Runningback der jüngeren Vergangenheit in der GFL2, ist es ein besonderes Spiel gegen Solingen, denn von dort kam er nach Düsseldorf. 

Moses Harris in Aktion. Foto: Panther/Ionas Pics

Das Wort „Aufstieg“ wird von Headcoach Wolfgang Best nicht in den Mund genommen. Sein junges Team soll lernen, nur vier Spieler sind über 30 Jahre alt. Die Spieler, die Mitte 20 sind, gehören schon zu den Älteren. Ziel ist es auch, den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft abzulegen. In den vergangenen Jahren war es so, dass nach einem Abstieg aus der GFL immer wieder die besten Spieler abgeworben wurden. So war kein richtiger Aufbau über Jahre hinweg möglich. „Wir wollen ein Konstrukt finden, indem wir die Nachwuchsspieler auffangen können“, sagt Alex Krüll. „Wir haben einfach eine Top-Nachwuchsabteilung.“ Warum solle man woanders suchen, wenn man sie selbst ausbildet. Der Weg ist also klar, jetzt muss er nur noch konsequent beschritten werden. Den Druck, unbedingt in die GFL aufzusteigen, gibt es derzeit nicht. Es wäre schön für die Panther, wenn neue Partner auch im Sponsorenbereich diese Ziele langfristig mitverfolgen würden.

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