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Nürnberg bestraft passive DEG

Bis kurz vor Schluss geführt, am Ende ohne Punkte

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

In einem schlechten Eishockeyspiel sind die Düsseldorfer nahe dran, um drei ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf zu holen. Doch in den finalen 20 Minuten schießen die Rot-Gelben nur noch einmal auf das Tor der Ice Tigers und verlieren nach Studium des Videobeweises auf kuriose Weise und noch in regulärer Spielzeit mit 1:2.

Noch ist etwas mehr als eine Hälfte der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga zu spielen. Doch am Tag des ersten Adventstürchens lässt sich festhalten: Für diese Düsseldorfer EG geht es aller Voraussicht nach nur um das sportliche Überleben in jener DEL. Das spielerisch schwer verdauliche 1:2 (0:0, 1:0, 0:2) gegen die Nürnberg Ice Tigers vor 12.143 Fans im PSD BANK DOME ist ein weiterer Rückschlag für den nun wieder Tabellenvorletzten.

„Es ist kein gutes Spiel von unserer Seite gewesen. Im ersten Drittel hatte der Gegner zu viele Alleingänge, im zweiten ist es dann etwas besser geworden. Aber dann verfallen wir wieder in so einen passiven Modus, spielen Scheiben nach vorne, wo überhaupt niemand steht und laufen in zu viele Konter“, sagte Cheftrainer Thomas Dolak, dessen Statements sich nach vielen Spielen oft ähneln, weil seine Spieler immer wieder in bekannte Muster verfallen oder zu viele Fehler begehen.

Powerplay einmal mehr grottenschlecht

Als übermäßig erinnerungswürdig wird das 23. Saisonspiel der DEG nicht in die Saisonrückblicke von Verein, Liga und The Hockey News eingehen – von den Geschichtsbüchern mal ganz zu schweigen. Phasenweise wirkte das Geschehen auf dem Eis wie eine Powerplay-Trainingseinheit vor Zuschauern. Fünf Mal durfte sich die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Dolak in den ersten zwei Dritteln mit einem (oder sogar zwei) Mann mehr probieren.

Foto: Birgit Häfner

Erfolgreich waren die jeweiligen Sequenzen nicht. Wenn es nicht gerade wieder einen offensichtlichen und damit leicht abfangbaren Pass oder überhasteten Schussversuch gab, dann versprang die Scheibe unglücklich. So oder so hatten die Ice Tigers meist nur wenig Mühe, um das entscheidende Spielgerät aus der eigenen Defensivzone zu befördern.

Auch bei Fünf-gegen-fünf hatte der PSD BANK DOME schon besseres Eishockey in dieser Saison gesehen. Dass es zur zweiten Pause nicht immer noch 0:0 stand, dafür sorgte ausgerechnet Bernhard Ebner. Der Düsseldorfer Verteidiger wurde von der Strafbank kommend mit einem klugen Pass Josef Ehams in Szene gesetzt und irgendwie gelang es dem dienstältesten DEG-Profi Nürnbergs Goalie Leon Hungerecker zu überwinden (39.).

1:23-Torschüsse im Schlussdrittel

Am Ende wären das „Wie“ und „Warum“ nicht von großer Wichtigkeit gewesen. Zu wertvoll wären die drei Punkte für die DEG gewesen, um sich im Tabellen-Souterrain ein Stück weit von Nürnberg und Iserlohn abzusetzen – doch die erschreckende Passivität in den finalen 20 Minuten sollte sich bitter rächen.

Fünf Minuten und 22 Sekunden vor dem Ende glich Ryan Stoa für die Ice Tigers aus. Und als es schon verdächtig nach einer Overtime aussah, überquerte der Puck ein zweites Mal die Torlinie der DEG. Die Schiedsrichter ließen zunächst weiterlaufen – bis die Schlusssirene ertönte. Nach Studium der Fernsehbilder entschieden die Unparteiischen dann doch auf Tor durch Charlie Gerard. Die zuerst 54 weitergespielten Sekunden wurden noch einmal neu aufgesetzt, doch das half den Düsseldorfern nichts mehr. Und angesichts der Torschussbilanz von 1:23 im letzten Drittel ging die Niederlage der DEG absolut in Ordnung.

Statistik: Düsseldorfer EG – Nürnberg Ice Tigers 1:2 (0:0, 1:0, 0:2)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Ebner, Akdag – Wirth, McCrea – Geitner, Ankert – Mebus; Angriff: Agostino, Varone, O‘Donnell – Gogulla, Olischefski, Clark – Ehl, Svensson, Borzecki – Üffing, Blank, Eham
Schiedsrichter: Schukies/Odins
Tore: 1:0 (38:08) Ebner (Eham), 1:1 (54:38) Stoa (Schmölz), 1:2 (59:06) Gerard
Zuschauer: 12.143
Strafminuten:
10:12
Torschüsse: 25:36

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