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Neustart für die Rams

Skaterhockey-Team geht andere Wege

Fotos: Rams

von Bernd Schwickerath

Neue Saison, neuer Trainer, neue Spieler, neues Konzept – die Düsseldorf Rams sind in die Skaterhockey-Bundesliga gestartet. Und vieles ist anders, aber das Ziel bleibt gleich: Der Klassenerhalt.

Das erste Ergebnis der neuen Skaterhockey-Saison war nicht wirklich nach Wunsch ausgefallen, aber die Laune konnte das nicht trüben: „Insgesamt gehe ich positiv aus dem Spiel. Einstellung und Moral haben gestimmt“, sagte Trainer Markus Winzen nach dem 3:8 seiner Düsseldorf Rams bei den Skating Bears aus Krefeld. Was einerseits am Gegner lag, sind die Krefelder doch erst vor ein paar Monaten Deutscher Meister geworden. Was andererseits aber auch an den Rams selbst lag, befinden die sich doch Mitten im Umbruch. Da ist so ein 3:8 beim Meister kein Beinbruch.

Foto: Rams

So sieht es auch Stefan Sporken, der Vorsitzende: „Wir wussten vorher, dass wir zum Start nicht direkt bei 100 Prozent sind. Ein Neuaufbau braucht Zeit, wichtig ist, dass die Mannschaft voll mitzieht. Und das hat sie gegen Krefeld getan.“ Selbst nach dem frühen 0:3 gab sie nicht auf, gewann das zweite Drittel gar mit 3:2, doch am Ende fehlten nach zu vielen Strafzeiten auch die Kräfte.

Raus aus dem Fahrstuhl

Sporken ist dennoch voller Hoffnung, dass es etwas wird mit dem Saisonziel. Das lautet zwar lediglich Klassenverbleib, aber man darf nicht vergessen, dass die Rams in der jüngeren Vergangenheit das waren, für das jemand mal das Wort „Fahrstuhlmannschaft“ erfunden hat. Da ging es rauf und runter zwischen erster und zweiter Liga, nicht selten in aufeinanderfolgenden Jahren.

Nun soll es langfristig etwas werden mit der Bundesliga. Was gerade diese Saison nicht einfach wird, wegen der Corona-Pandemie wurde der Abstieg 2021 ausgesetzt, dieses Jahr wird alles nachgeholt: Von den zwölf Bundesligisten steigen drei ab, damit 2023 wieder mit zehn Teams gespielt werden kann. Und drei Konkurrenten hinter sich zu lassen, dafür muss schon einiges passen.

Foto: Rams

Sebastian Schmidt zurück aus Krefeld

Versuchen will es das Team vom Sportpark Niederheid in Holthausen mit einem Neuanfang. Da wäre zunächst Neu-Trainer Markus Winzen, der zuvor bei diversen anderen Bundesligisten aktiv war. Und da wären neue Spieler. Manche sind Rückkehrer wie Sebastian Schmidt (Foto), der aus dem Verein kommt, zuletzt aber in Krefeld spielte und da Meister wurde. Andere hat der neue Coach mitgebracht – mache davon sind auch noch gar nicht da, weil sie derzeit noch Eishockey spielen.

Deshalb ist auch Winzens oberstes Ziel der Nichtabstieg: „Alles andere wäre utopisch zu prognostizieren, da man nicht nur eine neue Mannschaft zu einem Team formen muss, sondern auch die Taktik komplett umgestellt wurde im Vergleich zu vielen Jahren davor. Das braucht auch Zeit zu reifen. Wir werden voraussichtlich die halbe Saison brauchen, bis wir spielerisch in der Bundesliga angekommen sind“, sagt der Trainer, fügt aber an: „Mit genug Fleiß, Ehrgeiz und Glück sind aber auch die Playoffs möglich.“

Eigene Jugend weiter wichtig

So weit will Vorsitzender Sporken noch nicht denken. Er freut sich erst mal, dass die vielen Neuen bei den Alten gut ankommen. „Das Feedback passt“, sagt Sporken, der natürlich wusste, dass er mit einem Umbruch ins Risiko geht, hatten die Rams in den vergangenen Jahren doch eher wenig geändert und sich vor allem aus dem eigenen Nachwuchs verstärkt. Nun ist das anders, wobei Sporken die externen Zugänge nicht als Abkehr vom alten Konzept verstanden wissen will: „Unser Ziel sollte immer noch sein, primär eigene Leute auszubilden, wir haben auch gute Leute an die erste Mannschaft rangeführt, aber es hat sich gezeigt, dass das auf Dauer zu wenig ist.“

Hinzu kommt ein weiterer Punkt: „Die meisten Spieler kennen sich, seit sie zehn Jahre alt sind, hatten immer die gleichen Rollen. Jetzt kommen durch einen neuen Trainer und neue Spieler externe Impulse rein, dann müssen auch die Alten aus der Komfortzone kommen. Zumal jetzt auch zwei, drei Neue dabei sind, die auch mal den Mund aufmachen.“

In jeder Altersklasse zwei Teams

Foto: Kenny Beele

Ansonsten versuchen es die Rams aber mit Kontinuität. Hauptaugenmerk ist weiter die Jugend. Umso besser, dass trotz der Pandemie noch zahlreiche Kinder und Jugendliche in Holthausen Skaterhockey spielen. Die Rams stellen weiter in jeder Altersklasse zwei Teams. Der einzige Unterschied: Bei den Bambini waren es früher drei. „Aber weil wir während Corona nicht wie gewohnt unsere Laufschule anbieten konnten, fehlen uns bei den ganz Kleinen einige Spieler.“

Auch jetzt ist Corona noch nicht vorbei. Aber man habe sich irgendwie arrangiert, sagt Sporken. Trotzdem hat die Pandemie auch bei den Rams Spuren hinterlassen, es konnte nicht durchgängig gespielt oder trainiert werden, große Turniere oder sonstige Veranstaltungen mussten abgesagt werden. 2022 soll jetzt ein Neuanfang werden. Vor allem für die erste Mannschaft.

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