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„Köpfe und Macher“ der Sportstadt Düsseldorf

Das Doppelinterview: Sportamtsleiter Heithorn und Fortunas Dart-Vorsitzender Newinscheni

Düsseldorf lebt von seinen Wegbereitern. Ohne sie wäre an den Begriff Sportstadt nicht zu denken. Es sind die „Köpfe und Macher“. Zwei von ihnen sind Pascal Heithorn, Leiter Sportamt der Stadt Düsseldorf, und Mario Newinscheni, Vorsitzender der Dart-Abteilung von Fortuna Düsseldorf.

Herr Heithorn, Sport ist für Sie…?

Heithorn: „Leidenschaft. Ich habe die Affinität zum Sport bereits mit der Muttermilch aufgesogen, stamme mütterlicher wie väterlicherseits aus einer Sportfamilie. Es folgten ein Sportstudium, achteinhalb Jahre bei Center TV und weitere interessante Tätigkeiten. So habe ich unter anderem den ehemaligen DEG-Hallensprecher Volker Boix für einige Spiele vertreten.“

Wer sich beruflich dem Sport verschrieben hat, ist und war vermutlich auch selbst aktiv?

Heithorn: „Ja, und zwar in vielen Sportarten: Judo, Fußball bei der Fortuna von der E- bis zur C-Jugend, Tennis, Leichtathletik und ich bin Marathon gelaufen. Mich fasziniert die Vielseitigkeit – Laufen kann meditative Züge haben, Spiele bei Fortuna können höchst emotional sein. Hinzu kommt ein verbindender, sozialer Charakter, Willensschulung, konkretes Arbeiten an Zielen usw.“

Waren Sie auch so vielseitig unterwegs Herr Newinscheni?

Newinscheni: „Nicht ganz. Ich habe früher Fußball gespielt, aber meine Leidenschaft ist der Dartsport. Den übe ich bereits seit 1989 aus.“

Wie kommt man zum Dart?

Newinscheni: „Bei mir war es über das Jugendzentrum Eller, in dem ein ansässiger Verein in der Düsseldorfer Dart Liga gespielt hat. Diesem Verein, Checkpoint, gehöre ich noch heute an.“

Was zeichnet Dart aus?

Newinscheni: „Bei dieser Sportart ist man auf sich alleine gestellt und nicht von anderen abhängig, um ein Spiel zu gewinnen. Faszinierend ist, dass jeder Spieler eine eigene Technik hat. Und obwohl es bei manchen aussieht, als wenn sie nicht einmal das Board treffen würden, gehören diese zu den ganz Großen. Präzision, Technik, Armbewegung sowie der Stand vor dem Board, das alles ist Übungssache und bedarf einer enormen Konzentration.“

Auch schon mal Dart gespielt Herr Heithorn?

Heithorn: „Ja, aber einfach nur so – wie die meisten vermutlich. Ich gebe aber zu, dass ich es nicht gut kann. Umso mehr bewundere ich die Fähigkeiten der Top-Spieler und die Genauigkeit, mit der sie spielen. Ich habe während meiner Tätigkeit bei Center TV über Dart berichtet und schaue mir den Sport auch regelmäßig im Fernsehen an. Gerade um die Weihnachts- und Neujahrszeit, wenn es um die WM-Titel geht und die Stars wie Michael van Gerwen oder Phil Taylor mit dabei sind.“

Wo soll es mit dem Dartsport in Düsseldorf denn hingehen in den kommenden Jahren?

Newinscheni: „Auf jeden Fall in Richtung Bundesliga, da das Potenzial dieser Mannschaft ganz klar da ist. Es gibt viele, die bei uns im Verein spielen wollen. Das sieht man auch daran, dass wir mittlerweile vier Teams haben, in denen 53 Mitglieder Dart spielen. Da kommt uns auch der Name zu Gute, unter dem wir spielen: Fortuna Düsseldorf DC. Ich selbst will mich über die Ranglisten-Turniere für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.“

Und was erhoffen Sie sich von der Sportstadt Düsseldorf?

Newinscheni: „Definitiv nicht, dass die Sportstadt Düsseldorf Dart-Vereine mit Geld unterstützt, sondern eher mit geeigneten Spielstätten für Turniere etc. Vielleicht kann die Sportstadt Düsseldorf die Dart-Vereine auch in Sachen Marketing beraten und unterstützen sowie Kontakte zu Tageszeitungen herstellen, damit in Düsseldorf der Dartsport weiter Publik gemacht werden kann. Die Sportstadt ist eine Institution, die sich für ansässige Vereine einsetzt. Hier wird nicht nur der Spitzensport gefördert, sondern auch Randsportarten und kleinere Vereine.“

Entspricht das Ihrer Definition einer Sportstadt?

Heithorn: „Eine Sportstadt wird sich in Bayern wahrscheinlich anders definieren als an der Nordsee, in Asien anders als in Afrika. Unsere Sportstadt ist mitreißend, engagiert, fördernd und wirtschaftsnah. Diese Markenkernwerte haben wir mit der Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH, dem Stadtsportbund und der Stiftung Pro Sport als Verwaltung nicht umsonst als unsere „DNA“ ermittelt. Derzeit lebt die Sportstadt – gerade auch abseits der Profisportvereine. Was zum Beispiel die Mädchen und Damen des DHC oder unsere Leichtathletik-Jugend gerade für hervorragende Ergebnisse liefern, ist phänomenal. Weitere Erfolgsgeschichten sind das Kita-Bewegungsschwimmen oder das Düsseldorfer Modell, das ganz viele tolle Maßnahmen der Bewegungs-, Sport-, und Talentförderung umfasst, zum Beispiel Kids in Action, Talentiade, Check, Re-Check usw.“

Und wo soll es noch hingehen?

Heithorn: „Ich möchte, dass die Sportstadt noch viel mehr als Partner aller Düsseldorfer wahrgenommen wird. Ich sage bewusst aller Düsseldorfer, denn ob Aktiv- oder Passivsportler, klein oder groß, Zuschauer, Funktionär oder Sponsor: Ich glaube, so ziemlich jeder hat etwas mit dem Sport zu tun. Deshalb richtet sich auch unsere neue Sportstadt-Seite an alle Düsseldorfer und soll die Plattform für den Sport in unserer Stadt sein. Außerdem wäre es schön, wenn sich mehr Vereine untereinander als Partner verstehen, aufeinander zugehen und so vielleicht Strukturen schaffen, die es ihnen erlauben, auch finanziell gut für die Zukunft aufgestellt zu sein. Das würde ich gerne begleiten.“

Newinscheni: „Wir sind für alles offen und haben einiges zu bieten. Der Dartsport ist durch die Fernsehausstrahlungen in den letzten Jahren immer populärer geworden. Davon profitieren auch wir in Bezug auf den Mitgliederzuwachs.“

Und Sie repräsentieren die Sportstadt in ganz Deutschland…

Newinscheni: „Im Schnitt fahren aus unserem Verein immer ca. 15 Spieler zu großen Turnieren innerhalb Deutschlands, unter anderem in Berlin, Hamburg, Bremen, Nürnberg oder Sylt, um sich über diese Ranglistenturniere für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Gerne würden wir so ein Turnier – oder ein größeres – auch einmal nach Düsseldorf holen.“

Und da hoffen Sie auch auf Unterstützung der Sportstadt?

Newinscheni: „Ja, das würde uns sehr freuen. Aber wir unterstützen unsere Spieler auch im Ligaspielbetrieb. Ebenso werden die Jugendspieler von uns gefördert. Auch mit Ihnen fahren wir zu Jugend-Ranglistenturnieren. Wenn die Sportstadt Düsseldorf uns auch hier ein wenig unter Arme greifen könnte, das gilt übrigens auch für andere Vereine, wäre dies eine tolle Geste.“

Ein Wink mit dem Zaunpfahl Herr Heithorn…

Heithorn: „…notiert.“

Die Sportstadt wächst also weiter?

Heithorn: „Ich sehe eine Sportstadt, in der das Miteinander sehr groß geschrieben wird und in der wir alle noch mehr über den eigenen Tellerrand schauen müssen. Dafür ist es wichtig, bestehende Strukturen weiter zu optimieren und weniger über-, sondern mehr miteinander zu reden. Denn übereinander reden schafft Misstrauen, miteinander reden schafft Vertrauen.“

Pascal Heithorn
Pascal Heithorn

Mario Newinscheni
Mario Newinscheni

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