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Karbownik führt Fortuna erneut zum Sieg

Das Thioune-Team siegt souverän 2:0 in Karlsruhe

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat die englische Woche mit einem Erfolgserlebnis beendet und die Auswärtsschwäche wohl erst einmal ad acta gelegt. Mit dem 2:0 (2:0)-Erfolg in Karlsruhe behält das Team von Daniel Thioune die Spitzengruppe zumindest im Blickfeld. Bester Mann war erneut Michal Karbownik. Beide Tore erzielte Kristoffer Peterson.

Das Personal-Puzzle will für Thioune nicht einfacher werden. Die Fußprellung von Felix Klaus erwies sich als so schwerwiegend, dass an einen Einsatz in Karlsruhe nicht zu denken war. Hinzu kamen die muskulären Probleme von Nicolas Gavory, die im Abschlusstraining aufgetreten waren, so dass auch für ihn kein Einsatz in Frage kam. So stellte sich die Mannschaft fast von allein auf, für Klaus rückte Shinta Appelkamp in die Startelf, die sich ansonsten nicht von der aus dem Pokalspiel in Regensburg unterschied. Auf der Bank nahm wieder Adam Bodzek neben so nur sieben weiteren Ersatzspielern Platz.

Thioune musste also erneut auch bei der Taktik improvisieren. Das bedeutete, dass Emma Iyoha erneut eine Mischung aus zweiter Spitze und Außenstürmer spielte. Nach dem rasanten Start in Regensburg legten die Gäste beim KSC zunächst eine ruhige und abwartende Spielweise vor. Der KSC, der nur mit einem Tor Unterschied einen Platz (9.) in der Tabelle hinter der Fortuna rangierte, versuchte offensichtlich, die Enttäuschung aus der verlorenen Pokal-Partie aus Kopf und Beinen zu spielen und den Gegner mit Tempo und Wucht zu beeindrucken.

Das funktionierte aber nicht. Denn der erste von Michal Karbownik mit Tempo vorgetragene Angriff der Fortunen sorgte direkt für die Führung der Gäste. Dawid Kownacki spielte scharf in die Mitte. Während Iyoha noch verpasste, erzielte Kristoffer Peterson das 1:0. Allerdings hatte der Schwede ein wenig Glück, weil der Ex-Fortune Philip Heise unhaltbar für Torhüter Marius Gersbeck abgefälscht hatte. Karlsruhe bestimmte zwar das Spiel, aber die entscheidenden Zweikämpfe wurden alle von den Gästen gewonnen.

Auch der zweite gute Angriff der Fortuna führt zu einem Treffer

Ein verunglückter Rückpass in die eigene Hälfte von Kownacki leitete die erste sehr gute Möglichkeit der Gastgeber ein. Allerdings konnten die Fortunen die beiden Schüsse der Karlsruher abwehren. Dann kam Fortuna zum zweiten gefährlichen Angriff und traf erneut. Wieder durfte Karbownik ohne Gegenwehr auf den Strafraum zulaufen. Dann zog er mit rechts eine Flanke in den Strafraum, und erneut war Peterson zur Stelle. Er hatte keine Mühe, den Ball zum 2:0 im entfernten Winkel zu schießen.

Fortunas Effektivität und die Unentschlossenheit der KSC-Verteidiger, Karbownik anzugreifen, hatte das Spiel in die für Gäste richtige Richtung gelenkt. Die Platzherren taten sich schwer, das Spiel gegen den tiefstehenden Gegner aufzubauen und kam auch nicht zu Abschlüssen. Das Thioune-Team machte die Räume geschickt zu, der Gegner musste immer wieder hinten herum aufbauen, bekam aber nur wenig Tempo ins Spiel. Nur die vielen Eckstöße sorgten nicht unbedingt für Freude auf der Bank der Gäste. Allerdings konnte der KSC kein Kapital daraus schlagen.

Trotzdem hätte in der 39. Minute der Anschlusstreffer fallen können, als endlich Tiefe im Spiel des KSC-Teams kam. Doch Florian Kastenmeier parierte den Schuss von Fabian Schleusener per Fußabwehr. So sah es zur Pause mit dem 0:2-Rückstand nicht danach aus, als würde es den zweiten Zweitliga-Heimsieg des KSC gegen die Fortuna seit 1998 geben. So sah es auch Robin Bormuth, der Ex-Karlsruher und Ex-Fortune, der sich das Spiel als Gewinner von Freitag mit dem 1. FC Kaiserslautern (2:0 in Rostock) in Ruhe von der Tribüne aus ansehen konnte.

Oberdorf trifft „zweimal“ den Pfosten

Dass der KSC noch einmal alles versuchen würde, war allen Fortunen klar. Doch alles konnten sie nicht vom eigenen Tor fernhalten. So hatten die Gäste Glück, als der Ball knapp am Pfosten vorbeitrudelte (52.). Schleusener konnte den Ball nicht über die Linie bringen. Der Druck auf das Gästetor wurde aber größer, weil die Befreiungsversuche nicht so erfolgreich waren. Zu schnell ging es nach eigenem Ballbesitz wieder in die andere Richtung. So prüfte der eingewechselte Simone Rapp Fortunas Torhüter. Und wieder war Florian Kastenmeier zur Stelle und wehrte den scharfen Schuss (59.) ab.

Je länger das Spiel dauerte, hatte auch die Fortuna wieder Möglichkeiten. Die erste gab es nach einer erneuten Karbownik-Vorarbeit die Führung zu erhöhen. Doch den Kopfball in der 63. Minute aus kurzer Entfernung konnte Kownacki nicht gut genug platzieren, so dass Gersbeck den Ball abwehren konnte. In der 75. Minute kam Tim Oberdorf im Liegen zum Abschluss. Über ein Tor durfte sich der Innenverteidiger nicht freuen, weil der Ball vom einen Innenpfosten an den anderen und dann wieder ins Feld zurücksprang. Danach änderte sich nichts mehr am verdienten Sieg der Fortuna.

Statistik:
Karlsruhe: Gersbeck – Jung, Franke, Ambrosius, Heise – Breithaupt – Gondorf (85. Jensen), Nebel (46. Rapp), Wanitzek – Arase (64. Choi), Schleusener (75. Kaufmann)
Düsseldorf: Kastenmeier – Zimmermann, Klarer, Oberdorf – Sobottka, Tanaka (86. Bodzek) – Peterson (86. Böckle), Appelkamp (76. Fernandes Neto), Karbownik – Kownacki (86. Mansfeld), Iyoha (82. Hennings)
Fortunas Kader: Wolf – Baah, Bunk, Mansfeld
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)
Zuschauer: 18.132
Tore: 0:1 (8.) Peterson, 0:2 (22.) Peterson
Gelbe Karten: Jung / Thioune
Beste Spieler: Heise, Breithaupt / Karbownik, Peterson
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna hat genau die richtige Taktik mit der Dreierkette gefunden, um diesem Gegner den Zahn zu ziehen. Die klugen Vorstöße von Karbownik und die Abschlusskälte von Peterson entschieden diese Partie.

Reaktionen:
„Es war eine großartige Mannschaftsleistung. Für dieses Team habe ich alles gegeben. Schön, dass der Trainer mir das Vertrauen weiterhin gegeben hat, auch wenn ich heute auf einer etwas anderen Position gespielt habe.“
Kristoffer Peterson, zweifacher Torschütze Fortuna

„Das Spiel war sehr herausfordernd, weil wir uns seit langer Zeit erstmals mehr auf den Gegner eingestellt haben. Ich habe der Mannschaft das Vertrauen für eine neue Formation gegeben und sie hat es zurückgezahlt, obwohl wir erneut personelle Rückschläge hinnehmen mussten.“
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

„Fortuna hat einen sehr erwachsenen Vortrag gezeigt. Und am Saisonende wird Fortuna oben stehen. Auch wenn Daniel das noch nicht wissen will.“
Christian Eichner, Trainer des Karlsruher SC

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