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Fortunas mentale Stärke ist gefragt

Mit breiter Brust und komplettem Personal gegen St. Pauli

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Eine Englische Woche zehrt an Kraft und Konzentration. Im zweiten Spiel innerhalb von sieben Tagen tritt Fortuna Düsseldorf gegen den zuletzt sehr stark auftrumpfenden FC St. Pauli an. Aber auch der 3:0-Sieg des Rösler-Teams in Osnabrück zeugte von einer guten Form. Es wird ein echtes Spitzenspiel am Mittwoch um 18.30 Uhr in der „MERKUR SPIELARENA“.

Wer eine gute Leistung zeigt und in einem Pflichtspiel spürt, da geht etwas, der traut sich auch einen technisch schwierigen Schlenzer in den hinteren Torwinkel zu. Kristoffer Peterson gelang dieser Schuss und legte damit den Grundstein für den Sieg in Osnabrück. Nach seinem Tor lief er in Richtung Axel Zehle und sprang dem Mentaltrainer der Fortuna in die Arme. Damit wollte der schwedische Stürmer in Diensten der Fortuna seine Dankbarkeit ausdrücken.

„Kris hat sich in der Zeit, seitdem er bei uns ist, sportlich sehr gut entwickelt, die Geste, sich bei Axel Zehle zu bedanken, hat mich sehr gefreut“, lobt ihn sein Trainer. „Er hat an Körperlichkeit, an Zielgerichtetheit und vor allem an Selbstvertrauen zugelegt“, erklärte Uwe Rösler im Pressegespräch vor dem Spiel gegen St. Pauli. „Das ist auch der sehr wertvollen Arbeit unseres Mentaltrainers zu verdanken. Und Fortunas Chefcoach nannte noch ein Beispiel für eine positive Entwicklung im mentalen Bereich.

Jubelsprung von Kristoffer Peterson in die Arme von Mentaltrainer Axel Zehle. Foto: Wolff

„Auch Dawid Kownacki ist so ein Beispiel. In der ersten Hälfte in Osnabrück hat er zwar drei gute Chancen vergeben, aber er hat nicht an sich gezweifelt“, sagte Rösler. „Das hat er mit seinem eiskalt verwandelten Elfmeter bewiesen.“ Und auch das Siegtor in Darmstadt sei in dieser technischen Perfektion des Schusses nur von einem Spieler zu erzielen, der sich das zutraut. Das Problem ist, und das sagte Fortunas Trainer nicht über seinen Schützling: Kownacki macht zu wenig aus seinem Potenzial.

Karaman und Hoffmann sitzen zunächst wohl nur auf der Bank

Personell geht die Fortuna sehr gut gerüstet in ein Spiel, das mal wieder richtungsweisend ist. Mit einem Sieg könnte der Blick wieder nach oben gehen und die Konkurrenz unter Druck gesetzt werden. Daher wird Uwe Rösler sein Team von Osnabrück nicht großartig ändern. Trotz der schnellen Flügelspieler des Gegners wird auf links Leo Koutris im Team bleiben, weil dieser auch im Zusammenspiel mit Kristoffer Peterson gut harmoniert – trotz gewisse Probleme im Defensiv-Zweikampf. „Leo hat technisch und spielerisch so viel drauf, dass ich nicht auf ihn verzichten will. Er wird in der Startformation stehen“, verriet der Trainer auf Nachfrage.

Großes Risiko, was die anderen Positionen angeht, will Uwe Rösler nicht eingehen. Zwar sind Kenan Karaman – nach seinem zweiten negativen Corona-Test – und auch Andre Hoffmann – nach einer Knöchelverstauchung – wieder im Training. Aber der Druck, der auf beiden lasten würde, von Anfang an zu spielen, wäre zu groß. Es würde nicht überraschen, wenn die gleiche Startelf wie in Osnabrück auch gegen die Hamburger beginnen würde. „Die Stimmung im Training ist sehr gut. Die Spieler sind schlau. Die wissen genau: wenn das Team komplett ist, ist die Chance größer, dass es gewinnt.“

So großartig habe sich das Team des Gegners personell gegenüber der klaren Niederlage gegen Fortuna nicht geändert. „Aber die Einstellung, das Selbstvertrauen und das Spielverständnis haben sich sehr gewandelt“, lobt Rösler das beste Rückrundenteam und warnt vor Stürmer Guido Burgstaller, der zwar zuletzt verletzt gefehlt hatte, aber wegen seiner Abschlussstärke immer ein Gefahrenherd für den Gegner ist. „Pauli hat derzeit das Glück an der Seite. Das hat sich die Mannschaft auch hart erarbeitet.“ Dass St. Pauli gegen den „normalen Trend“ in der schlechtesten Saisonphase an Trainer Timo Schultz festgehalten hat, findet Rösler natürlich gut, will aber Aussagen was seine Person angeht, nicht weiter kommentieren. „Es ist schon beeindruckend, wie der Klub St. Pauli zum Trainer gestanden hat, auch wenn es nicht so gut läuft.“ Das zahle der Trainer dem Verein und den Fans zurück.

Konzentration ist nur auf das eine Spiel fokussiert

Fortuna Düsseldorf setzt auf den Heimvorteil. „Gerade in den Spielen daheim gegen die Topteams Hamburg (0:0), Fürth (3:3) und selbst gegen Kiel (0:2) haben wir zwar nicht gewonnen, aber gute Leistungen gezeigt“, erklärte der 52 Jahre alte Trainer. Seine Mannschaft spielt noch viermal daheim und nur noch zweimal auswärts (am Samstag in Paderborn, am letzten Spieltag gegen Fürth). Auch daraus ziehen die Fortunen ihre Zuversicht. „Bei uns funktioniert es im Moment gut, und es hat sich bewährt, dass wir uns nur noch konzentriert auf das nächste Spiel vorbereiten und einstellen.“ Das war auch in den Teamsitzungen so thematisiert worden. „Der Spirit ist auf der Zielgerade das Wichtigste. Ich kann unterschreiben, dass wir eine sehr gute Chance haben, das Spiel gegen St. Pauli zu gewinnen“, erklärte Uwe Rösler.

Aufstellung Fortuna:
Kastenmeier – Zimmermann, Danso, Krajnc, Koutris – Bodzek – Klaus, Sobottka, Prib, Peterson – Kownacki
Kader: Wolf – Klarer, Hartherz, Iyoha, Appelkamp, Hoffmann, Karaman, Hennings, Piotrowski

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