Noch ist die Zeit der Langstreckentests. Die große Wettkampfsaison beginnt erst im April, nachdem die Ruderer von Nord nach Süd und West nach Ost in diversen Oster-Trainingslagern den letzten Schliff geholt haben. Am vergangenen Wochenende zeigten sich die NRW-Ruderer beim Test in Oberhausen. Keine 1500 (U17) oder 2000 m waren gefragt, sondern 6000 m – für alle. Leonie Pieper und Maja Gunz gewannen jeweils ihre Rennen.
Leonie Pieper nutzte die Gelegenheit, ohne Druck und Erwartungen ein Einer-Rennen aus dem Training heraus zu fahren. Die nationale Konkurrenz in Richtung Nationalmannschaft ist zunächst nicht in NRW zu finden, insofern war der Weg für sie frei, sich voll auf sich und ihr Rudern zu konzentrieren. Auch war das Wettkampfgewicht nicht relevant, da sie in der offenen Gewichtsklasse an den Start ging. Sie gewann die Langstrecke mit deutlichem Vorsprung.
Weil Leonie Pieper in Köln bzw. in Essen trainiert, sieht sie die Trainingsgruppe um RC-Trainer Marc Stallberg nur auf den Regatten. „Es ist schön, dass die Nachwuchssportler und Leonie sich mal begegnen. Es herrscht eine sehr gute Stimmung. Mit Leonies positiver und motivierender Art und ihrer internationalen Karriere ist sie natürlich auch ein großes Vorbild.“
Ebenso fuhr U19-Juniorin Maja Gunz in der offenen Gewichtsklasse. „Wir wollten schauen, wie weit Maja bei den ‚Schweren‘ kommt. Beim Test des Deutschen Ruderverbandes Mitte April in Leipzig muss sie nämlich die Qualifikation schaffen, um beim DRV-Frühtest im ersten Feld starten zu dürfen“, so RC-Trainer Marc Stallberg. Die Aussichten sind nach den Ergebnissen von Oberhausen mit Platz eins dementsprechend gut. Nach den ersten 2000 m war Annika Steinau (Witten) noch gleich schnell wie die Düsseldorferin, auf den zweiten und dritten 2000 m holte sie zu der späteren Zweitplatzierten elf und vier Sekunden heraus.
Lars Menzel erreichte Platz sechs im U19-Einer und ließ weitere elf Ruderer hinter sich. „Das gute Ergebnis zeichnete sich bereits im Training ab. Er hat unter anderem immer mehr Bootsgefühl“, lobte Marc Stallberg. Im jüngeren Jahrgang 2001 war der U19-Junior sogar Drittschnellster.
U17-Leichtgewicht Philip Linzten zeigte ebenfalls eine sehr gute Leistung und wurde Neunter, zwanzig Starter kamen nicht an seine Leistung heran. Im jüngeren Jahrgang 2003 war lediglich Bennet Gerritzen (Essen) schneller, er gewann das U17-Rennen.
Leider blieben William Spohrer im U19-Leichtgewichtseiner mit Platz 13 sowie Julian Kirchhof und Hendrik Weskamp im U17-Einer mit Platz 26 und 28 deutlich hinter ihren Erwartungen zurück und belegten die letzten Plätze. Steven Tischer wurde im Leichtgewichtseiner der offenen Altersklasse Dritter von vier Startern.
Einige Ruderer fielen gesundheitsbedingt aus, zu der Jahreszeit ist das bekanntermaßen kaum zu verhindern. Die Zeit für die Genesung bis zum Trainingslager sollte reichen, damit die RC-Trainingsgruppe komplett mit 27 Ruderern zu Beginn der Osterferien nach Neuruppin anreisen kann.
(MD)
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