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„Ich freue mich riesig auf das ISTAF INDOOR“

Gina Lückenkemper startet am 20. Februar im PSD BANK DOME

Foto: Imago/Axel Kohring

von Norbert Krings

Gut drei Jahre nach ihrem letzten Auftritt in der Halle startet Deutschlands vielleicht schnellste Frau, Gina Lückenkemper, an diesem Freitag wieder über die 60 Meter – beim ISTAF INDOOR in Berlin. Das Hallen-Comeback ist der Auftakt zu einer „Mini-Hallensaison“, in der auch ihr erster Start beim ISTAF INDOOR in Düsseldorf im PSD BANK DOME, am 20. Februar 2022, auf dem Programm steht.

Die deutsche Ausnahme-Sprinterin bereitet sich in Florida (USA) auf das Super-Leichtathletikjahr 2022 (EM in München und WM in den USA) vor. In Clermont trainiert die 25-Jährige gemeinsam mit Stars wie 200m-Weltmeister Noah Lyles (USA) und den 400m-Olympiasiegern Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) und Wayde van Niekerk (Südafrika) sowie der britischen Weitspringerin Jazmin Sawyers. Für das ISTAF INDOOR kehrt sie nach Deutschland zurück. Wir sprachen mit Gina Lückenkemper.

Hallo Frau Lückenkemper, wie geht es Ihnen?
Gina Lückenkemper: Mir geht es gut, danke der Nachfrage.

Wie ist der Trainingsstand, auf den Fotos bei facebook sehen Sie sehr fit aus?
Lückenkemper: (lacht) Ich hoffe, dass das nicht nur auf den Fotos der Fall ist. Ich fühle mich insgesamt sehr gut. Das Training in den vergangenen Wochen lief auch sehr gut. Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten, die ich zuletzt gemacht habe.

Wie groß ist die Vorfreude auf die beiden ISTAF INDOOR-Meetings?
Gina Lückenkemper: Die Vorfreude auf diese beiden Veranstaltungen ist gigantisch. Ich bin damit meinen Trainingskollegen in den vergangenen beiden Wochen ziemlich auf die Nerven gegangen, weil ich regelmäßig davon erzählt habe, wie ich mich auf diese Wettkämpfe freue. Es ist ja bekannt, dass ich nicht die krasseste Hallenläuferin der Welt bin. Aber ich muss sagen, dass ich richtig Bock auf diese Mini-Hallen-Saison habe. Dass ich dabei gleich zweimal beim ISTAF-Meeting laufen darf, ist wunderbar.

Gibt es deshalb nur eine Mini-Hallen-Saison von Ihnen, weil Ihnen (bekanntlich) die 60 Meter zu kurz sind?
Lückenkemper: Bei der Trainingsplanung haben wir den Fokus nicht auf die 60 Meter und die Hallensaison gelegt. Ich wollte aber unbedingt diese Starts in Berlin und Düsseldorf nutzen, um etwas Wettkampfroutine zu bekommen, da ich in letzter Zeit wenig Wettkämpfe im Vergleich zu vorher gelaufen bin. Deshalb gibt es diese kleine Saison, und ich bin im Februar in Deutschland, um bei vier Veranstaltungen zu starten. Ich freue mich, wieder auf der Bahn stehen zu können.

Wie wichtig sind Ihnen diese Veranstaltungen in Berlin und Düsseldorf?
Lückenkemper: Gerade in Zeiten der Pandemie ist es für uns Leistungssportler wichtig, dass wir überhaupt Veranstaltungen haben, bei denen wir starten können. Und wenn wir in Berlin und Düsseldorf vor Publikum antreten, ist es schön mit den Zuschauern Leichtathletik erleben zu können. Auch bei den extremen Inzidenzzahlen ist es großartig, dass die ISTAF-Macher uns den Start ermöglichen – und das gleich zweimal.

Wie gerne treten Sie bei diesen Sport-Show-Veranstaltungen auf?
Lückenkemper: Bei dieser Frage muss ich lachen, weil ich den Trainingskollegen genau von diesem herrlichen Show-Charakter dieser Veranstaltungen vorgeschwärmt habe. Ich werde da auch ein wenig beneidet von dem einen oder anderen im Trainings-Camp – aber das ist ja auch verständlich. Ich finde das so cool. Das ist ja auch ein Grund, warum ich überhaupt in der Halle laufen möchte. Die Stimmung beim ISTAF ist für mich immer wieder faszinierend. Und das jetzt zweimal zu erleben, wird toll, und darauf freue ich mich eben so sehr.

Gina Lückenkemper liebt die Show-Veranstaltungen in der Halle. Foto: Imago

In Düsseldorf wird es eine Art Premiere, sind viele Freunde aus der alten Heimat dann dabei, um sie anzufeuern?
Lückenkemper: Ich weiß noch nicht, wer in Düsseldorf alles dabei sein wird – sicherlich ein Teil meiner Familie, um mich zu unterstützen. Sie werden sich das nicht nehmen lassen, wenn sie schon mal so nahe dran sind und ich ein Rennen in NRW habe. Aber auch die Unterstützung an den Bildschirmen ist für mich wichtig, da die Veranstaltung live bei Sport1 übertragen wird. Egal, wer da anfeuert, ich freue mich einfach.

Was erwarten Sie vom Super-Leichtathletik-Jahr 2022 und von sich selbst?
Lückenkemper: Puh, gute Frage. Jetzt steht erst einmal die Hallen-Saison an, die ich gut überstehen möchte. Dann mache ich mir über alles Weitere so richtig Gedanken. Ich verdränge zunächst noch das, was danach kommt, weil ich mich ganz auf diese Starts jetzt in der Halle konzentrieren möchte. Dann wird der Sommer knackig und spannend mit WM und EM. Gerade die Europameisterschaft in München ist für deutsche Athleten eine ganz wichtige Veranstaltung. Aber erst einmal laufen wir jetzt in der Halle.

Was wünschen Sie sich vom Jahr 2022?
Lückenkemper: Von diesem Jahr wünsche ich mir tatsächlich ein bisschen mehr Empathie von den Menschen. Ich wünsche mir, dass die Leute wieder häufiger versuchen, sich in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen, egal in welcher Situation das dann ist. Mehr in das Miteinander zu finden, wäre schön. Das ist zwar schwierig wegen der Abstandsregeln, aber das Vermögen, sich empathisch zu zeigen, hat in den vergangenen beiden Jahren ein Knacks bekommen. Deswegen wünsche ich mir, dass Empathie wieder mehr Bedeutung gewinnt.

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