Ruhe will bei den Giants Düsseldorf in dieser Saison bisher nicht so richtig einkehren. Nachdem Herdcoach Gerrit Terdenge endlich mal eine volle Trainingswoche mit dem (fast) kompletten Kader absolvieren konnte, meldete Neuzugang Leon Bennett-Harris sich kurzfristig ab, da er aufgrund privater Probleme nach London zurückkehren musste.
Hinzu kam, dass der zweite Neuzugang, Stephen Danso, mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hatte und dementsprechend nur angeschlagen in die Partie ging. Schlechte Vorzeichen in ein schwieriges Duell gegen eine stark besetzte Ibbenbürener Mannschaft. Dementsprechend starteten die Giganten auch zerfahren in die Partie und lagen nach wenigen Minuten bereits mit 2-13 in Rückstand. Bravourös kämpften die Landeshauptstädte sich mit einem 12-0 Lauf zurück in die Partie, sahen sich nach zehn gespielten Minuten jedoch einem 14-15 Rückstand entgegen.
Auch im zweiten Viertel stotterte vor allem die Offensive weiter. Bezeichnend war, dass die Gäste aus Ibbenbüren den Terdenge-Schützlingen vor allem die einfachen Würfe am Brett versagten, dafür gar offene Schüsse aus der Distanz in Kauf nahmen. Da der Korb jedoch anders als noch in der Vorwoche gegen die Telekom Baskets Bonn 2 wie vernagelt zu sein schein (6/36 Dreier) fanden die Giganten nur über ihre starken großen Leute Dijon Smith (18 Punkte) und Lukas Klöß (21) Zählbares. Gerade in diesen Situationen schmerzte der kurzfristige Abgang von Bennett-Harris, der sich bisher vor allem als guter Distanzschütze ausgezeichnet hatte.
26 Punkte hatten die Giants zur Pause gerade mal auf dem Konto, eine Ausbeute, die sie in der Vorwoche noch in einem Viertel erreicht hatten. Da auch die Gäste bis dato in der Offensive nicht wesentlich stärker agierten, hielt sich der Rückstand noch in einem mehr als erträglichen Maß (26-34). Auch im dritten Viertel änderte sich jedoch an den Problemen der Giants nicht viel, sodass der Rückstand langsam auf elf Zähler angewachsen war (40-51). Aller Schwierigkeiten zum Trotz war man auch zu diesem Zeitpunkt noch durchaus dazu in der Lage, die Partie für sich zu entscheiden.
Wenngleich jedoch die Giants Offensive nun etwas flüssiger lief, zeigten die Ibbenbürener sich sowohl aus der Distanz (10/25 Dreier) als auch von der Freiwurflinie (28/35) zu treffsicher, um den Düsseldorfern, die selbst von der Freiwurflinie kein Wurfglück hatten (13/24), noch eine realistische Siegeschance einzuräumen. Allen voran der US-Amerikaner Robert Naubert zeigte mit 23 Punkten, 7 Rebounds und 7 Assists eine starke Leistung, aber auch der Veteran Simon Dolkemeyer (13 Punkte, 3 Dreier), der Niederländer Maikel Post (12) und der Deutsch-Amerikaner Eugene Hagner (14 Punkte, 13 Rebounds) wussten zu gefallen.
Auf Seiten der Düsseldorfer waren es nur Klöß, der neben seinen 18 Punkten auch noch 13 Rebounds sammelte, und Smith, die wirklich Gefahr ausstrahlten. Der bisher bärenstarke Yannick Mettner schien wie die gesamte Mannschaft vom Wurfpech verfolgt, eine Tatsache, die auch Headcoach Gerrit Terdenge erkannte: „Wir sind schlecht in die Partie gestartet und haben offensiv im Verlaufe des Spiels den Druck nicht von unseren Schultern nehmen können, weil der Korb wie zugenagelt für uns war. Es ist ärgerlich, aber solche Tage gibt es. Wenn wir von Anfang an konzentriert in die Partie gehen, können wir auch solche Spiele gewinnen“, so der Übungsleiter kurz und knapp.
Auch sein Assistent Kevin Vorbeck schloss sich der Meinung an: „Wir haben heute in der ersten Hälfte zu wenig Energie auf’s Feld gebracht und das Spiel da ganz klar da verloren. Die Defense hat nicht immer gestimmt, vor allem unsere Zuordnungen haben da nicht wie abgesprochen funktioniert. In der Offensive hatten wir gute Würfe, heute war jedoch ein Tag, an dem wir unsere Dreier nicht getroffen haben. Das müssen wir lernen mit einer harten Verteidigung und daraus resultierenden einfachen Punkten auszugleichen.“
Für die Giants spielten: Lukas Klöß (21 Punkte), Dijon Smith (18), Stephen Danso (11), Marvin Lintner (7), Yannick Mettner (5), Joe Koschade (3), Oleg Legankovas (2), Oliver Radtke (2), Patrick Schiele (0), Nicolas Hennig (DNP)
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