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Heißer Endspurt

Dramatisches Finish lässt Rhein Fire noch hoffen

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Das 23:21 gegen die Frankfurt Galaxy war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Durch den Sieg in letzter Sekunde ist die kleine Chance auf die Play-off-Teilnahme immer noch da – auch wenn für ein Halbfinale mit Fire-Beteiligung noch jede Menge richtig laufen muss.

Rekordkulisse, irres Finish und die kleine Play-off-Chance gewahrt – das Spiel aus Woche zwölf der Regular Season in der European League of Football (ELF) wird sicher nicht nur den Spielern und Coaches von Rhein Fire lange in Erinnerung bleiben. „Es war ein perfekter Football-Tag. Viele Zuschauer, die Pre-Game-Show und dann das Spiel, das sich so anfühlte, als sei es gescripted worden“, sagte Gesellschafter Martin Wagner.

Die 12.055 Zuschauer, die für einen ELF-Rekord bei einem Regular-Season-Game sorgten, erlebten einen packenden Football-Thriller zwischen Rhein Fire und der Frankfurt Galaxy. Der Klassiker aus den Tagen der NFL Europe endete mit einem erfolgreichen 43-Yard-Field-Goal für die Gastgeber, die damit in letzter Sekunde eine bittere Niederlage und das sichere Aus im ohnehin schon schwierigen Play-off-Rennen abwenden konnten.

Der Spielfilm
Der Football-Nachmittag begann mit einer unglücklichen Interception von Quarterback Jadrian Clark im allersten Play der Fire-Offense. Doch mit einigen Big Plays bei dritten Versuchen und dem trotz des frühen Turnover gut aufgelegten Clark erspielte sich die Mannschaft von Head Coach Jim Tomsula bis zur Pause eine 13:9-Führung.

Nach dem Touchdown von Achim Bah sowie dem von Rene Hanssen verwandelten Extrapunkt-Versuch führte Rhein Fire vor Beginn des letzten Viertels mit 20:9. Doch der amtierende ELF-Champion aus Frankfurt gab das Spiel keineswegs verloren. Zwei Touchdown-Pässe von Spielmacher Jakeb Sullivan brachten die Galaxy 28 Sekunden vor dem Schluss wieder in Führung – zum Glück für Rhein Fire klappte die nach den Touchdowns angestrebte Two-Point-Conversion in beiden Fällen nicht.

Spätestens nun nahm das kleine Football-Drama mit Happy End für Rhein Fire seinen Lauf. Erst fand Jadrian Clark seinen Wide Receiver Nathaniel Robitaille für 14 Yards Raumgewinn, dann gelang dem Quarterback ein vermeintlicher 55-Yard-Pass auf Timothy Knuettel. Doch die Schiedsrichter-Crew erkannte einen Fehlstart in der Offense. Glück im Unglück war jedoch, dass Frankfurts Trainer während des Spielzugs im und nicht außerhalb des Spielfelds stand.

Foto: Kenny Beele

So gab es eine 15-Yard-Strafe gegen die Galaxy und nach einem kurzen Pass von Clark auf Robitaille schlug die große Stunde von Rene Hanssen. Der Aushilfskicker trat zu einem Field Goal über 43 Yards Distanz an und mit auslaufender Uhr segelte das Ei zwischen den Stangen hindurch – der Rest war eine einzige Fire-Jubeltraube.

Die aktuelle Ausgangslage
Zwei Spieltage vor dem Ende der regulären Saison steht Rhein Fire bei einer Bilanz von sechs Siegen und vier Niederlagen. Gleiches gilt für die Frankfurt Galaxy. Da Fire aber beide direkten Duelle für sich entscheiden konnte, würde man im Falle zweier Siege zum Abschluss bei den Cologne Centurions und gegen die Leipzig Kings ganz sicher vor den Hessen bleiben.

Nun aber wird es kompliziert: Haben die am Ende Zweitplazierten aus verschiedenen Divisionen im Laufe des Jahres nicht gegeneinander gespielt, zählt bei gleicher Anzahl von Siegen und Niederlagen das Punkteverhältnis – und da steht Rhein Fire gegenüber den Raiders Tirol (7-3) und Berlin Thunder (6-4) deutlich schlechter da.

Neben den eigenen Siegen benötigt Fire also im Grunde zwei Niederlagen der Raiders Tirol, die noch gegen Frankfurt und zum Abschluss in Berlin antreten. Berlin wiederum müsste zudem am kommenden Wochenende in Istanbul verlieren. Sollte dies eintreten, käme das Punktverhältnis nicht mehr zum Tragen, weil Rhein Fire als dann einziges dieser drei Teams eine 8-4-Bilanz aufweisen würde.

Die Prognose
Bei der ganzen Rechnerei ist der Überblick schnell verloren. Tatsächlich aber ist die Play-off-Chance von Rhein Fire durch die Erfolge in Istanbul und gegen Frankfurt in den vergangenen beiden Wochen ein wenig größer geworden – und doch ist sie weiterhin relativ klein. Team und Staff werden aber alles tun, um vor dem letzten Heimspiel gegen die Leipzig Kings noch rechnerisch im Rennen zu sein.

Der D.SPORTS-Tipp: Rhein Fire gewinnt seine beiden Spiele, die Raiders Tirol gewinnen aber mindestens auch noch einmal und vermiesen Jadrian Clark und Co. dadurch die Teilnahme am Halbfinale.

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