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Heidenheim bremst Fortuna aus

Niederlage könnte endgültiges Aus im Aufstiegsrennen sein

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat sich wieder einmal selbst geschlagen. Nach einer schwachen ersten Hälfte und Rückstand kommt die Rösler-Elf zweimal zum Ausgleich und gibt dann das Spiel doch wieder aus der Hand. Mit 2:3 (0:1) unterliegen die Gäste, die sich damit wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet haben.

Das Ziel war klar für die Fortuna: Endlich sollte der Trikotfluch beendet werden. Im schwarzen Dress hat das Rösler-Team noch nicht gewinnen können. Da Heidenheim auf rote Trikots bestand, gab es keine andere Option. In der Aufstellung gab es klare taktische Vorgaben. Leo Koutris verteidigte auf links und stellte somit im Vergleich zu Luka Krajnc die offenvivere Variante dar. Im defensiven Mittelfeld sollten Marcel Sobottka und der etwas überraschend aufgebotene Adam Bodzek für Stabilität sorgen. Ein zentraler Spieler davor im Mittelfeld hinter Kenan Karaman und Rouwen Hennigns gab es nicht, Edgar Prib links sowie Felix Klaus rechts besetzten die Außenpositionen nur mit Blick für die Halbpositionen.

Schon in den ersten Minuten wurde an den vielen intensiven Zweikämpfen deutlich, dass dieses Spiel nur über den Kampfgeist zu entscheiden sein würde. Nach zehn Minuten beruhigte sich das Spiel. Beide Teams versuchten über Ballbesitz Kontrolle zu entwickeln, wobei die Gastgeber mehr am Ball waren, weil sich die Fortunen zu viele Fehlpässe erlaubten.

Daraus konnte das Team von der Ostalb allerdings zunächst kein Kapital schlagen. Doch der erste gefährliche Pass in die Spitze brachte die 1:0-Führung für die Gastgeber, als sich Konstantin Kerschbaumer parallel vor der Abwehrkette der Fortuna bewegen und Kevin Sessa anspielen konnte. Der Mittelfeldspieler der Heidenheimer entwischte Koutris, der zu weit vom Mann wegstand und zirkelte den Ball unerreichbar für Florian Kastenmeier in die lange Ecke.

Hennings-Freistoß sorgt erstmalig für Gefahr

Die erste gefährliche Szene und der erste Fehler bedeuteten direkt den Rückschlag für die Fortuna, die sich bis dahin keine Chance herausspielen konnte. So fiel auch die Antwort der Rösler-Elf eher zurückhaltend aus, weil zu wenig Ideen das Spiel nicht gerade belebten. Immerhin schoben die Gäste ihre Ketten etwas weiter nach vorne. Mit einem Hennings-Freistoß (27.) hatte FCH-Keeper Kevin Müller erstmals ein wenig Mühe. Kurz danach musste der ohnehin angeschlagene Felix Klaus nach einem Foul den Platz verlassen. Tony Pledl kam für ihn.

Wirklich Zugriff auf den Gegner bekam die Fortuna nicht, Ideen fehlten, aber auch das nötige Zusammenspiel war nicht vorhanden, um mal in Tornähe gefährlich zu werden. Wieder einmal verlorene 45 Minuten ohne Entwicklung und Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis. Und Uwe Rösler brachte für den völlig enttäuschenden Edgar Prib, der kaum einen Ball an den Mann gebracht hatte, den Schweden Kristoffer Peterson, der die linke Seite beleben sollte. Zusätzlich beorderte der Trainer seine Mannschaft weiter nach vorne und nahm das Risiko dieser Spielweise für den zweiten Abschnitt in Kauf, um torgefährlicher zu werden.

Und das passierte tatsächlich, vor allem weil sich das Duo Peterson und Koutris gut verstand. Der Grieche hatte nach Anspiel des Schweden die beste Fortuna-Chance bis dahin, als er aus halblinker Position im Strafraum zum Abschluss kam, allerdings den Ball rechts am Tor vorbeischoss. Immerhin hatte die Fortuna jetzt das Spiel unter Kontrolle und drängte auf den Ausgleich. Nach einer Ecke (57.) hatte Hennings mit einem Drop-Kick die nächste Möglichkeit. Aber auch er verzog den Ball mit seinem starken linken Fuß.

Pledl verpasst die Riesenchance zum 2:1

Aber der Druck auf das Tor der Heidenheimer nahm zu. Und denen war anzumerken, dass sie sich nicht mehr so wehren konnten, wie im ersten Durchgang. In der 63. Minute war es dann soweit. Und wieder kam die Gefahr von der Seite. Matthias Zimmermann flankte nach innen und Marcel Sobottka traf per Volleyabnahme zum 1:1. Für Kevin Müller wurde der Ball unhaltbar, weil sein Mitspieler Oliver Hüsing den Ball abgefälscht hatte. Und Fortuna drängte weiter. Nur Müllers toller Abwehr war es zu verdanken, dass Pledl nicht nach einem abgeblockten Karaman-Schuss mit seinem Kopfball zum Führungstreffer für die Gäste kam.

Als die Fortuna drauf und dran war, das Spiel für sich zu entscheiden, nutzte dann Tim Kleindienst seine bis dahin einzige Möglichkeit zum 2:1. Sobottka war ein Querschläger unfreiwillig weggesprungen, Geburtstagskind Andre Hoffmann kam nicht richtig an den Ball und Kleindienst nutzte seine Chacne aus 19 Metern mit einem Flachschuss zum Tor.

Das Momentum hatte also wieder auf die andere Seite gewechselt, Fortuna lief erneut dem Rückstand hinterher.

Kristoffer Peterson trifft zum 2:2. Foto: Wolff

Doch nur kurz, denn Kristoffer Peterson hatte diesmal das Glück auf seiner Seite. Kevin Müller ließ seinen Schuss nach Vorarbeit von Pledl durch die Hände zum 2:2 ins Tor gleiten.  Was für ein Wandel gegenüber der müden ersten Hälfte.

Beim Tor zum 2:3 sieht die Hintermannschaft der Fortuna schlecht aus

Fortuna wollte unbedingt mehr und dank ihrer Moral glaubte die Mannschaft daran, den Dreier aus Heidenheim entführen zu können. Allerdings war das ein Irrglaube, denn erneut raubte Kleindienst den Fortunen den Punkt. Nach einer ungestörten Flanke von Norman Theuerkauf konnte Kleindienst aus kurzer Entfernung zum 3:2 einköpfen. Weder Kastenmeier noch seine Vorderleute reagierten richtig und störten entscheidend. Die Gäste rafften sich noch einmal auf. Aber es reichte nicht mehr zum Ausgleich gegen die beste Heimelf der Liga.

Statistik
Heidenheim: Müller – Rittmüller (59. Busch), Mainka  Hüsing, Theuerkauf – Schöppner – Kerschbaumer (59. Pick), Sessa (71. Schnatterer) – Thomalla – Kleindienst, Kühlwetter (81. Schimmer)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Koutris – Sobottka, Bodzek – Klaus (31. Pledl), Prib (46. Peterson) – Karaman, Hennings
Kader: Wolf – Klarer, Morales, Piotrowski, Ofori, Pledl, Borello, Krajnc
Schiedsrichter: Florian Heft
Zuschauer: 0
Tore: 1:0 (20.) Sessa, 1:1 (63.) Sobottka, 2:1 (72.) Kleindienst, 3:2 (83.) Kleindienst
Gelbe Karten: Hüsung / Peterson (3.)
Spielnote: 3
Beste Spieler:  Kleindienst, Thomalla / Zimmermann,
Spielfazit: Fortuna hat wieder einmal eine Hälfte verschlafen. Als sie dann mehr Risiko ging, hatte sie Pech und zu viele Konzentrationsmängel. Zu viele Fortunen können eben nicht beides: denfensiv fehlerfrei und Ideen nach vorne entwickeln.


Stimmen:
„Wer auswärts zwei Tore schießt, darf nicht als Verlierer vom Platz gehen. Wir haben wieder zu einfach die Gegentore kassiert. Dann hast du es auch nicht verdient. In der ersten Hälfte haben wir viel zu ungenau gespielt.“
Marcel Sobottka, Torschütze zum 1:1 für die Fortuna

„Es war ein turbulentes Spiel. Wir sind zu passiv ins Spiel gegangen. In der zweiten Hälfte haben wir ein gutes Spiel gemacht und kommen immer wieder zurück. Doch wer in Heidenheim drei Gegentore bekommt, hat es schwer, einen Punkt zu holen. Wir haben letztlich das Spiel hinten verloren, weil wir nicht konzentriert genug waren, obwohl wir die Riesenchance zum 2:1 hatten. Es ist sehr bitter, ohne Punkt nach Hause zu fahren.“
Andre Hoffmann, Abwehrspieler der Fortuna

 

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