D.SPORTS

Home of Sports

Happy End für die kleinen Außenseiter

(Foto: Hoch Zwei/Cathrin Müller)

Zum Abschluss setzten sie sich noch einmal selbst die Krone auf. Tim Holler und Clemens Wickler sind die neuen Deutschen Meister im Beachvolleyball. Das Turnier am Timmendorfer Strand gewannen die beiden im Finale gegen das Duo Fuchs/Stadie in drei Sätzen. In der neuen Saison werden Holler und Wickler allerdings mit neuen Partnern an den Start gehen.

Herzlichen Glückwunsch zur Deutschen Meisterschaft. Wie habt ihr den Sieg denn gefeiert?

Tim: Total ausgelassen. Wir waren ehrlich gesagt sehr überrascht. Dass wir gewinnen, war alles andere als geplant, aber zum Glück hat uns ein Sponsor gemeinsam mit den anderen Spielern in seinen VIP-Bereich auf dem Turniergelände eingeladen. Dort haben wir dann bis in die Morgenstunden gefeiert und uns auch auf der Tanzfläche sehen lassen. Das war schon sehr cool.

Clemens, für dich war es schon der zweite Meistertitel in deiner Karriere. An solche Momente gewöhnt man sich aber nicht, oder?

Clemens: Nein, überhaupt nicht. Bei meinem ersten Titelgewinn war ich mit meinem Partner Außenseiter. Auch diesmal waren Tim und ich, so wie die vergangenen zwei Jahre gelaufen sind, Außenseiter…

Tim: Du kannst doch nicht zweimal Außenseiter sein… (lacht)

Clemens: (grinst) Na gut, wir waren kleine Außenseiter, aber haben mit Platz eins nicht gerechnet. Das hat uns einfach riesig gefreut und war ein cooler Abschluss für uns als gemeinsames Duo.

Wie schwer war diese Saison nach der langen Verletzungspause für dich, Clemens?

Clemens: Das ging ja schon vergangene Saison los, echte Vorbereitungszeit hatte ich also überhaupt nicht. Eigentlich habe ich mich von Verletzung zu Verletzung geschleppt und die meiste Zeit in der Reha verbracht. Aber wenn man den Sport so sehr lebt, wie auch ich das tue, dann ist man bereit, sich zurück zu kämpfen. Und deshalb freut mich der Meistertitel ganz besonders.

Tim: Nach so einem Happy End lässt sich über diese Zeit einfacher sprechen. Auch für mich war das eine schwierige Situation. Denn als Leistungssportler gibt man viel auf und wenn dann der Partner verletzt ist, muss man damit erst einmal umgehen. Aber wir haben unser Happy End bekommen und jetzt ist auch alles wieder ok.

Was sagt der Titel über eure persönliche Entwicklung aus?

Clemens: Ich bin froh, dass ich gezeigt habe, dass ich es noch drauf habe. Nach so einer langen von Verletzungen geprägten Phase fragt man sich schon, ob man den Anschluss wieder schafft.

Tim: Für mich ist das ein Meilenstein in meiner Karriere. Clemens war schon einmal Deutscher Meister, bei mir ist die Premiere natürlich etwas ganz Besonderes. Und natürlich ist das auch eine Genugtuung, nachdem die Entscheidung gefallen ist, dass ich ab kommender Saison nicht mehr die Spitzenförderung vom Verband erhalten werde.

Der Bundestrainer hat auch entschieden, dass ihr ab kommender Saison nicht mehr als Duo gemeinsam aufschlagen werdet…

Clemens: Das stimmt, die Entscheidung wurde uns vor rund einem Monat mitgeteilt. Dass wir ausgerechnet danach so starke Ergebnisse abliefern, ist ungünstig. Aber wir können es nicht mehr ändern.

Ihr startet für die Sportstadt Düsseldorf, habt jetzt einen großen Erfolg eingefahren, wie auch andere Düsseldorfer Beachvolleyballer in den vergangenen Monaten. Was sagt das über das Düsseldorfer Beachvolleyball-Projekt aus?

Clemens: Ich finde, das Projekt ist in der Szene voll angekommen. Die Sportstadt Düsseldorf fördert auch andere Sportarten hervorragend und die Früchte erkennt man deutlich. Auch die anderen Teams bringen auf der Tour starke Ergebnisse, das kommt bei den Leuten an. Das Projekt ist auf einem tollen Weg.

Wo führt euch der Weg nach dem Saisonende hin?

Tim: Einen großen Urlaub habe ich noch nicht geplant. Vielleicht geht es noch spontan nach Mallorca. Aber zuerst verbringe ich noch ein wenig Zeit mit meiner Familie am Strand.

Clemens: Ich hatte nach den vielen Verletzungen schon genug Urlaub in dieser Saison (grinst)…

Wir wünschen alles Gute und danken für das Gespräch.

(JW)

Teilen